Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Werbellinsee II

15.01.2015 Werbellinsee (Brandenburg)

Als ich gestern mein Tauchgerödel für den nächsten TG zusammengepackt habe, merkte  ich, wie meine Gewebe vor Freude in die Hände klatschten. Nach einer Woche Tauchabstinenz ist die Stickstoffanreicherung in den Minusbereich abgesackt. Hier herrscht akuter Handlunsgbedarf, um nicht durch rüdes Auftreten komplett desozialisiert zu werden.

Zu dieser Jahreszeit ziehe ich die tieferen Gewässer unseren flacheren Naturseen vor, die von Frühling bis Herbst durch Fischreichtum und Pflanzenvielfalt brillieren. Ich habe den Werbellinsee lieben gelernt und so war das Ziel für den heutigen Tauchgang schnell ausgemacht. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass die Tauchbedingungen derzeit ideal sind. Traumhafte Sichtweiten.

Jungschwan am Einstieg Dornbusch

Der Horizont brannte feuerrot durch die aufgehende Sonne. Die Natur kann zaubern und mich immer wieder auf’s Neue verzaubern. Der Dornbusch hingegen lag im grauen Naß und konnte nicht glauben, dass Taucher heute die Ruhe stören wollen. Sichtlich angepieselt war auch ein Jungschwan, der es sich am Einstieg zum Dösen so richtig gemütlich gemacht hatte. Zwei schwarze Männer waren dann doch zuviel und der Platz wurde mit einem bösen Fauchen unwillig aufgegeben.

Liebe Tauchfreunde(innen), wenn ihr derzeit in euren Tauchgewässern eure Fische sucht, respektive die Schwärme von Flußbarschen, dann kann ich euch sagen, dass sich alle hier im Werbellinsee zur großen Konferenz der Tiere am Kaffenkahnwrack eingefunden haben. Unzählige Flußbarsche ruhen am Grund auf >30m. Habe ich so vorher noch nicht gesehen.

Das Wrack erscheint bei diesem klaren Wasser frühzeitig im Licht der Lampen. Für alle, die den Werbellinsee nicht kennen, tut es mir leid, dass ich mit meiner kleinen Sealife diese wahnsinnige Atmosphäre nicht einfangen kann. Die Sichtweiten lassen Details erkennen, die einem vorher verborgen blieben. An der Kajüte am Heck angekommen, zeigte bereits eine große Staubwolke, dass unser Erscheinen nicht unbemerkt blieb. Dem Waller war nicht nach Besuch. Kein Problem, sind wir eben zur Plattform weitergezogen. Als wir nach wenigen Flossenschlägen bereits den Wächter der Plattform sahen, musste ich unabdingbar schmunzeln. Brauchte ich doch im Sommer drei Anläufe, um diese Plattform auf ca. 38m zu finden. Komisch, gute Sicht macht vieles einfacher ;-).

Wels in der Kajüte

Auf dem Rückweg noch einmal an der Kajüte vorbeigeschaut. Und tatsächlich, wir wurden empfangen. Ein statlicher Kerl verbringt nach seinen räuberischen Streifzügen den Winter in dieser von Menschen geschaffenen Hinterlassenschaft. Der Wels, ein schönes Tier.

Nachdem wir uns ca. 30 min zwischen 30 und 40m aufgehalten haben, starteten wir den Aufstieg. Das mitgeführte Dekogas EAN50 schmelzte die Aufstiegszeit von 55 auf 25min. Was für ein Glück, denn die Kälte ist einfach nicht zu unterschätzen. 80 min im 2-4 Grad warmen Wasser bleiben nicht unbemerkt.

Tauchen ist schön. Tauchen in unserem Tauchrevier Deutschland ist wunderschön.

Wo konntest Du Deinen Waller sichten?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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