Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

Unterwasser-Fotografie

Unterwasser-Fotografie im Tauchrevier Deutschland

Immer wieder werde ich von euch gefragt, mit welcher Unterwasser-Fotografie-Ausrüstung ich die Fotos für Tauchrevier Deutschland schieße. Wenn ich dann von meiner kleinen Kompakten erzähle, begegnet mir nicht selten großes Erstaunen.

Eigentlich konnte ich zu Beginn meiner Taucherlaufbahn mit dem Fotografieren nicht viel anfangen. Hatte felsenfest beteuert, das UW-Fotografieren sei nichts für mich. Es lenkt mich ab. Und ich behalte die Eindrücke lieber in meinem Kopf in Erinnerung. Das mag alles stimmen. Dennoch glaube ich jetzt, dass ich damals einfach taucherisch noch nicht soweit war. Ich war viel zu sehr mit mir und meiner Wasserlage beschäftigt. Klar konnte ich tarieren, solange der Vortrieb stimmt :-). Anhalten? Auf der Stelle bleiben? Rückwärts bewegen? Kamera stillhalten? All das war wohl damals einfach nicht drin.

Mittlerweile habe ich meine kleine kompakte Sealife DC1400 lieb gewonnen. Naja, es gab schon auch Momente, wo ich sie verflucht habe. Vor allem immer dann, wenn die Auslösezeit der Digitalen mal wieder größer als die Stillhaltezeit des Objektes war. Aber sie ist eben so verdammt kompakt, so schön klein und begleitet mich seither auf jeden meiner Tauchgänge im Tauchrevier Deutschland.

Entscheidend für die UW-Fotografie ist das Licht. Sehr schnell habe ich mich von dem ungereglten, internen Blitz verabschiedet. Entweder das Objekt wurde gnadenlos überbelichtet oder die Schwebteilchen innerhalb der optischen Achse verwandelten mein Bild in eine Schneekugel. Aber ohne Licht geht überhaupt nichts. Seitdem muss meine Tanklampe Gralmarine GL7 als Fotoleuchte herhalten. Die Kamera zur Rechten und den Lampenkopf am Goodman-Handle zur Linken. Spätestens jetzt erkennt ihr, dass ein gutes Tarieren Grundvoraussetzung für die UW-Fotografie ist. Es bleibt keine Hand mehr zum Festhalten :-). Der Vorteil dieser Beleuchtungsmethode liegt auch in ihrer Flexibilität. Mit der Position der linken Hand kann ich das Licht, Einfallswinkel und Schatten ganz gut steuern. Na meistens jedenfalls.

Für die Verhältnisse in unseren einheimischen Tauchrevieren eignet sich die Sealife eigentlich nur für Nahaufnahmen. Aus diesem Grunde werdet ihr von mir keine Weitwinkel- oder Panoramaaufnahmen finden. Vielleicht kann man das mit Zusatzkomponenten verbessern, aber für derartige Aufnahmen muss man wohl in eine andere Equipmentklasse wechseln. In der Regel fotografiere ich daher gern im Makro- bzw. Super-Makromodus der Kamera. Für Nahaufnahmen muss man allerdings auch relativ nah an das Objekt. Das erschwert Aufnahmen von Tieren mit Fluchtdistanz erheblich oder machen diese gar unmöglich. Beliebt sind daher unscheue Objekte wie der Hecht, der am Ende der Nahrungskette steht und dies allem Anschein auch weiss. Für schöne Aufnahmen im Nahbreich muss man sich sehr behutsam dem Objekt nähern, um nicht unnötig Dreck aufzuwühlen oder das Objekt durch seine Bugwelle zu stören (Süßwasserpolypen werden durch den Wasserdruck schnell platt gedrückt, Muscheln ziehen schnell ihre Syphons ein und schliessen sich).

Was den Weißabgleich anbetrifft, so greife ich in der Regel auf die Voreinstellungen für grünes/blaues Wasser tiefenabhängig zurück. In den seltesten Fällen mache ich einen manuellen Weißabgleich. Ist mir ehrlich gesagt zu aufwendig und den zu fotografierenden Objekten auch zu langwierig. Erforderlichenfalls gibt es eben eine Tonwertkorrektur am Rechner.

So sehr ich meine Sealife jetzt auch schätzen gelernt habe, an einem Kamera-Equipment-Upgrade werde ich wohl nicht vorbeikommen. Einerseits macht mir das Fotografieren richtig Spaß und andererseits gibt es so tolle Dinge in unserem Tauchrevier Deutschland zu entdecken. Findet ihr nicht?

Mit welcher Kameraausrüstung seid ihr unterwegs?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: TauchTheorie

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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