Yearly Archives: 2014
Schlammschnecke
Schlammschnecke
Es müssen nicht immer die schillernd bunten Nacktschnecken aus dem Makro-Eldorado Bali sein. Unsere einheimischen UW-Schnecken brauchen sich nicht nicht zu verstecken mit ihrer eigenen, teilweise unauffälligen Schönheit. Häufige Vertreter einheimischer Schnecken sind die Schlammschnecken, zu denen auch die weitverbeitete Ohrschlamm- und Spitzschlammschnecke gehören.
Recht markant und damit gut bestimmbar sind die flachen, dreieckigen Fühler dieser Schneckenart. Habt ihr bestimmt auch schon auf euren UW-Streifzügen beobachten können, oder?
Schlammschnecken sind Zwitter
Wie die meisten Schnecken (nicht jedoch die ebenso häufig bei uns vorkommende Sumpfdeckelschnecke), sind die Schlammschnecken Zwitter. Im Frühjahr konntet ihr bei euren aufmerksamen Streifzügen durch das Tauchrevier Deutschland sicherlich die gallertartigen Eigelege an Pflanzen oder Steinen entdecken.
Interessant finde ich, dass diese Schneckenart, obwohl unter Wasser lebend, Lungenatmer sind. Sie steigen an die Wasseroberfläche auf und pumpen die Luft ein, wovon sie dann gut unterwegs sein können. Die Natur ist immer für eine Überraschung gut.
Schlammschnecken sind Lungenatmer
Während die Spitzschlammschnecke namensgebend mit einem spitz-kegligen Haus unterwegs ist, trägt die Ohrschlammschnecke ein die letzte Windung aufgeblähtes Gehäuse. Auffällig bei ihr auch die teilweise starke Transparenz des Gehäuses, was tief ins Innere blicken lässt.
Grünalgen, verwesende Pflanzenteile, Kieselalgen, Einzeller und Bakterien bilden die Nahrungsgrundlage dieser Schneckenart in unseren einheimischen Tauchrevieren.
Beobachtungen in unserem Tauchrevier
2014 Werbellinsee XV
13.11.2014 Werbellinsee (Brandenburg)
Ein Besuch in der Mergelwand am Dornbusch des Werbellinsees. Eigentlich wollten wir ein wenig auf Erkundung am Dornbusch gehen – Kaffenkahn Wrack 1+2, Nautilus. Am Wrack 1 angekommen erwartete uns der See jedoch in derselben trüben, herbstlichen Stimmung wie an Land. „Nebel“ bescherten Sichtweiten von einem Meter. Möchte euch auch daher nicht mit weiteren Bildern vom Wrack langweilen. Obwohl ich ja sagen muss, dass es immer wieder spannend ist, das lange Wrack mit seiner Ladung zu durchtauchen. Feldsteine und behauene Granitpflaster, bestimmt für den Aufbau der Hauptstadt, liegen da, als wären sie gestern verladen worden. Die Kajüte des Kapitän, zwar eingefallen, gibt aber dennoch einen guten Eindruck über die eher kargen Arbeitsbedingungen des Schiffers. Und die metallenen Beschläge an der Ruderpinne glaubt man noch gestern in den kräftigen Händen des Schiffsführers ankämpfend gegen Wind und Welle. Also ich kann davon nicht genug bekommen.
Wir änderten als unseren Plan unter Wasser und besuchten die Mergelwand auf etwa 24m. Die Sicht hier war gut. Und es hat sich gelohnt. Die Aalrutten (Quappen) posierten in ihren Mergelhöhlen wie die Damen in der Herbertstraße. Die doch sonst eher dösenden Kaulbarsche am Grund fanden sich zu großen aufgeregten Schwärmen zusammen. Was haben sie vor? Ein schöner TG im #Tauchrevier Deutschland.
2014 Werbellinsee XIV
08.11.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
Ein traumhafter Tauchausflug geht zu Ende. Mit der „Argo“ zu Gast bei den Tauchern vom Kaffenkahn e.V. gings auf den Werbellinsee hinaus zur Landzunge „Kap Horn“. Ziel sind verschiedene Wracks der für den Werbellinsee typischen Kaffenkähne. Die alte Dame „Argo“ hat nur auf uns gewartet, um bei diesem genialen Herbstwetter ausgeführt zu werden. Kapitän Maik navigierte uns sicher zu den Tauchspots Wracks 3,4,5. In einem kurzen Briefing gab’s dann auch die Koordinaten. Einer Baummarkierung am Ufer folgend auf 15m abgetaucht, dann das erste Wrack. Von diesem geht es auf 10Grad weiter zu den beiden weiteren Kähnen. „Ist einfach zu finden.“ Das wiederholte Maik auch gleich und schon spürte ich den Erfolgsdruck im Nacken. Also rein in die Klamotten und abgetaucht.
Jawoll, auf 15m das erste Wrack. Schön bewachsen mit Muscheln und Süßwasserschwämmen. Dann vom Maststuhl Richtung 10Grad auf etwa 22m Tiefe. Nach 4min TZ muss es schon zu sehen sein. OK. 4min, nix, 6min, nix, 25m, wir sind zu tief. Also zickzack zurück. Nach 40min TZ erreichten wir wieder das erste Wrack. Aufsteigen? Auf keinen Fall. Zweiter Versuch. 10 Grad und wieder vorbei. Ab jetzt glaube ich fest daran, dass es in unseren Seen sogenannte „Wrackverrücker-Trolle“ gibt. Oder durch die Fliehkraft der Erdrotation die Kähne permanent ihre Position verändern. Ach ja, und ab 15m Tiefe wurde die Sicht schlecht ;-). Beim zweiten TG ging’s zu einem weiteren Kahn in der kleinen Bucht. Bug und Mittelschiff sind gut erhalten, das Heck dagegen zerlegt. Der Zahn der Zeit zeigt Spuren. Auch wenn wir nicht alle Wracks gefunden haben, so war es ein gelungener Tauchtag im #Tauchrevier Deutschland, für den ich mich bei Maik und Andre vom Verein bedanken möchte. Der Verein bietet auch für Gruppen Ausfahrten an. Das muss man einfach machen. Auf dem Heimweg erlebten wir ein grandiosen Sonnenuntergang, der das Herbstlaub am Ufer entflammte.
2014 Helenesee VII
06.11.2014 Helensee (Brandenburg)
Die Bahn fährt nicht, also Tauchen.
Da uns ein kalter Winter bevorstehen soll, ging’s in die Kohle. Vom Südufer der Helene kann man sehr schön die alte Braunkohleabbaukante betauchen. Die Braunkohle strahlt einen ihrem Namen gerecht werdend an, als warte sie nur darauf abgebaut zu werden und wird derzeit bewohnt von Wurm, Assel, Hydra und Floh. Es wuselt regelrecht in den Spalten und Ritzen. Wunderschöne Formationen, in denen sich das Rot des Eisenoxids und das Gelb austretenden Schwefels ein Stelldichein geben. Ebenso der Grund der Sohle ist vielfältig und in keinster Weise langweilig. Ausgetaucht in einem kleinen von Muscheln bewachsenem Wäldchen erlebten wir bei guter Sicht wieder einen schönen Tauchgang im #Tauchrevier Deutschland.
2014 Steinbruch Miltitz
30.10.2014, Steinbruch Miltitz (Sachsen)
Es war schon lange geplant. Heute nun endlich folgte ich einer Einladung von Ronny des Tauchteams Druckausgleich e.V.
Der Steinbruch Miltitz, ein ehemaliger Granodioritsteinbruch war unser Ziel. Anmeldung/Schlüssel/Gas bekommt man beim Jost (Sparmann/Kamenz) 5 min um die Ecke. Der Steinbruch ist schön gelegen in einem kleinen Wäldchen, umgeben von einer kreativen Aura. Bildhauer überlassen dem Betrachter ihre schöne Skulpturen am und im Wasser. Der Verein hat sich eine kleine Oase geschaffen. Der Zugang zum Einstieg ist altersgerecht mit Treppe und Geländer :-).
Vor wenigen Tagen wurde der Waller Otto gesichtet. Unser ehrgeiziges Ziel. Halb erreicht, denn ich bin mir sicher, Otto hat uns gesehen. Den Steinbruch haben wir in ca. 90min gemütlich umrundet. Am Einstieg links entlang kann man gratis eine Skulpturengalerie schön angerichtet auf 6m betrachten. Eine kleine Lagune (wohl die alte Werksstraße) wird von alten Bäumen eingefasst. Das Reich der Hechte und Waller. Viele kleine Barsche und Plötzen konnten wir blinkend im Licht unserer Lampen entdecken. An den Steilwänden sind die menschlichen Spuren der Bergarbeiter zu erkennen.
Am Boden kleine, rote Punkte gesät. Sieht aus wie Sandkörner, aber es sind Wassermilben, die dort auf dem Schlamm ruhen. Die kleine Unterstellhütte des Sprengmeisters zeugt vom emisgen Treiben früherer Tage. Die Zündkabel liegen noch einsatzbereit vor der Tür.
Dunkel und kalt, und schön war’s. Die Sicht klarte ab einer Tiefe von 10m auf. Tauchen im Steinbruch Miltitz. Tauchen in Deutschland. Tauchreviere Deutschlands sind schön.
Unterwasserimpressionen – Steinbruch Miltitz
Tauchen im Steinbruch. Dein Ding?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.
2014 Kalksee IV
28.10.2014, Kalksee (Brandenburg)
Im Reich der Hydra
Derzeit müssen optimale Bedingungen für die Süßwasserpolypen im Kalksee vorherrschen. Alles was auch nur annährend einen Platz gewährt, wird besiedelt, Spitzen des Gemeinen Brunnenmoos, Knospen des Ährenblatts, Blätter der Teichrose, aber auch Krebse und Teichmuscheln sind vor ihnen nicht sicher. Festsitzend und sich von den Wogen des Wassers treiben lassend, durchkämmen sie mit ihren langen Tentakeln das Wasser nach Freßbarem wie Wasserflöhe und Wassermilben. Nesselkapseln entlassen ihr Gift blitzschnell durch einen das Opfer penetrierenden Schlauch. Der Kalksee hat derzeit ein überaus gute Sicht. Bei dem heutigen Sonnentag ein tolles Taucherlebnis im #Tauchrevier Deutschland.
Kennt ihr den Kalksee? Wo seid ihr getaucht?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.
2014 Werbellinsee XIII
24.10.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
Man könnte meinen: „Schon wieder Werbellinsee?“ Den See kann man tausendmal betauchen und entdeckt immer wieder Neues. Das trifft meiner Meinung nach für viele unserer Seen zu. Ziel war heute Wrack1 (oder 2?), welches in der Nachbarschaft des Klassikers „Dornbusch-Kaffenkahn“ liegt. Vom Heck eben dieses Kaffenkahns Kurs Nord auf Tiefenlinie 35m. Klingt machbar. Das Wrack ist insofern nicht ganz einfach zu finden, da es sehr tief im Sediment liegt. Nach etwa 10min entschieden wir, Kurs West einzuschlagen. Wir mussten schon zu weit sein. Diesmal geht der Punkt an die UW-Welt, aber wir geben nicht auf :-). Auch wenn es dunkel, kalt und unwirklich ist, empfinde ich es als ein tolles Erlebnis, dort unten im Schein der Lampe zu fliegen. Der puddingweiche Untergrund ist überzogen mit einer schneegleichen Bakteriendecke. Auf ihr ruhen regungslos gläserne Kaulbarsche, die in einer schwarzen Wolken entschwinden. Ach, das Tauchen in unserem #Tauchrevier Deutschland macht süchtig.
Hainschwebfliege
Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus)
Die Hainschwebefliege, auch bekannt als Winterschwebfliege, ist eine Art der Familie der Schwebfliegen (Syrphidae). 2004 wurde sie vom Deutschen Entomologischen Institut zum Insekt des Jahres gewählt.
Dieses Insekt ist häufig an unserem Tauchrevier Deutschland anzutreffen.
Beobachtungen im Tauchrevier Deutschland