Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Straussee II

29.03.2015, Straussee (Brandenburg)

Zeit, das Salz der Ostsee vom letzten Mittwoch auszuspülen. Am Sonntag ist Basisbetrieb im 1A-Tauchcenter am Straussee. Der Kompressor saugt mit Genuß die Frühlingsluft an und freut sich nun endlich wieder auf seinen unentbehrlichen Einsatz.

Der April kündigt sich schon mal mit grauem Regenwetter an. Dem Brandenburger Wald tut es mehr als gut. Der Andrang an der Basis ist entsprechend verhalten. Ich bin der einzige Taucher im See. Zum Tauchen braucht es kein Wetter.

Nachdem ich mich angerödelt habe, ging es am Einstieg Kulturpark an und dann ins Wasser. Mindestens fünf Schritte mehr bedarf es, um naß zu werden. Der Straussee hat über den Winter bestimmt einen halben Meter Wasser verloren. Verdunstung? Habe ich in diesem Maße noch nicht gesehen. Kurzer Check und dann abgetaucht. Mit etwa 1-2m Sicht ist der See noch weit von idealen Tauchbedingungen entfernt. Der Limnologe würde sagen, das Epilimnion und Hypolimnion tauschen einander aus. Die Sonne und der Wind der letzten Tage heizen die Zirkulation kräftig an.

Vorausschauendes Tauchen unmöglich. Viele Krebse sind unterwegs, einzeln und auch kopulierend. Ganz klar dominiert der Amerikanische Kamberkrebs das Gewässer. Bereits aktive Barsche von halbstark bis gut ausgewachsen huschen um mich herum. Den einen und anderen Hecht habe ich mit meinem Blubbern aufgescheut. Ein kurzer Blick und dann verschwindet er im Grün des Wassers. Viel Kleinwüchsiges wie Polypen, Bakterien, Algen und sonstige gallertartige Klümpchen erscheinen im Licht der Tanklampe. Viel ist noch nicht zu entdecken. Bin ich jedoch überzeugt, dass mich weitaus mehr Augenpaare beobachtet haben dürften. Tauchen ist schön, mit und ohne Sicht.

Denke mal, dass in gut 3 Wochen durchaus ein Wiederholungstauchgang lohnenswert sein könnte. Tauchen im Tauchrevier Deutschland, immer ein Erlebnis.

Kennt Ihr den Straussee?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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2015 Ostsee, Nienhagen

25.03.2015, Ostsee Nienhagen (Mecklenburg-Vorpommern)

Die Seehasen-Saison beginnt. Im März/April steigt der Seehase, ein Groppenverwandter und Barschartiger in die flachen Bereiche der Ostsee zum Laichen auf. In diesem Jahr muss ich sie sehen, unbedingt.

Doch die Ostsee ist groß. Wo einsteigen? Die meisten Tauchbasen eröffnen die Saison erst zu Ostern.

Aber wozu kennt man Leute? Im letzten Jahr habe ich Joachim, den Präsidenten des TSC Warnemünde bei einer Veranstaltung im Ozeaneum kennenlernen dürfen. Ein Anruf und wenige Minuten später hatte ich Tauchplatzempfehlungen –kurse mit Seehasengarantie in meinem Postfach. Einfach klasse.

Nienhagen, hier sind wir nun. Der kleine Ostseeort ist vielen von euch sicher durch das Förderprojekt „Riff Nienhagen“ bekannt. Mehr zu dem Projekt erfahrt hier.

Wir haben uns das beste Wetter für unser Unterfangen ausgesucht. Die Sonne meint es sehr gut mit uns und der Wind gönnt sich eine kleine Verschnaufpause. Der kleine Parkplatz (kostenpflichtig) ist unsere Rödelstube und über gefühlt 100 Stufen geht es zu dem beinah menschenleeren Strand. Der Blick zum Horizont, das Rauschen der Wellen und der salzige Duft – einfach wundervoll. Jetzt wollen wir einfach nur abtauchen.

Tauchen in der Ostsee, Nienhagen

Wir folgen Joachims Empfehlungen und tauchen einen ausgiebigen Rechteckkurs, Nord – Ost – Süd – West. Über Sandbänke, Seegraswiesen, muschelbewachsenen Feldsteinen, Mergelbänken und Steinwällen tauchend, scannten wir bei einer guten Sicht von 5-6m die Ostsee nach Seehasen ab. Flunder, Scholle, Grundel, Schnecken, Krabbelgetier – alles da, nur leider keine Seehasen. Egal, die Ostsee mit ihrer eigenen UW-Flora und Fauna hat immer etwas Besonderes, ein schöner Tauchgang.

Heißer Tee und eine ehrgeizige Sonne wärmten uns wieder auf. Zwei schwarze Männer mit ihrem Gerödel waren für die wenigen Spaziergänger zu dieser Jahreszeit interessante Gesprächspartner. So lernten wir Tauchpioniere aus Meißen und Quedlinburg kennen, die uns von ihren abenteuerlichen Tauch(Geh)-Versuchen mit selbstgebauter Luftversorgung aus SR2-Motor, Absorber und Schwimmreifen berichteten. Wenn ich die historischen Geschichten höre, bin ich froh über den technischen Entwicklungsstand im Tauchsport.

Seehasen, Seehasen

Unsere Autos parken direkt vor dem Ferienhaus „Seehase“. Das war Ansporn genug für den zweiten Tauchgang. Nun kannten wir das Terrain und konzentrierten uns noch mehr auf das Finden von diesen drolligen und eher plumpen Schwimmern. Und da waren sie, am Fuße eines großen Findlings saß ein wunderschönes Seehasen-Pärchen. Sie im zurückhaltenden Grau und er im leuchtenden Orange, beide in Paarungslaune. Die Strömung machte ein Fotografieren nicht unbedingt einfacher. Hier wünschte ich mir eine ebenso zur Saugscheibe umgebildete Bauchflosse wie bei den Seehasen. Drei, vier Fotos und wir ließen die Turteltauben allein. Mit einem breiten Grienen im Gesicht beendeten wir nach einer Stunde auch den zweiten Tauchgang.

Ein erfolgreicher und wunderschöner Tagesausflug im Tauchrevier Deutschlands.

Erzählt von euren Seehasenbegegnungen!

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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2015 Werbellinsee IV

19.03.2015, Werbellinsee (Brandenburg)

Tauchen verbindet. Die Leidenschaft am Tauchen verbindet. Über meinen Blog lerne ich viele neue Taucher kennen. Und das Allerbeste – nicht nur Online. Gemeinsame Tauchgänge werden verabredet. Tauchgänge in unsererm schönen Tauchrevier Deutschland. Heute habe ich mich mit Heiko getroffen, einem ebenso passionierten Taucher und Lieberhaber unserer einheimischen Seen.

Für den Kennenlernen-Tauchgang wählten wir ein Gewässer, welches wir beide sehr gut kennen – den Werbellinsee. IANTD meets GUE.

Wir trafen uns bei feinstem Kaiserwetter am Nachmittag am Dornbusch und planten einen Besuch beim Waller. Der Blick vom Ufer in das glasklare, sonnenspiegelnde Wasser machte Lust. Die Sichtweiten waren gut, aber lange nicht wie vor ein paar Wochen. Die im Zenit stehende Sonne gab alles, um Licht ins Dunkel zu bringen. Wir tauchten ab zum Bug des Kaffenkahnwracks über die kleine Mergelwand und wurden begrüßt von unzähligen, ruhenden Fluß- und Kaulbarschen. Die kleinen Jäger machen keine Anstalten, den Frühling zu begrüßen. Eine große Hechtdame mit dickem Bauch fühlte sich gestört und entschwamm über die Backbordseite in das Dunkel des Sees.

Wrack, Kajüte. Staubwolke Waller

Eine dicke Wolke aus der Kajüte des Wracks, einem angebrannten Braten gleich, machte uns unmissverständlich klar, dass der „Alte“ keinen Besuch erwünscht. Ein kurzer Blick sei dennoch erlaubt. Er ist schon ein stattliches Exemplar. Zwei, drei weitere Schwanzschläge des mürrischen Wallers machten ihn dann je unsichtbar.

Wir bleiben noch ein wenig und beobachteten die hübschen kleinen Räuber, die im, am und auf dem Wrack den Tag verdösen. Die „Zimmer“ in der Mergelwand standen alle leer. Keine Quappe weit und breit. Die Paarungszeit der Dorschartigen sollte vorbei sein. Beim Aufsteigen tummelten sich die üblichen, wenn ich auch nicht weniger interessanten Verdächtigen wie Flußkrebs, Schwebegarnele, Polypen und Muscheln vor unserer Maske.

Ein sehr schöner, entspannter Wochentauchgang. Wir waren uns einig, das wird wiederholt.

Seid ihr bereits aktiv unterwegs?

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2015 Curacao, Lagun

03/2015 Curacao, Lagun

Für unseren Tauchurlaub Anfang dieses Jahres entschieden wir uns für eine Insel der Niederländischen Antillen in der Karibik – Curacao. Ein Apartment des „Bahia Apartment&Diving“ in Lagun westlich Curacaos war unser „Basislager“ für 14 Tage Tauch- und Entdeckungsabenteuer. 11 Stunden Flug mit Zwischenstopp in Düsseldorf, 40 min Transfer vom Flughafen (Hato), ein freundlicher Empfang und wir sind angekommen im karibischen Inselparadies. Die kleine Apartmentanlage mit angeschlossener Tauchbasis residiert oberhalb einer traumhaften Bucht, der Playa Lagun, die uns die schönsten Sonnenuntergänge bescherte.

Typisch für die Unterkünfte in Curacao ist die Eigenversorgung, Frühstück geschweige denn Halbpension oder All-inklusive Angebote sucht man eher vergebens. Das ist aber alles überhaupt kein Problem, im Gegenteil, macht es doch den Reiz, die Freiheit des Entdeckens und Erlebens aus. Vom großen Einkaufszentrum in Willemstad, über Minimärkte in allen größeren Orten wie Barber oder Soto bis hin zu kleinen „Tante Emma“-Lädchen in unmittelbarer Nachbarschaft und vielen Restaurant- und Barangeboten findet man alles und muss auf nichts verzichten. Jeden Morgen bieten Fischer ihre fangfrische Ware von Tuna bis Wahoo an verschiedenen Stränden wie Playa Grandi und Playa Lagun zum Verkauf. Allein dem Treiben der Fischer zuzuschauen ist ein Fest.

Mobilität auf der Insel ist unabdingbar. Erst mit einem Auto erschließt sich einem das vielfältige Angebot über und unter Wasser. Wir organisierten uns also am ersten Tag über den Auto-Dealer „Sunny“ einen Mietwagen für die gesamte Urlaubszeit. Ein echter Geschäftsmann: „Oh, um diese Zeit ist die Insel voll. Hohe Nachfrage. Den Preis kann ich nicht halten.“. Wie sich jedoch zeigte, ein fairer und freundlicher Geschäftspartner. Als er dann noch feststellte, dass wir am selben Tag Geburtstag haben, war das Eis gebrochen. Es ist aber vielleicht doch zu empfehlen, den Mietwagen vorab zu buchen. Nachdem nun der Kühlschrank gefüllt, das Auto vollgetankt, stand dem großen Abenteuer nichts im Wege. Leroy, der Tauchlehrer der Tauchbasis, erklärte uns nach einem Check-In kurz die Abläufe, alles vollkommen unkompliziert und gut sortiert. Für unsere Tagestour beluden wir unser Auto mit ausreichend Tauchflaschen und ab ging’s. Curacao hält an der Südküste zwischen Westpunt und OOstpunt gut 65 Tauchplätze bereit, von der einsamen Bucht bis hin zum „Full Service“ Badestrand. Warum das Tauchen ausschließlich an der Südküste möglich ist, wird einem schnell bei einem Besuch der Nordküste klar. Hier peitscht der Wind unermüdlich die Wellen der Karibischen See an Land. Die Brandung kracht tosend an das zerklüftete Ufer. Tauchen unmöglich.

Unterwasser-Impressionen …

Es macht sich schon das Gefühl von Freiheit breit, wenn man absolut ungezwungen der Küste auf der Suche nach dem nächsten Tauchabenteuer folgt. Kein Gruppenzwang, kein Termindruck. Wenn’s gefällt, wird angehalten, angerödelt und abgetaucht. Wundervoll. Die eigentliche Riffkante ist dem Land gut 5 – 10 min Tauchzeit vorgelagert. Ist das Riff erreicht, geht es teilweise grenzenlos in die Tiefe. Dass Curacao seine Riffe seit 20 Jahren unter Naturschutz gestellt hat, ist gut anzumerken. Flächendeckende Hartkorallen, Schwämme, Stachel- und Adlerrochen, Schildkröten, Barrakudas, Oktopusse, Feuerfische (Einwanderer), Muränen, Schlangenaale, Sardinenschwärme getrieben von Makrelen, Krebse, Langusten, viel Fisch und viele, viele große und kleine Riffbewohner sind in dieser atemberaubenden UW-Welt anzutreffen. Auch Wracktaucher kommen auf ihre Kosten, ob das „Tugboat“ in Fukbaai, „Car Wrecks“ in Vaersenbaai oder die legendäre „Superior Producer“ in Willemstad, die uns durch das dauerhafte Anlegen von Kreuzfahrtschiffen in Willemstad jedoch verwehrt war. Weder konnten wir in den zwei Wochen alle Tauchplätze aufsuchen noch ist es uns jemals langweilig geworden.

Unterwasser-Impressionen …

Aber auch über Wasser hat Curacao einiges zu bieten. Ein Besuch der Hauptstadt Willemstad im Osten ist schon beinah verpflichtend. Wer kennt sie nicht, die postkartengleichen Hollandhäuser an der legendären Schwimmbrücke. Der „Christoffelpark“ im Westen bezaubert mit seiner unberührten Natur. Leguan, Gecko, Anolis, Karakara, Trupial, Cuchubi, Barika Hel können aus nächster Nähe und in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden. „Boka Tabla“ zeigt die wilde, raue Seite von Curacao. Na und in „Williwood“ sind Flamingos in einer kleinen Lagune zu Hause.

Überwasser-Impressionen …

Drachen der karibischen Insel

Die Menschen auf Curacao sind freundlich, entspannt und gelassen und durchaus offen für einen kleinen SmallTalk. Mit Englisch kommt man gut voran. Als unabhängiges Bundesland der Niederlande ist „Dutch“ natürlich weitverbreitet und auch Amtssprache. Papiamentu, die Sprache der Einheimischen ist ein Schmelztiegel aus Spanisch, Portugiesisch, Englisch und Niederländisch.

Ein wundervolles Taucherlebnis in der Karibik, durchaus wiederholenswert, wenn es nicht so viele traumhafte Tauchplätze auf dieser Erde gäbe.

Weitere Eindrücke über und unter Wasser

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Categories: AufReisen

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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