Yearly Archives: 2015
2015 Straussee II
29.03.2015, Straussee (Brandenburg)
Zeit, das Salz der Ostsee vom letzten Mittwoch auszuspülen. Am Sonntag ist Basisbetrieb im 1A-Tauchcenter am Straussee. Der Kompressor saugt mit Genuß die Frühlingsluft an und freut sich nun endlich wieder auf seinen unentbehrlichen Einsatz.
Der April kündigt sich schon mal mit grauem Regenwetter an. Dem Brandenburger Wald tut es mehr als gut. Der Andrang an der Basis ist entsprechend verhalten. Ich bin der einzige Taucher im See. Zum Tauchen braucht es kein Wetter.
Nachdem ich mich angerödelt habe, ging es am Einstieg Kulturpark an und dann ins Wasser. Mindestens fünf Schritte mehr bedarf es, um naß zu werden. Der Straussee hat über den Winter bestimmt einen halben Meter Wasser verloren. Verdunstung? Habe ich in diesem Maße noch nicht gesehen. Kurzer Check und dann abgetaucht. Mit etwa 1-2m Sicht ist der See noch weit von idealen Tauchbedingungen entfernt. Der Limnologe würde sagen, das Epilimnion und Hypolimnion tauschen einander aus. Die Sonne und der Wind der letzten Tage heizen die Zirkulation kräftig an.
Vorausschauendes Tauchen unmöglich. Viele Krebse sind unterwegs, einzeln und auch kopulierend. Ganz klar dominiert der Amerikanische Kamberkrebs das Gewässer. Bereits aktive Barsche von halbstark bis gut ausgewachsen huschen um mich herum. Den einen und anderen Hecht habe ich mit meinem Blubbern aufgescheut. Ein kurzer Blick und dann verschwindet er im Grün des Wassers. Viel Kleinwüchsiges wie Polypen, Bakterien, Algen und sonstige gallertartige Klümpchen erscheinen im Licht der Tanklampe. Viel ist noch nicht zu entdecken. Bin ich jedoch überzeugt, dass mich weitaus mehr Augenpaare beobachtet haben dürften. Tauchen ist schön, mit und ohne Sicht.
Denke mal, dass in gut 3 Wochen durchaus ein Wiederholungstauchgang lohnenswert sein könnte. Tauchen im Tauchrevier Deutschland, immer ein Erlebnis.
Kennt Ihr den Straussee?
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2015 Ostsee, Nienhagen
25.03.2015, Ostsee Nienhagen (Mecklenburg-Vorpommern)
Die Seehasen-Saison beginnt. Im März/April steigt der Seehase, ein Groppenverwandter und Barschartiger in die flachen Bereiche der Ostsee zum Laichen auf. In diesem Jahr muss ich sie sehen, unbedingt.
Doch die Ostsee ist groß. Wo einsteigen? Die meisten Tauchbasen eröffnen die Saison erst zu Ostern.
Aber wozu kennt man Leute? Im letzten Jahr habe ich Joachim, den Präsidenten des TSC Warnemünde bei einer Veranstaltung im Ozeaneum kennenlernen dürfen. Ein Anruf und wenige Minuten später hatte ich Tauchplatzempfehlungen –kurse mit Seehasengarantie in meinem Postfach. Einfach klasse.
Nienhagen, hier sind wir nun. Der kleine Ostseeort ist vielen von euch sicher durch das Förderprojekt „Riff Nienhagen“ bekannt. Mehr zu dem Projekt erfahrt hier.
Wir haben uns das beste Wetter für unser Unterfangen ausgesucht. Die Sonne meint es sehr gut mit uns und der Wind gönnt sich eine kleine Verschnaufpause. Der kleine Parkplatz (kostenpflichtig) ist unsere Rödelstube und über gefühlt 100 Stufen geht es zu dem beinah menschenleeren Strand. Der Blick zum Horizont, das Rauschen der Wellen und der salzige Duft – einfach wundervoll. Jetzt wollen wir einfach nur abtauchen.
Tauchen in der Ostsee, Nienhagen
Wir folgen Joachims Empfehlungen und tauchen einen ausgiebigen Rechteckkurs, Nord – Ost – Süd – West. Über Sandbänke, Seegraswiesen, muschelbewachsenen Feldsteinen, Mergelbänken und Steinwällen tauchend, scannten wir bei einer guten Sicht von 5-6m die Ostsee nach Seehasen ab. Flunder, Scholle, Grundel, Schnecken, Krabbelgetier – alles da, nur leider keine Seehasen. Egal, die Ostsee mit ihrer eigenen UW-Flora und Fauna hat immer etwas Besonderes, ein schöner Tauchgang.
Heißer Tee und eine ehrgeizige Sonne wärmten uns wieder auf. Zwei schwarze Männer mit ihrem Gerödel waren für die wenigen Spaziergänger zu dieser Jahreszeit interessante Gesprächspartner. So lernten wir Tauchpioniere aus Meißen und Quedlinburg kennen, die uns von ihren abenteuerlichen Tauch(Geh)-Versuchen mit selbstgebauter Luftversorgung aus SR2-Motor, Absorber und Schwimmreifen berichteten. Wenn ich die historischen Geschichten höre, bin ich froh über den technischen Entwicklungsstand im Tauchsport.
Seehasen, Seehasen
Unsere Autos parken direkt vor dem Ferienhaus „Seehase“. Das war Ansporn genug für den zweiten Tauchgang. Nun kannten wir das Terrain und konzentrierten uns noch mehr auf das Finden von diesen drolligen und eher plumpen Schwimmern. Und da waren sie, am Fuße eines großen Findlings saß ein wunderschönes Seehasen-Pärchen. Sie im zurückhaltenden Grau und er im leuchtenden Orange, beide in Paarungslaune. Die Strömung machte ein Fotografieren nicht unbedingt einfacher. Hier wünschte ich mir eine ebenso zur Saugscheibe umgebildete Bauchflosse wie bei den Seehasen. Drei, vier Fotos und wir ließen die Turteltauben allein. Mit einem breiten Grienen im Gesicht beendeten wir nach einer Stunde auch den zweiten Tauchgang.
Ein erfolgreicher und wunderschöner Tagesausflug im Tauchrevier Deutschlands.
Erzählt von euren Seehasenbegegnungen!
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2015 Werbellinsee IV
19.03.2015, Werbellinsee (Brandenburg)
Tauchen verbindet. Die Leidenschaft am Tauchen verbindet. Über meinen Blog lerne ich viele neue Taucher kennen. Und das Allerbeste – nicht nur Online. Gemeinsame Tauchgänge werden verabredet. Tauchgänge in unsererm schönen Tauchrevier Deutschland. Heute habe ich mich mit Heiko getroffen, einem ebenso passionierten Taucher und Lieberhaber unserer einheimischen Seen.
Für den Kennenlernen-Tauchgang wählten wir ein Gewässer, welches wir beide sehr gut kennen – den Werbellinsee. IANTD meets GUE.
Wir trafen uns bei feinstem Kaiserwetter am Nachmittag am Dornbusch und planten einen Besuch beim Waller. Der Blick vom Ufer in das glasklare, sonnenspiegelnde Wasser machte Lust. Die Sichtweiten waren gut, aber lange nicht wie vor ein paar Wochen. Die im Zenit stehende Sonne gab alles, um Licht ins Dunkel zu bringen. Wir tauchten ab zum Bug des Kaffenkahnwracks über die kleine Mergelwand und wurden begrüßt von unzähligen, ruhenden Fluß- und Kaulbarschen. Die kleinen Jäger machen keine Anstalten, den Frühling zu begrüßen. Eine große Hechtdame mit dickem Bauch fühlte sich gestört und entschwamm über die Backbordseite in das Dunkel des Sees.
Eine dicke Wolke aus der Kajüte des Wracks, einem angebrannten Braten gleich, machte uns unmissverständlich klar, dass der „Alte“ keinen Besuch erwünscht. Ein kurzer Blick sei dennoch erlaubt. Er ist schon ein stattliches Exemplar. Zwei, drei weitere Schwanzschläge des mürrischen Wallers machten ihn dann je unsichtbar.
Wir bleiben noch ein wenig und beobachteten die hübschen kleinen Räuber, die im, am und auf dem Wrack den Tag verdösen. Die „Zimmer“ in der Mergelwand standen alle leer. Keine Quappe weit und breit. Die Paarungszeit der Dorschartigen sollte vorbei sein. Beim Aufsteigen tummelten sich die üblichen, wenn ich auch nicht weniger interessanten Verdächtigen wie Flußkrebs, Schwebegarnele, Polypen und Muscheln vor unserer Maske.
Ein sehr schöner, entspannter Wochentauchgang. Wir waren uns einig, das wird wiederholt.
Seid ihr bereits aktiv unterwegs?
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2015 Curacao, Lagun
03/2015 Curacao, Lagun
Für unseren Tauchurlaub Anfang dieses Jahres entschieden wir uns für eine Insel der Niederländischen Antillen in der Karibik – Curacao. Ein Apartment des „Bahia Apartment&Diving“ in Lagun westlich Curacaos war unser „Basislager“ für 14 Tage Tauch- und Entdeckungsabenteuer. 11 Stunden Flug mit Zwischenstopp in Düsseldorf, 40 min Transfer vom Flughafen (Hato), ein freundlicher Empfang und wir sind angekommen im karibischen Inselparadies. Die kleine Apartmentanlage mit angeschlossener Tauchbasis residiert oberhalb einer traumhaften Bucht, der Playa Lagun, die uns die schönsten Sonnenuntergänge bescherte.
Typisch für die Unterkünfte in Curacao ist die Eigenversorgung, Frühstück geschweige denn Halbpension oder All-inklusive Angebote sucht man eher vergebens. Das ist aber alles überhaupt kein Problem, im Gegenteil, macht es doch den Reiz, die Freiheit des Entdeckens und Erlebens aus. Vom großen Einkaufszentrum in Willemstad, über Minimärkte in allen größeren Orten wie Barber oder Soto bis hin zu kleinen „Tante Emma“-Lädchen in unmittelbarer Nachbarschaft und vielen Restaurant- und Barangeboten findet man alles und muss auf nichts verzichten. Jeden Morgen bieten Fischer ihre fangfrische Ware von Tuna bis Wahoo an verschiedenen Stränden wie Playa Grandi und Playa Lagun zum Verkauf. Allein dem Treiben der Fischer zuzuschauen ist ein Fest.
Mobilität auf der Insel ist unabdingbar. Erst mit einem Auto erschließt sich einem das vielfältige Angebot über und unter Wasser. Wir organisierten uns also am ersten Tag über den Auto-Dealer „Sunny“ einen Mietwagen für die gesamte Urlaubszeit. Ein echter Geschäftsmann: „Oh, um diese Zeit ist die Insel voll. Hohe Nachfrage. Den Preis kann ich nicht halten.“. Wie sich jedoch zeigte, ein fairer und freundlicher Geschäftspartner. Als er dann noch feststellte, dass wir am selben Tag Geburtstag haben, war das Eis gebrochen. Es ist aber vielleicht doch zu empfehlen, den Mietwagen vorab zu buchen. Nachdem nun der Kühlschrank gefüllt, das Auto vollgetankt, stand dem großen Abenteuer nichts im Wege. Leroy, der Tauchlehrer der Tauchbasis, erklärte uns nach einem Check-In kurz die Abläufe, alles vollkommen unkompliziert und gut sortiert. Für unsere Tagestour beluden wir unser Auto mit ausreichend Tauchflaschen und ab ging’s. Curacao hält an der Südküste zwischen Westpunt und OOstpunt gut 65 Tauchplätze bereit, von der einsamen Bucht bis hin zum „Full Service“ Badestrand. Warum das Tauchen ausschließlich an der Südküste möglich ist, wird einem schnell bei einem Besuch der Nordküste klar. Hier peitscht der Wind unermüdlich die Wellen der Karibischen See an Land. Die Brandung kracht tosend an das zerklüftete Ufer. Tauchen unmöglich.
Unterwasser-Impressionen …
Es macht sich schon das Gefühl von Freiheit breit, wenn man absolut ungezwungen der Küste auf der Suche nach dem nächsten Tauchabenteuer folgt. Kein Gruppenzwang, kein Termindruck. Wenn’s gefällt, wird angehalten, angerödelt und abgetaucht. Wundervoll. Die eigentliche Riffkante ist dem Land gut 5 – 10 min Tauchzeit vorgelagert. Ist das Riff erreicht, geht es teilweise grenzenlos in die Tiefe. Dass Curacao seine Riffe seit 20 Jahren unter Naturschutz gestellt hat, ist gut anzumerken. Flächendeckende Hartkorallen, Schwämme, Stachel- und Adlerrochen, Schildkröten, Barrakudas, Oktopusse, Feuerfische (Einwanderer), Muränen, Schlangenaale, Sardinenschwärme getrieben von Makrelen, Krebse, Langusten, viel Fisch und viele, viele große und kleine Riffbewohner sind in dieser atemberaubenden UW-Welt anzutreffen. Auch Wracktaucher kommen auf ihre Kosten, ob das „Tugboat“ in Fukbaai, „Car Wrecks“ in Vaersenbaai oder die legendäre „Superior Producer“ in Willemstad, die uns durch das dauerhafte Anlegen von Kreuzfahrtschiffen in Willemstad jedoch verwehrt war. Weder konnten wir in den zwei Wochen alle Tauchplätze aufsuchen noch ist es uns jemals langweilig geworden.
Unterwasser-Impressionen …
Aber auch über Wasser hat Curacao einiges zu bieten. Ein Besuch der Hauptstadt Willemstad im Osten ist schon beinah verpflichtend. Wer kennt sie nicht, die postkartengleichen Hollandhäuser an der legendären Schwimmbrücke. Der „Christoffelpark“ im Westen bezaubert mit seiner unberührten Natur. Leguan, Gecko, Anolis, Karakara, Trupial, Cuchubi, Barika Hel können aus nächster Nähe und in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden. „Boka Tabla“ zeigt die wilde, raue Seite von Curacao. Na und in „Williwood“ sind Flamingos in einer kleinen Lagune zu Hause.
Überwasser-Impressionen …
Drachen der karibischen Insel
Die Menschen auf Curacao sind freundlich, entspannt und gelassen und durchaus offen für einen kleinen SmallTalk. Mit Englisch kommt man gut voran. Als unabhängiges Bundesland der Niederlande ist „Dutch“ natürlich weitverbreitet und auch Amtssprache. Papiamentu, die Sprache der Einheimischen ist ein Schmelztiegel aus Spanisch, Portugiesisch, Englisch und Niederländisch.
Ein wundervolles Taucherlebnis in der Karibik, durchaus wiederholenswert, wenn es nicht so viele traumhafte Tauchplätze auf dieser Erde gäbe.
Weitere Eindrücke über und unter Wasser
Bleimenge D8.5 versus D12
Auftrieb & Abtrieb
Glaubte ich in den Anfängen mit einer Mono 10L Flasche für meine Tauchgänge auszukommen, bin ich mittlerweile wie einige von euch bei einer D12L gelandet. Die Tauchgänge wurden anspruchsvoller. Aus Nullzeit-Tauchgängen wurden geplante Deko-Tauchgänge. Das erforderliche Minimumgas bestimmt das verfügbare Gas. Beim Höhlentauchen tritt mindestens die konservative Drittelregelung in Kraft. Ausreichend Gase, bedeutet somit auch größere Flaschen.
Bis zur Anschaffung der D12 tauchte ich mit einer D8.5. Ein Zusatzgewicht von 6kg sorgte für einen „Balanced Rig„. Mit meiner neuen, konkaven D12 stellte sich mir die Frage nach der veränderten Bleimenge. Kann ich meine Bleimenge reduzieren? Der Gewichtsvergleich zwischen D12 und D8.5 ließ dies vermuten. Da kann „jede Menge“ Blei an Land bleiben. Aber wieviel genau?
Wie ich die korrekte Bleimenge für mich ermittelt habe, möchte ich in diesem Beitrag kurz erläutern. Kein Hexenwerk. Ein wenig Rechnerei und dann der finale Check im Wasser. Da „Balanced Rig“ sowohl mit voller als auch leerer Flasche sicherzustellen ist, habe ich den Auftrieb/Abtrieb beider Systeme mit leeren Flaschen (30bar) und vollen Flaschen (200bar) berechnet (alle anderen Ausrüstungsgegenstände identisch und damit bei dieser Betrachtung nicht relevant)
Beginnen wir mit der vollen D8.5 als Referenz. Die Gewichtskraft bestimmt den Abtrieb. Die Teilgewichte von Flaschen (siehe Flaschenprägung), Luft (Volumen * Dichte) und Blei werden zusammenaddiert. Das ergibt ca. 32kg Abtrieb (siehe Tabelle 1). Nach dem Archimedischen Prinzip ergibt sich der Auftrieb aus dem Gewicht des verdrängten Wassers durch den Flaschensatz. Es wird also das Volumen der Doppelflasche benötigt, um die verdrängte Wassermenge und damit die Auftriebskraft zu ermitteln. Das Volumen des Flascheninhaltes ist klar (2×8,5 Liter). Das Volumen des Gesamtsystemes (Stahl der Flaschen, Ventile, Brücke) habe ich mit der Teilung des Gesamtgewichtes druch die Dichte für Stahl (7,9 kg/l) erhalten. Damit ergibt sich für die volle D8.5 Flaschen ein Auftrieb von ca. 20kg (siehe Tabelle 1). Daraus wiederum ermittelt sich der effektive Abtrieb der vollen D8.5 (mit Blei) von ca. 12kg. Mit der gleichen Herangehensweise berechnet sich ein Abtrieb von ca. 8kg bei den leeren D8.5 Flaschen.
Um auf den gleichen Abtrieb mit meiner neuen D12 zu kommen, ergibt sich aus den angewandten Rechnungen (siehe Tabelle 2) eine erforderliche Bleimenge von 4kg. Nicht ganz korrekt. Bei vollen Flaschne hätten 3kg Blei durchaus ausgreicht. Ich entschied mich jedoch, um die letzten Dekostufen mit leeren Flaschen gut absolvieren zu können, meine D12 mit 4kg zu beschweren.
Doppelflasche D8.5
Abtrieb | Voll | Leer |
---|---|---|
Gewicht Flaschen | 21,6 | 21,6 |
Gewicht Luft | 4,3 | 0,6 |
Gewicht Blei | 6 | 6 |
Summe | 31,9 | 28,2 |
Auftrieb | Voll | Leer |
Flaschen | 2,8 | 2,8 |
Luft | 17 | 17 |
Summe | 19,8 | 19,8 |
Gesamt Abtrieb | ~12 | ~8 |
Doppelflasche D12
Abtrieb | Voll | Leer |
---|---|---|
Gewicht Flaschen | 31,0 | 31,0 |
Gewicht Luft | 6,1 | 0,9 |
Gewicht Blei | 4 | 4 |
Summe | 41,1 | 35,9 |
Auftrieb | Voll | Leer |
Flaschen | 3,9 | 3,9 |
Luft | 24 | 24 |
Summe | 27,9 | 27,9 |
Gesamt Abtrieb | ~13 | ~8 |
Die Tests im Wasser mit leeren und vollen Flaschen haben diese Entscheidung bestätigt.
Ich kann also sagen, dass in meinem Falle die D12 gegenüber der D8.5 2kg mehr Abtrieb hat. Ehrlich gesagt, hatte ich mit weitaus mehr gerechnet, aber man darf den Auftrieb der voluminöseren Flaschen nicht unterschätzen.
2015 Kalksee II
12.02.2015 Kalksee (Brandenburg)
Allein schon an diesem herrlichen Sonnentag am Wasser unseres Tauchrevieres in Deutschland zu stehen, ist ein Segen. Mit dem Wissen, in wenigen Minuten den Kopf unter die sonnenspiegelnde Wasseroberfläche zu stecken, ein wahres Glück.
Eigentlich, so finde ich, ist es für den Kalksee im Osten von Berlin die beste Jahreszeit für entspannte Tauchgänge. Die Sichtweiten sind von sehr gut bis erträglich und die für den See freigegebenen Motorboote liegen alle im Trockendock. Auch Badegäste habe bei Wassertemperaturen von 2-4 Grad dem See den Rücken zugekehrt. So wundert es nicht, dass man ausschliesslich von den wahren Hausherren wie Höckerschwan, Haubentaucher, Stockente und Bleßralle begrüßt wird.
Für den Einstieg wählte ich erneut die Badestelle am Ortseingang von Woltersdorf. Parkmöglichkeiten und Einstieg sind hier ideal. Diese herrliche Ruhe. Wundervoll.
Was mir beim Abstieg sofort auffiel, waren die vielen kleinen Gasbläschen am Grund, die in der Sonne funkelnd zur Oberfläche aufsteigen. Was passiert hier? Faulgase? Aber warum erst jetzt? Ist mir vor 3 Wochen noch nicht aufgefallen. Oder wird hier bereits Sauerstoff produziert? Das Brunnenmoos bildet bereits neue Triebe. Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Frühling alles zu neuem Leben erweckt.
Ich tauchte zunächst in Richtung Plattform (SO) und drehte dann gen Westen ab. Ab einer Tiefe von 4 m endet der mächtige Pflanzen- und Muschelgürtel. Allein sandiger Boden mit kleine Muschelkolonien und vereinzelten Teichmuscheln durchzogen von Spuren wandernder Flußkrebse bestimmt das Bild. Ruhende Flußkrebse schauen nur noch mit den Augen und Fühlern aus dem Sand. In der unebenen Landschaft, ein schönes Bild. Viele Teichmuscheln in teilweiser exponierter Lage sind anzutreffen. Enten- oder Schwanenmuschel? Trotz eines selbverfassten Beitrages hier im Blog, tue ich mich in der Praxis ehrlich gesagt immer wieder schwer, die Frage zu beantworten. Meist sind die Schalentiere auch mit ihren Unterscheidungsmerkmalen im Sande vergraben.
Kleine Höhlen im Sand bieten aussreichend Schutz für die lustigen Süßwassergarnelen. Den Eingang teilen sie mit Muscheln. In dem kurzen Videoclip könnt ihr gut erkennen, wie diese den von den Muscheln ausgestossen Resten hinterherjagen. Die Schwebgarnelen sind nur am Wuseln und gegenüber meiner kleinen Digitalen klar im Vorteil.
Tauchen in Deutschland. Tauchen im Tauchrevier Deutschland. Einfach wundervoll.
Kennt ihr den Kalksee in Brandenburg?
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2015 Werbellinsee III
08.02.2015 Werbellinsee (Brandenburg)
Sonntag. Das Wetter muss das wissen, es ist nach dem gestrigen graunassen Samstag heute ausgesprochen kaiserlich. Die Sonne reißt sich los vom östlichen Horizont und erklimmt das Firnament vollkommen ungetrübt. Keine einzige Wolke macht ihr diesen Auftritt streitig. Die Entscheidung für einen Abstecher in unsere heimischen Tauchreviere fällt sich somit von allein.
Die Sicht im Werbellinsee soll noch weiterhin fantastisch sein. Im Gegensatz zu den anderen flachen Brandenburger Rinnenseen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Eisdecke gering. Also zum Werbellinsee. Warum nicht? Es lohnt sich immer, auch wenn man schon mehrfach in die Tiefen des wunderbaren Sees hinabgestiegen ist. Dornbusch? Dornbusch. Am westlichen Ufer des Werbellinsees.
Kurz vor 9 angekommen, steigen die ersten Taucher bereits aus den Fluten. Bei diesem Wetter und den hervorragenden Tauchbedingungen wundert es nicht, dass man den See nicht allein für sich hat. So nach und nach lockt es weitere Taucher an den See. Auch polnische Tauchfreunde wissen die Vorteile des tiefen Tauchgewässers zu schätzen. Man trifft bekannte Gesichter und plaudert ein wenig über dies und das. So muss es sein, so macht es Spaß.
Der erste Blick durch die Maske unter Wasser zeigt Sichtweiten, die man nicht für möglich hält. Man sieht Dinge – unglaublich. Es war somit ein Leichtes das Bug des Kaffenkahnwracks ausfindig zu machen. Über die kleine Mergelkante folgten wir unserem Lichtschein bis zum Wrack. Licht aus! Unglaublich, das Wrack ist weiterhin in seiner Prächtigkeit zu sehen. Wundervoll.
Der Laderaum des Wracks ist okkupiert von Hunderten von Fluß- und Kaulbarschen, die sich hier zur Winterruhe zurückgezogen haben. Sie werden wohl die einzigen sein, die sich wieder auf den Montag freuen. Erstmals konnte ich auch ruhende Plötzen (Rotaugen) am Wrack entdecken. Dem Wels muss es wohl zu turbulent geworden sein. Er hat die Kajüte den kleinen Verwandten überlassen und ward nicht gesehen. Wir schauten uns ausgiebig um. Details sind zu erkennen, die im Sommer vom grünen Algenschleier verhängt sein werden.
Auf dem Rückweg tauchten wir noch einmal an der Mergelkante vorbei. Jede kleine Auswaschung und Höhle ist besetzt von Flußkrebsen, Süßwassergarnelen und Quappen. Manchmal lugt nur eine Schere oder die markante Kinnbartel hervor. Die letzte Dekostufe nutzten wir zum Beobachten des Treibens in einer Muschelkolonie. Auch hier sind Garnelen, Krebse und Schnecken anzutreffen.
Tauchen in Deutschland. Tauchen im Tauchrevier Deutschland. Die richtige Entscheidung.
Welche Sichtweiten sind in euren Tauchgewässern derzeit
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Unterwasser-Fotografie
Unterwasser-Fotografie im Tauchrevier Deutschland
Immer wieder werde ich von euch gefragt, mit welcher Unterwasser-Fotografie-Ausrüstung ich die Fotos für Tauchrevier Deutschland schieße. Wenn ich dann von meiner kleinen Kompakten erzähle, begegnet mir nicht selten großes Erstaunen.
Eigentlich konnte ich zu Beginn meiner Taucherlaufbahn mit dem Fotografieren nicht viel anfangen. Hatte felsenfest beteuert, das UW-Fotografieren sei nichts für mich. Es lenkt mich ab. Und ich behalte die Eindrücke lieber in meinem Kopf in Erinnerung. Das mag alles stimmen. Dennoch glaube ich jetzt, dass ich damals einfach taucherisch noch nicht soweit war. Ich war viel zu sehr mit mir und meiner Wasserlage beschäftigt. Klar konnte ich tarieren, solange der Vortrieb stimmt :-). Anhalten? Auf der Stelle bleiben? Rückwärts bewegen? Kamera stillhalten? All das war wohl damals einfach nicht drin.
Mittlerweile habe ich meine kleine kompakte Sealife DC1400 lieb gewonnen. Naja, es gab schon auch Momente, wo ich sie verflucht habe. Vor allem immer dann, wenn die Auslösezeit der Digitalen mal wieder größer als die Stillhaltezeit des Objektes war. Aber sie ist eben so verdammt kompakt, so schön klein und begleitet mich seither auf jeden meiner Tauchgänge im Tauchrevier Deutschland.
Entscheidend für die UW-Fotografie ist das Licht. Sehr schnell habe ich mich von dem ungereglten, internen Blitz verabschiedet. Entweder das Objekt wurde gnadenlos überbelichtet oder die Schwebteilchen innerhalb der optischen Achse verwandelten mein Bild in eine Schneekugel. Aber ohne Licht geht überhaupt nichts. Seitdem muss meine Tanklampe Gralmarine GL7 als Fotoleuchte herhalten. Die Kamera zur Rechten und den Lampenkopf am Goodman-Handle zur Linken. Spätestens jetzt erkennt ihr, dass ein gutes Tarieren Grundvoraussetzung für die UW-Fotografie ist. Es bleibt keine Hand mehr zum Festhalten :-). Der Vorteil dieser Beleuchtungsmethode liegt auch in ihrer Flexibilität. Mit der Position der linken Hand kann ich das Licht, Einfallswinkel und Schatten ganz gut steuern. Na meistens jedenfalls.
Für die Verhältnisse in unseren einheimischen Tauchrevieren eignet sich die Sealife eigentlich nur für Nahaufnahmen. Aus diesem Grunde werdet ihr von mir keine Weitwinkel- oder Panoramaaufnahmen finden. Vielleicht kann man das mit Zusatzkomponenten verbessern, aber für derartige Aufnahmen muss man wohl in eine andere Equipmentklasse wechseln. In der Regel fotografiere ich daher gern im Makro- bzw. Super-Makromodus der Kamera. Für Nahaufnahmen muss man allerdings auch relativ nah an das Objekt. Das erschwert Aufnahmen von Tieren mit Fluchtdistanz erheblich oder machen diese gar unmöglich. Beliebt sind daher unscheue Objekte wie der Hecht, der am Ende der Nahrungskette steht und dies allem Anschein auch weiss. Für schöne Aufnahmen im Nahbreich muss man sich sehr behutsam dem Objekt nähern, um nicht unnötig Dreck aufzuwühlen oder das Objekt durch seine Bugwelle zu stören (Süßwasserpolypen werden durch den Wasserdruck schnell platt gedrückt, Muscheln ziehen schnell ihre Syphons ein und schliessen sich).
Was den Weißabgleich anbetrifft, so greife ich in der Regel auf die Voreinstellungen für grünes/blaues Wasser tiefenabhängig zurück. In den seltesten Fällen mache ich einen manuellen Weißabgleich. Ist mir ehrlich gesagt zu aufwendig und den zu fotografierenden Objekten auch zu langwierig. Erforderlichenfalls gibt es eben eine Tonwertkorrektur am Rechner.
So sehr ich meine Sealife jetzt auch schätzen gelernt habe, an einem Kamera-Equipment-Upgrade werde ich wohl nicht vorbeikommen. Einerseits macht mir das Fotografieren richtig Spaß und andererseits gibt es so tolle Dinge in unserem Tauchrevier Deutschland zu entdecken. Findet ihr nicht?
Mit welcher Kameraausrüstung seid ihr unterwegs?
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