Monthly Archives: November 2014
2014 Ägypten, Safaga
11/2014 Ägypten, Safaga
Eine Woche dem Vorwintergrau entfliehen, eine Woche Abtauchen im warmen, bunten Salzwasser. Unsere Reise führte uns nach Safaga (Ägypten) in den kleinen, feinen, beinah familiären Orca Dive Club Coral Garden. Nur wenige Bungalows bieten Platz für eine überschaubare Anzahl von Tauchern in dem wunderschönen Hausriff mit direktem Basisanschluß. Das Nord- und Südriff bieten abwechslungsreiche Tauchgänge entlang einer Vielzahl von intakten Korallen bis zu einer Tiefe von 40m. Inmitten der Bucht befindet sich ein kleines Riff mit bezaubernden Weichkorallen.
Hausriff. Langweilig? Auf keinen Fall. Eine vorgelagerte Seegraswiese lockt immer wieder auch Schildkröten und Seekühe zum Grasen an. Seepferdechen, Seezungen und vieles mehr sind dort zu finden. Die Attraktion ist ein kleiner Putzerblock auf etwa 20m Tiefe. Verscheidene Garnelen und Krebse, sowie Putzerfische warten hier auf ihre Gäste. Mit den unzähligen kleinen Rifffischen ein kleines Paradies ist dieser gern besuchte Tauchplatz auch das Zuhause von Geisterfetzen- und Anglerfischen.
Bei seinen Tauchgängen durch das Hausriff begegnet man Barakudas, Schildkröten, großen Kartoffelzackenbarschen, Riffkalmaren, verschiedenen Rochenarten und natürlich den üblichen, aber nicht minder schönen Riffbewohnern wie Feuerfisch, Drücker-, Doktor, Falter- und Lippfisch. Mit dem Riff verwachsen lauern Steinfisch, Drachenkopf und Krokodilfisch auf eine gute Freßgelegenheit. Große Muränen begleiten einen auch tagsüber ausserhalb ihrer Höhlen bei den Erkundungstouren. Wahre Schauspieler und Selbstdarsteller sind die Kraken im Riff. Nicht zurückziehend, sondern mit einem meisterlichen Programm der Camouflage aufwartend, reagieren diese intelligenten Tiere auf Taucher. Ein großer Schwarm von Großmaulmakrelen filtert die Bucht unablässig bei ihren ausgedehnten Ausflügen.
Die Hauptattraktion derzeit aber ganz klar ein kleiner Adlerrochen, der regelrecht auf Taucher wartend, seine Flugschau selbstdarstellerisch und unermüdlich darbietet. Eine Freude.
Wem das Hausriff aber dennoch zu „eng“ werden sollte, der kann natürlich auch das Angebot von weiteren Land- und Bootsausfahrten annehmen. Die von Sonja und Tom geführte Basis ist jedoch keine Adresse für Leute, die Clubanimation, Tamtam und Unterhaltung suchen.
Tauchen in Ägypten, Safaga
Wo wart ihr bisher im Roten Meer tauchen?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.
2014 Schmaler Luzin II
15.11.2014, Schmaler Luzin (Mecklenburg-Vorpommern)
Der Schmale Luzin als Teil der Feldberger Seenlandschaft ruht im herbstlichen Gewand und belohnt seine Taucher mit durchaus 10-15m Sicht. Die „Korallen des Nordens“, wie die Geweihschwämme liebevoll genannt werden, strahlen noch in voller Pracht. Ein schöner Tauchgang im Tauchrevier Deutschland.
Unterwasserimpressionen – Tauchen im Schmaler Luzin
Kennt Ihr die 105 Stufen zum Einstieg Luzin-Fähre?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.
Tauchrevier Deutschland goes Ozeaneum
15.11.2014, Tauchrevier Deutschland goes Ozeaneum Stralsund.
Am Wochenende bin ich einer Einladung von Henning May, Taucheinsatzleiter des Ozeaneums Stralsund, gefolgt, an einer aussergewöhnlichen Führung teilzunehmen.
Gemeinsam mit den Tauchsportfreunden des Tauchsportclub Warnemünde e.V. warfen wir einen Blick hinter die Kulissen des Ozeaneums Stralsund. Beeindruckend.
Wo kommt das viele Wasser für die Becken her? Wie kommt das Salz dort hinein? Wieviele Becken gibt’s überhaupt? Und wo kommen denn eigentlich die Fische her? Kann man diese im sortierten Zooladen kaufen? Wie schnell wachsen Quallen? Und, und, und?
Henning beantwortete alle Fragen geduldig. Erklärte das Zusammenspiel von Technik und Mensch, die Notwendigkeit einer Quarantänestation und vor allem die Rolle des Tauchteams im Ozeaneum.
Die meisten Fische im Ozeaneum werden direkt dem Lebenshabitat der Tiere entnommen. Ein herausfordernde Aufgabe für die gut qualifizierten Taucher des Ozeaneums. Fangtechniken wurden entwickelt, erprobt und perfektioniert. Doch eine weit größere Herausforderung stellt der Transport der lebenden Tiere dar.
Nach dem Backstage-Rundgang reisten wir durch die Ost- und Nordsee in den Atlantik. Wunderschöne und naturgetreue Schaubecken versetzen einen in die Unterwasserwelt-Welt. Angereichert mit Anekdoten erfuhren wir viel über die Schönheiten in unserem nördlichen Tauchrevier.
Eine gelungene Veranstaltung. Die Reise hat sich gelohnt.
Tauchrevier Deutschland auf Reisen
Schlammschnecke
Schlammschnecke
Es müssen nicht immer die schillernd bunten Nacktschnecken aus dem Makro-Eldorado Bali sein. Unsere einheimischen UW-Schnecken brauchen sich nicht nicht zu verstecken mit ihrer eigenen, teilweise unauffälligen Schönheit. Häufige Vertreter einheimischer Schnecken sind die Schlammschnecken, zu denen auch die weitverbeitete Ohrschlamm- und Spitzschlammschnecke gehören.
Recht markant und damit gut bestimmbar sind die flachen, dreieckigen Fühler dieser Schneckenart. Habt ihr bestimmt auch schon auf euren UW-Streifzügen beobachten können, oder?
Schlammschnecken sind Zwitter
Wie die meisten Schnecken (nicht jedoch die ebenso häufig bei uns vorkommende Sumpfdeckelschnecke), sind die Schlammschnecken Zwitter. Im Frühjahr konntet ihr bei euren aufmerksamen Streifzügen durch das Tauchrevier Deutschland sicherlich die gallertartigen Eigelege an Pflanzen oder Steinen entdecken.
Interessant finde ich, dass diese Schneckenart, obwohl unter Wasser lebend, Lungenatmer sind. Sie steigen an die Wasseroberfläche auf und pumpen die Luft ein, wovon sie dann gut unterwegs sein können. Die Natur ist immer für eine Überraschung gut.
Schlammschnecken sind Lungenatmer
Während die Spitzschlammschnecke namensgebend mit einem spitz-kegligen Haus unterwegs ist, trägt die Ohrschlammschnecke ein die letzte Windung aufgeblähtes Gehäuse. Auffällig bei ihr auch die teilweise starke Transparenz des Gehäuses, was tief ins Innere blicken lässt.
Grünalgen, verwesende Pflanzenteile, Kieselalgen, Einzeller und Bakterien bilden die Nahrungsgrundlage dieser Schneckenart in unseren einheimischen Tauchrevieren.
Beobachtungen in unserem Tauchrevier
2014 Werbellinsee XV
13.11.2014 Werbellinsee (Brandenburg)
Ein Besuch in der Mergelwand am Dornbusch des Werbellinsees. Eigentlich wollten wir ein wenig auf Erkundung am Dornbusch gehen – Kaffenkahn Wrack 1+2, Nautilus. Am Wrack 1 angekommen erwartete uns der See jedoch in derselben trüben, herbstlichen Stimmung wie an Land. „Nebel“ bescherten Sichtweiten von einem Meter. Möchte euch auch daher nicht mit weiteren Bildern vom Wrack langweilen. Obwohl ich ja sagen muss, dass es immer wieder spannend ist, das lange Wrack mit seiner Ladung zu durchtauchen. Feldsteine und behauene Granitpflaster, bestimmt für den Aufbau der Hauptstadt, liegen da, als wären sie gestern verladen worden. Die Kajüte des Kapitän, zwar eingefallen, gibt aber dennoch einen guten Eindruck über die eher kargen Arbeitsbedingungen des Schiffers. Und die metallenen Beschläge an der Ruderpinne glaubt man noch gestern in den kräftigen Händen des Schiffsführers ankämpfend gegen Wind und Welle. Also ich kann davon nicht genug bekommen.
Wir änderten als unseren Plan unter Wasser und besuchten die Mergelwand auf etwa 24m. Die Sicht hier war gut. Und es hat sich gelohnt. Die Aalrutten (Quappen) posierten in ihren Mergelhöhlen wie die Damen in der Herbertstraße. Die doch sonst eher dösenden Kaulbarsche am Grund fanden sich zu großen aufgeregten Schwärmen zusammen. Was haben sie vor? Ein schöner TG im #Tauchrevier Deutschland.
2014 Werbellinsee XIV
08.11.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
Ein traumhafter Tauchausflug geht zu Ende. Mit der „Argo“ zu Gast bei den Tauchern vom Kaffenkahn e.V. gings auf den Werbellinsee hinaus zur Landzunge „Kap Horn“. Ziel sind verschiedene Wracks der für den Werbellinsee typischen Kaffenkähne. Die alte Dame „Argo“ hat nur auf uns gewartet, um bei diesem genialen Herbstwetter ausgeführt zu werden. Kapitän Maik navigierte uns sicher zu den Tauchspots Wracks 3,4,5. In einem kurzen Briefing gab’s dann auch die Koordinaten. Einer Baummarkierung am Ufer folgend auf 15m abgetaucht, dann das erste Wrack. Von diesem geht es auf 10Grad weiter zu den beiden weiteren Kähnen. „Ist einfach zu finden.“ Das wiederholte Maik auch gleich und schon spürte ich den Erfolgsdruck im Nacken. Also rein in die Klamotten und abgetaucht.
Jawoll, auf 15m das erste Wrack. Schön bewachsen mit Muscheln und Süßwasserschwämmen. Dann vom Maststuhl Richtung 10Grad auf etwa 22m Tiefe. Nach 4min TZ muss es schon zu sehen sein. OK. 4min, nix, 6min, nix, 25m, wir sind zu tief. Also zickzack zurück. Nach 40min TZ erreichten wir wieder das erste Wrack. Aufsteigen? Auf keinen Fall. Zweiter Versuch. 10 Grad und wieder vorbei. Ab jetzt glaube ich fest daran, dass es in unseren Seen sogenannte „Wrackverrücker-Trolle“ gibt. Oder durch die Fliehkraft der Erdrotation die Kähne permanent ihre Position verändern. Ach ja, und ab 15m Tiefe wurde die Sicht schlecht ;-). Beim zweiten TG ging’s zu einem weiteren Kahn in der kleinen Bucht. Bug und Mittelschiff sind gut erhalten, das Heck dagegen zerlegt. Der Zahn der Zeit zeigt Spuren. Auch wenn wir nicht alle Wracks gefunden haben, so war es ein gelungener Tauchtag im #Tauchrevier Deutschland, für den ich mich bei Maik und Andre vom Verein bedanken möchte. Der Verein bietet auch für Gruppen Ausfahrten an. Das muss man einfach machen. Auf dem Heimweg erlebten wir ein grandiosen Sonnenuntergang, der das Herbstlaub am Ufer entflammte.
2014 Helenesee VII
06.11.2014 Helensee (Brandenburg)
Die Bahn fährt nicht, also Tauchen.
Da uns ein kalter Winter bevorstehen soll, ging’s in die Kohle. Vom Südufer der Helene kann man sehr schön die alte Braunkohleabbaukante betauchen. Die Braunkohle strahlt einen ihrem Namen gerecht werdend an, als warte sie nur darauf abgebaut zu werden und wird derzeit bewohnt von Wurm, Assel, Hydra und Floh. Es wuselt regelrecht in den Spalten und Ritzen. Wunderschöne Formationen, in denen sich das Rot des Eisenoxids und das Gelb austretenden Schwefels ein Stelldichein geben. Ebenso der Grund der Sohle ist vielfältig und in keinster Weise langweilig. Ausgetaucht in einem kleinen von Muscheln bewachsenem Wäldchen erlebten wir bei guter Sicht wieder einen schönen Tauchgang im #Tauchrevier Deutschland.