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2015 Straussee VIII
10.10.2015, Straussee (Brandenburg)
Zugegeben, den Straussee habe ich bereits viele Male betaucht. Der schmale Rinnensee ist jedoch verdammt groß, seine Nord-Süd-Achse misst 3,5 km. Nordöstlich am Strausberger Kulturpark befindet sich die Tauchbasis 1A-Tauchcenter von guten Freunden. Diese Einstiegsstelle ist die bekannteste und gleichwohl beliebteste.
Südwestufer Straussee
Mich hat es diesmal jedoch an das komplett andere Ende des Sees gezogen. Am Südwestzipfel schlug ich heute mein Lager auf und freute mich auf einen wundervollen Tauchgang. Das Westufer ist weitestgehend unbebaut und von einem Waldstreifen umsäumt. Der Herbst malt die Blätter der Laubbäume in den allerschönsten Farben an. Die Sonne strahlt mit letzter Kraft vom himmelblauen Firmament. An so einem Tag kann man nur Tauchen.
1-2-3 und ich bin in meinem Element. Welch eine Herbstkulisse. Check und abgetaucht. Das Wasser empfängt mich mit offenen Armen. Die Sichtweiten sind endlos. Ich freue mich. Ein leuchtend grüner Pflanzenteppich breitet sich vor mir aus. Eine derartige Makrophytenvielfalt war mir bisher für den Straussee fremd. Arm- und Glanzleuchteralgen stehen dicht an dicht bis zu einer Tiefe von 8m. Ist das Ostufer des Straussees von der Ortschaft Strausberg eingefasst und dessen Unterwasserwelt von menschlichen Hinterlassenschaften geprägt, so zeigt sich das hiesige Westufer von seiner unberührten, natürlichen Seite. Der Lichteinfall der Sonne füttert das grüne Band und lässt es prächtig gedeihen.
Makrophytenpracht
Das Ufer fällt recht zügig auf eine Tiefe von 12m ab. Ab 8m endet der Grundrasen, der Seegrund wird sandig und ist mit Bakterien überzogen, die für den Abbau der Biomassen sorgen. Ich tauche ein wenig auf der 10m Linie und betrachte die skurrilen Gebilde. Die Wassertemperatur hat sich auf 10 Grad abgekühlt. Im Oberflächenwasser beträgt sie noch 14 Grad. Ich steige wieder auf folge der Unterwasserflora.
Es fällt mir ausgesprochen schwer, die Leuchteralgen unter Wasser einwandfrei zu bestimmen. Doch es sind sehr viele verschiedene Arten, das ist schon mal klar. Viele haben bereits ihr Herbstkleid. Große Moostierchenkolonien bevölkern die Makrophyten. Alte ins Wasser gestürzte Bäume bieten Kaulbarschen und Flusskrebsen ideale Versteckmöglichkeiten. Wanderlustige Teichmuscheln ziehen tiefe Spuren. Ein großer Schwarm halbstarker Flussbarsche sammelt sich zum Rückzug in das Winterquartier.
Schwarm halbstarker Flussbarsche
Ein sehr schöner Tauchgang geht nach 100 minzu Ende. Der Straussee zeigte sich von einer vollkommen anderen, schönen Seite. Ich komme wieder. Tauchen im Tauchrevier Deutschland.
Unterwasserimpressionen – Tauchen im Straussee
Kennt Ihr das Westufer des Straussees?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.