Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Helenesee III

13.11.2015, Helenesee (Brandenburg)

Es ist grau und es fliegt feucht. Mit 13 Grad für Mitte November jedoch noch recht warm. Wir stehen am Ufer der Südwestbucht des Helenesees bei Frankfurt/Oder. Viel muss man zu diesem wundervollen Gewässer wohl nicht mehr sagen. Für mich zählt er mit zu den schönsten Tauchrevieren in Brandenburg.

Ein Braunkohletagebaurestloch und maximal 55m tief. Herrliches Wasser, artenreiche Flora und Fauna und abwechslungsreiche Lebensräume laden immer wieder zu einem Tauchgang ein. Ohne großes Ziel wollen wir uns ganz der Helene hingeben.

Helenesee – Südufer

Zunächst lassen wir die Ruhe und einzigartige Herbstatmosphäre auf uns wirken. Wir hocken am Uferrand und lauschen der Stille. Einfach herrlich.

Nach ein wenig Plauderei und Auswertung von Geschehenem beginnen wir, uns in die schwarze Pelle zu werfen. Da wir uns auf einen Dekotauchgang einlassen wollen, nehmen wie unsere Stages EAN50 mit. Wir planen, in Richtung Seemitte (Norden) abzutauchen, um dann nach Osten abzudrehen. GUE EDGE, check und abgetaucht.

Uns schlägt eine kühle Stille ins Gesicht, wie wunderbar. Lang aufgereckt und noch tief grün empfangen uns Felder vom Ährigen Tausendblatt. Keine Anzeichen vom nahenden Winter. Hoch oben, an den Enden der Pflanzen thronen Süßwasserpolypen und filtern das Wasser mit ihren nesselnden Tentakeln.

Tauchen im Helenesee

Bubbelcheck und wir machen uns auf dem Weg. Der Untergrund ist terrassenförmig, ein Relikt des Braunkohleabbaus. Braunkohlebrocken durchstoßen den sandigen, schlickigen Boden. Immer wieder beobachte ich, dass dieser Lebensraum sehr gern von Wasserasseln als Refugium angenommen wird. Die kleinen Krebstiere sind stets schwer beschäftigt. Wir tauchen weiter hinab. Der Untergrund einer Mondlandschaft gleich, mag für viele total langweilig sein, aber selbst hier fühle ich mich mehr als zufrieden. Und wenn man genau hinschaut, dann tobt das Leben. Wasserflöhe tanzen ihren Reigen und allerlei Zooplankton umschwärmt den Schein der Lampe. Wir sind jetzt schon gut 20 min unterwegs und haben eine Tiefe von 30m erreicht. Das Wasser ist klar.

Wir drehen ab und tauchen ein in eine große Wolkenbank. Was ist hier passiert? Haben wir dösende Karpfen gestört? Oder ist es das Ergebnis von Wasserzirkulationen? Wir schauen uns wundernd an. Leuchtend gelbe Schwefelausblühungen der Braunkohleflöze erinnern mich an die Schwefelvulkane auf Java. Kleine, tote Bäume, einstiger Bewuchs der Tagebauhänge, werden bevölkert von großen Moostierchenkolonien. Jetzt im Herbst kann man sehr schön die kleinen runden Plättchen im Inneren der Kolonien entdecken. Statoblasten, Winterknospen als Ergebnis der geschlechtslosen Fortpflanzung werden den Fortbestand der Art im nächsten Jahr sichern. Tauchen im Tauchrevier Deutschland ist spannend.

Wir kehren um, steigen auf und aus. Wir beide schauen, noch ein wenig am friedvollen Helenesee verweilend, in zufriedene Gesichter. Die Wolken reißen auf.

Unterwasserimpressionen – Tauchen im Helenesee

Wer kennt die schöne Helene?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: _Brandenburg, UnterWasser

Rote Röhrenspinne (Eresus kollari)

Rote Röhrenspinne (Eresus kollari)

Nein, die Rote Röhrenspinne war mir bis dato absolut unbekannt. Erst beim Durchstöbern von Naturfotografie-Foren im Internet bin ich auf dieses wundervolle Tier aufmerksam geworden. Was für eine hübsche Spezies. Insbesondere das Männchen, mit seiner markanten roten Zeichnung ist als Motiv bei Naturfotografen sehr beliebt, umso mehr da das Vorkommen in Deutschland sehr selten und die Art stark gefährdet ist.

Schnell war mein „Jagdinstinkt“ geweckt. So etwas Schönes möchte ich in freier Natur beobachten dürfen. Ich las also ein wenig über diese Spinne, erkundigte mich über Vorkommen in Brandenburg und machte mich, bewaffnet mit meiner Canon 70D und einem 100mm/f2.8 Makroobjektiv, auf den Weg in die Schönower Heide nördlich von Berlin.

Schönower Heide – Brandenburg

Als ich meiner Frau freudestrahlend davon berichtete, dass ich eine 1 cm große Spinne auf einem ehemaligen militärischen Truppenübungsplatz suchen gehen, stempelte sie mich lachend als einen verrückten Optimisten ab. „Wie willst du dieses kleine Wesen denn auf diesem großen Gelände finden?“, höre ich sie noch fragen. Ich finde sie.

Und da war ich nun, inmitten einer riesigen Heide bei sonnigem Herbstwetter. Wo anfangen? Mit gesenktem Kopf und festem Blick schritt ich langsam über das Gelände und hielt Ausschau nach noch so kleinen, roten Punkten. Nix. Die Heide bietet jedoch so viele alternative und interessante Objekte; Falter, Schrecken, Flechten, Moose und natürlich das Heidekraut. Von einer Roten Röhrenspinne jedoch keine Spur. Selbst die so reichlich gesäten Birken- und Steinpilze, Rotkappen und Maronen interessierten mich nicht. Nach 4 Stunden im Gelände brach ich meine Suche erfolglos ab. Der Ausflug in die Heide allerdings war wunderschön. Ich komme wieder.

Heidebewohner

Zwei Tage später und mit weiterem Wissen um die Lebensweise dieser kleinen Spinnen kehrte ich zurück. Sie liebt warme, sonnige und windgeschützte Hänge, beinah vegetationslos. In Röhren lebend verraten kleine Löcher mit Gespinst ein mögliches Vorkommen dieser wundervollen Spinnentiere. Ich fokussierte mich bei meiner Suche also auf entsprechende Landschaftsstrukturen. Die Sonne schien, Südhügel waren schnell ausgemacht. Ich hielt innen, wartete und beobachtete. Nichts. Eine Grube in der Heide, sicherlich ein alter Schützengraben des militärischen Geländes, sandige, sonnige Hänge. „Also wenn ich eine Rote Röhrenspinne wär, hier würd’s mir gefallen.“, höre ich mich sagen und stieg in die Grube hinab. Eine blauflügelige Ödlandschrecke beanspruchte meine volle Aufmerksamkeit.

Rote Röhrenspinne (Eresus kollari)

Dann saß ich einfach nur da und mein Blick scannte den sonnengefluteten Hang. Ein roter Punkt, halb im Sand. Das Licht blendet. Ist sie es? Ja. Tatsächlich. Ich habe meine erste Rote Röhrenspinne gefunden. Mein Herz rast, ich bin aufgeregt, kann es kaum glauben. Schnell ist meine Kamera in den Anschlag gebracht. Die Sonne scheint leider zu grell. Alles wirkt überbelichtet. Dann setzt sie sich in Bewegung. Rennt schnell über den Sand unter den nächsten Zweig. Kein optimales Set für ein Fotoshooting. Klack, klack, klack. Die Spinne hat’s eilig. „Bitte halt an, im Schatten und auf freier Fläche. Und schau mich an!“. So richtig tut sie mir den Gefallen leider nicht. Ich gebe mein Bestes. Eine „Relocation“ kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Das Tier ist geschützt. Ich nehme die Bilder wie ein Geschenk. Irgendwann ist sie im Heidekraut verschwunden. Ich bleibe noch eine Weile allein im Rausch meiner Gefühle und freue mich. So etwas Wunderschönes.

Beobachtungen in der Schönower Heide

Allein im August/September kann man die umherziehenden Männchen auf der Suche nach einem größeren, schwarzen Weibchen beobachten. Die übrige Zeit verbringen sie lauernd in ihren Röhren. Das Rote Kleid erinnert stark an einen ungeniessbaren Marienkäfer und soll so die Fressfeinde abschrecken. Ist ein Weibchen ausgemacht, zieht das Männchen zu ihr in die Röhre und es kommt zu Paarung. Danach stirbt es. Das Weibchen legt die Eier und füttert die geschlüpften Jungtiere aufopferungsvoll mit Nahrungsbrei bis es stirbt.

Für mich ist die Rote Röhrenspinne eine der schönsten Spinnen in unserem Tauchrevier Deutschland.

Männchen einer Roten Röhrenspinne

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Categories: FloraFauna

2015 Ägypten, Safaga

10/2015 Ägypten, Safaga

Tauchrevier Deutschland auf Reisen. Tauchen in der Gassous Bay in Safaga. Eine Woche dem Herbst in Deutschland den Rücken kehren, Eintauchen in die warme, bunte Unterwasserwelt des Roten Meeres, mittlerweile Tradition.

Eigentlich stets neugierig auf neue Länder, neue Menschen und neue Tauchabenteuer sind wir, was unsere Herbstreise angeht, zu Wiederholungstätern geworden. Bereits seit 2012 sind wir zu Gast bei den ORCA Divern im Coral Garden und fühlen uns dort sauwohl.

Tauchen in der Gassous Bay



Dieses kleine Taucherresort zeichnet sich durch Beschaulichkeit, Ruhe, Entspannung, Atmosphäre und nicht zuletzt durch ein wunderbares Hausriff aus. Das Wiedersehen bekannter Gesichter bestätigt das. Tauchen ohne zeitliche Vorgaben, ohne Druck, kein Gruppenzwang, das nenne ich individuelles und selbstbestimmtes Tauchen. Die Tauchgänge müssen sich jedoch nicht auf das Hausriff beschränken. Täglich werden Offshore- und Bootstauchgänge angeboten, allerdings dann wieder mit zeitlichen Vorgaben :-).

ORCA Dive Club Coral Garden

Beim Flug über Ägypten sieht man die vom Wasser zerfurchten Berghänge. Aber welches Wasser? Regnet es hier jemals? Ja. Erstmalig nach 5 Jahren wurden wir von einem furchterregenden Regenschauer und Gewitter in Empfang genommen. Entwässerung auf der „Red Sea Road“ Fehlanzeige. Und so aquaplanten wir mit unserem Transfertaxi bis nach Safaga. Der Regen dauerte bis in die Nacht an.

Angekommen, wurden wir herzlich vom ORCA Dive Club Team Willkommen geheißen. Sich zu kennen und sich auch auszukennen, sind für nur eine Woche Tauchurlaub keine schlechten Voraussetzungen.

Habe ich über das Soziale Netzwerk die Erweiterung der Tauchbasis verfolgt, war ich neugierig auf das Ergebnis und ehrlich gesagt, auch ein wenig skeptisch. Wird dadurch die Anzahl der Taucher steigen und die Beschaulichkeit der Anlage verloren gehen? Der Aufenthalt hat all meine Bedenken zerschlagen. Der Umbau, die Vergrößerung der Basis schafft einfach nur mehr Platz für die Taucher. Eine wirklich gelungene Aktion.

Tauchen in Safaga, Tauchen in Ägypten

Bei unseren Tauchgängen bekamen wir wieder viel Sehenswertes vor die Maske. Das Hausriff überzeugt mit einer unwahrscheinlichen Artenvielfalt. Von Nacktschnecken, über Geisterfetzen- und Flügelrossfischen bis zu großen Zackenbarschen, Schildkröten und Barrakudas war alles dabei. Bei den kleinen, quirligen Nemos steht der Nachwuchs kurz vor dem Schlupf. Unerschrocken verteidigen sie das Gelege gegen die großen schwarzen, blubbernden Wesen. Was uns verwehrt blieb, konnten jedoch andere Taucher in dieser Woche glückselig genießen. Mehrfach gab es Begegnungen mit Tümmlern in der Bucht. Berichte über Dugong, Weißspitzenriffhai und Adlerrochen machten abends in der Basis schnell die Runde. Die Gassous Bay hat wirklich viel zu bieten.

Wracktauchen Salem Express

Mit zufällig getroffenen Freunden aus England besuchten wir die Salem Express vor Safaga. Bei dem tragischen Untergang, verursacht durch einen Navigationsfehler, verloren viele Pilger ihr Leben. Das Wrack liegt auf der Steuerbordseite in einer Tiefe von ca. 10-30m und ist relativ einfach zu betauchen. Eine Penetration ist nicht erwünscht. Wir genossen das Privileg, mit unserem Tauchschiff und 8 Tauchern allein hier zu sein. Erst beim Aufstieg plumpsten etliche Taucher von zwei weiteren Tauchschiffen ins Wasser.

Der Nachteil einer Woche ist, es ist halt nur eine Woche und diese geht eben nach einer Woche vorbei. Gut erholt, entspannt und mit vielen schönen Tauchgängen und Begegnungen treten wir den Heimweg an. Nach Flügen mit FlyEgypt und Nesma Airline lernt man seine lokalen Airlines wie AirBerlin und Lufthansa wieder richtig schätzen.

Tschüß Gassous Bay, Tschüß ORCA Dive Club Team Sonja, Iris und Tom. Wir werden wohl wiederkommen.

Unterwasserimpressionen – Tauchen in Ägypten, Safaga

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Categories: AufReisen

2015 Kalksee VIII

20.10.2015, Kalksee (Brandenburg)

Nachdem ich bereits vor wenigen Tagen mein P-Valve in meinem Zweitanzug eingebaut hatte, musste jetzt unbedingt ein Check-Tauchgang her. Der Kalksee um die Ecke bietet sich dafür idealerweise an. Meine Tauchklamotten sind wie immer schnell ins Auto verladen und in 5 min stehe ich am Wasser.

Herbststimmung macht sich breit. Buntes Laub fällt und der Schilfgürtel legt sich schlafen. Der Himmel ist grau und die Luft feucht. Das klare Wasser lädt ein.

Herbststimmung am Kalksee

Wie immer nutze ich den Parkplatz am Badestrand „Am Film“ als Basislager. Der Tauchanzug ist schnell übergeworfen und die Flaschen geschultert. Ab geht’s. Bevor ich abtauche checke ich mein Equipment. Alles scheint in bester Ordnung.

Die Sicht ist gut. Der Herbst ist eine gute Jahreszeit für schöne Tauchgänge in klaren Naturseen im Tauchrevier Deutschland. Die Jungfische, die sich sonst im Flachwasser sonnen, sind bereits verschwunden. Über das Gemeine Brunnenmoos tauche ich in Richtung Seemitte. Kurs 150 Grad sollte mich direkt zur Plattform bringen.

Das P-Valve scheint dicht zu sein. Gut gemacht. Auch mein neues Thermovalve bereitet mir keine Probleme. Allein mein Mittelfinger der rechten Hand wird nass. Bereits unter Wasser erkenne ich einen kleinen Cut im Trockenhandschuh. Ein wenig Aquasure wird das Problem später beheben. Der neue Anzug taucht sich bestens. Keine Einschränkung der Beweglichkeit. Valve-Drill kein Problem.

Sehr viele Amerikanische Kamberkrebse sind im See unterwegs. Fressend, dösend oder einen Partner suchend. Auffällig diesmal auch die großen Kolonien von Süßwasserpolypen vorrangig an den Enden des Rauen Hornblattes. Im Sommer scheinen sich die kleinen Nesseltiere eher zurückzuziehen. Ich schaue im Revier der Steinbeißer vorbei. Stille. Nicht eine dieser wunderschönen Grundeln bekomme ich vor die Maske.

Süßwasserpolypen im Kalksee

Nach einer guten Stunde macht sich das 11 Grad warme Wasser an meinem nassen Handschuh bemerkbar. Ich entscheide mich für den Rückweg. Der Testtauchgang mit dem neuen Anzug war erfolgreich.

Gerade als ich aufsteigen wollte, huscht etwas auf dem Sandboden entlang. Ein Steinbeißer. Ein hübsches Tier. Ich krame noch einmal meine bereits weggeclipste Kamera hervor und lichte diese kleine Schmerle ab. Ganz vorsichtig und ohne zu atmen nähere ich mich dem Tier und drücke auf den Auslöser. Keine störenden Pflanzen, ein beinah perfektes Set für ein Unterwasser-Shooting. Nach ein paar Fotos verabschiede ich mich und steige zufrieden aus dem Wasser.

Steinbeißer, Dorngrundel, Schmerle

Wo konntet Ihr Steinbeißer beobachten?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: _Brandenburg, UnterWasser

Grube "Ludwig" Frose

Grube „Ludwig“ Frose (Sachsen-Anhalt)

Einst Braunkohlerevier, jetzt Naherholungsgebiet „Seeland“ mit tragischer Wendung, die Grube „Ludwig“ Frose.

Im nordöstlichen Harzvorland in Sachsen-Anhalt befindet sich das kleine Örtchen Frose. 1842 wurden hier durch Probebohrungen Braunkohlelagerstätten entdeckt. Jahre später begann die Kohleförderung im Froser Revier, der Grube „Ludwig“. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Lagerstätten erschöpft und die Fördertätigkeiten wurden eingestellt.

Die Tagebaurestlöcher wurden saniert und es entstand mit dem benachbarten Concordiasee und dem Königsauer See das Naherholungsgebiet „Seeland“.

Grube „Ludwig“ Frose

Der Grube „Ludwig“ in Frose verdanke ich die wohl schönsten Tauchgänge im Tauchrevier Deutschland. Das schnelle Fluten der Grube konservierte eine üppige Unterwasservegetation. Tauchen im glasklaren Wasser durch Birkenwäldchen wie im russischen Märchen war surreal. Anstatt Vögel fliegen Fischschwärme durch die Baumkronen, kapitale Karpfen erinnern an die einst hier lebenden Wildschweine. Das Pumpenhäuschen, ein kleines Fachwerkhaus, war gut erhalten und ein tolles Tauchziel.

Die Freude an diesem wundervollen Tauchgewässer währte jedoch nicht lange. Am 18. Juli 2009 ereignete sich am benachbarten Concordiasee ein tragisches Unglück und veränderte die gesamte Region „Seeland“. Ein Hang gab nach und ließ eine neugebaute Wohnsiedlung in den See stürzen. Das Gewässer wurde umgehend gesperrt und das Tauchen auch in der Grube „Ludwig“ in Frose untersagt.

Seither schaue ich mir ab und an die Bilder an und schwelge in Erinnerungen. Ich bin froh, hier überhaupt abgetaucht zu sein. Wer weiß, vielleicht wird das Gewässer eines Tages wieder zugänglich für uns Taucher.

Historische Unterwasserimpressionen – Tauchen in Frose

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Categories: _Sachsen-Anhalt, UnterWasser

2013 Malediven, Ari Atoll

Februar 2013, Malediven, Ari Atoll, Vilamendhoo

Und es gibt es doch, das Paradies auf Erden.
Die Malediven waren eine traumhafte Kulisse für einen unvergessenen Tauchurlaub.

Auf einer kleinen Insel im Südosten des Ari Atolls waren wir bei den Eurodivers zu Gast. Das Atoll hat alles geboten, was das Taucherherz begehrt, im Norden Strömungstauchgänge mit Haiattraktionen, im Süden Walhai und Mantas.

Die vielen Thilas und Giris des Atolls boten jede Menge Fisch, Kopffüssler, Schildkröten und Korallen. Auch Makrofreunde kommen voll auf ihre Kosten. Das Hausriff eignete sich hervorragend für Nachttauchgänge.

Leider finden sich aber auch hier bereits Spuren des exzessiven Betauchens der Riffe. So ist es zu begrüßen, dass bestimmte Gebiete nicht (mehr) betaucht werden dürfen.

Unterwasserimpressionen – Tauchen auf den Malediven

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Categories: AufReisen

2015 Flakensee

11.10.2015, Flakensee (Brandenburg)

Mit über 3000 Seen ist Brandenburg das gewässerreichste Bundesland. Die Eiszeit meinte es wirklich gut mit uns Brandenburgern. Ein Paradies für Taucher. Obwohl der Flakensee nur 10 min von mir entfernt, hatte ich ihn bisher noch nicht betaucht. Irgendwie stand er auch gar nicht auf meiner To-Dive-List. Vielleicht lag’s an dem hohen Bootsverkehr.

Der Flakensee liegt östlich von Berlin und bildet mit den angrenzenden Seen Dämeritzsee, Kalksee und Stienitzsee die Bundeswasserstraße „Rüdersdorfer Gewässer“. Wassersportler und Badegäste schätzen den See ebenso wie die Angler. Wenn die Hobbykapitäne ihre Yachten und Boote in das Trockendock slippen oder kranen, ist die beste Zeit für Tauchgänge. Verlassene Badestellen bieten dann ideale Einstiegsmöglichkeiten.

Tauchen im Flakensee

Ein guter Tauchfreund ist vor wenigen Tagen hier erstmalig getaucht und war begeistert von der Unterwasser-Flora. Er machte mich neugierig. Wir verabredeten uns am Sonntag für einen gemeinsamen Tauchgang in der Südbucht des Flakensees. Der Badestrand am Campingplatz ist unser Basislager. Parkplätze sind vorhanden.

Das Wetter ist ideal. Klarer Himmel. Strahlende Sonne und angenehme Trocki-Temperaturen. Erstmalig reise ich im Unterzieher an, wie komfortabel. Nur wenige Jogger und Gassigeher verirren sich um diese Zeit ans Wasser. Es ist still. Allein Kraniche singen auf ihrem Weg nach Süden. Wir schwatzen nur ganz kurz und freuen uns auf einen schönen Tauchgang.

Der Flakensee ist mit maximal 8m nicht sehr tief. Das Leben spielt sich in unseren Naturseen ohnehin nur im Flachwasser ab. Jeder wird den See für sich erkunden. Es dauert nicht lange und ich tauche ein in ein mir mittlerweile sehr vertrautes Medium. Es geht mir gut im Reich Poseidons.

Das Wasser ist klar. Sonne und Wellen zaubern ein Lichterspiel. Herbstliche Wasserpflanzen in rot, braun, grünen Farbtönen prägen das Bild. Ähriges und Quirliges Tausendblatt dominieren, unterbrochen von Rauem Hornblatt, Krebsscheren und Brunnenmoos. Ideale Versteckmöglichkeiten für die jungen Rotaugen und Flussbarsche. Die auffälligen Winterknospen (Turionen) als Unterscheidungsmerkmal zum Ährigen Tausendblatt verraten die Quirligen. Teichrosen und Laichkraut finden sich. Ein kleiner Unterwasserwald. Auffällig viele Süßwasserschwämme in Braun- und Grüntönen siedeln an den Stengeln der Makrophyten. Es macht Spaß bei diesen Sichtverhältnissen durch die Wildnis zu schweben.

Herbstimpressionen im Flakensee


Alte, umgestürzte Bäume
säumen das Ufer. Mich zieht es nach einigen Kreisen in der Bucht zum Ufer. Der See ist flach. Ich erreiche maximal 3-4m. Biberkot, das Ufer mit seinen Bäumen kann jetzt nicht mehr weit sein. Es wird noch flacher. Dann sehe ich die ersten knorrigen Äste. Was für ein wundervolles Bild. Sie sind reich behangen mit ausladenden Geweihsüßwasserschwämmen. Im Schutz der Bäume und der Wasserpflanzen nehmen Schwärme von Flussbarschen, Plötzen und Ukeleien ein letztes Sonnenbad. Frische Fraßspuren vom Biber. Die einfallende Sonne sorgt für eine perfekte Ausleuchtung der Kulisse. Ich kann mich kaum satt sehen.

Nach einer guten Stunde drehe ich um. Ich treffe Fred. Wir beenden den Tauchgang. Eine Weile verbringen wir in der wärmenden Sonne am Strand und quatschen über Dies und Das. Ein wunderschöner, anderer Tauchgang im Tauchrevier Deutschland. Tauchen in Brandenburg. Tauchen im Flakensee.

Unterwasserimpressionen – Tauchen im Flakensee

Schon mal getaucht im Flakensee?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: _Brandenburg, UnterWasser

2015 Straussee VIII

10.10.2015, Straussee (Brandenburg)

Zugegeben, den Straussee habe ich bereits viele Male betaucht. Der schmale Rinnensee ist jedoch verdammt groß, seine Nord-Süd-Achse misst 3,5 km. Nordöstlich am Strausberger Kulturpark befindet sich die Tauchbasis 1A-Tauchcenter von guten Freunden. Diese Einstiegsstelle ist die bekannteste und gleichwohl beliebteste.

Südwestufer Straussee

Mich hat es diesmal jedoch an das komplett andere Ende des Sees gezogen. Am Südwestzipfel schlug ich heute mein Lager auf und freute mich auf einen wundervollen Tauchgang. Das Westufer ist weitestgehend unbebaut und von einem Waldstreifen umsäumt. Der Herbst malt die Blätter der Laubbäume in den allerschönsten Farben an. Die Sonne strahlt mit letzter Kraft vom himmelblauen Firmament. An so einem Tag kann man nur Tauchen.

1-2-3 und ich bin in meinem Element. Welch eine Herbstkulisse. Check und abgetaucht. Das Wasser empfängt mich mit offenen Armen. Die Sichtweiten sind endlos. Ich freue mich. Ein leuchtend grüner Pflanzenteppich breitet sich vor mir aus. Eine derartige Makrophytenvielfalt war mir bisher für den Straussee fremd. Arm- und Glanzleuchteralgen stehen dicht an dicht bis zu einer Tiefe von 8m. Ist das Ostufer des Straussees von der Ortschaft Strausberg eingefasst und dessen Unterwasserwelt von menschlichen Hinterlassenschaften geprägt, so zeigt sich das hiesige Westufer von seiner unberührten, natürlichen Seite. Der Lichteinfall der Sonne füttert das grüne Band und lässt es prächtig gedeihen.

Makrophytenpracht

Das Ufer fällt recht zügig auf eine Tiefe von 12m ab. Ab 8m endet der Grundrasen, der Seegrund wird sandig und ist mit Bakterien überzogen, die für den Abbau der Biomassen sorgen. Ich tauche ein wenig auf der 10m Linie und betrachte die skurrilen Gebilde. Die Wassertemperatur hat sich auf 10 Grad abgekühlt. Im Oberflächenwasser beträgt sie noch 14 Grad. Ich steige wieder auf folge der Unterwasserflora.

Es fällt mir ausgesprochen schwer, die Leuchteralgen unter Wasser einwandfrei zu bestimmen. Doch es sind sehr viele verschiedene Arten, das ist schon mal klar. Viele haben bereits ihr Herbstkleid. Große Moostierchenkolonien bevölkern die Makrophyten. Alte ins Wasser gestürzte Bäume bieten Kaulbarschen und Flusskrebsen ideale Versteckmöglichkeiten. Wanderlustige Teichmuscheln ziehen tiefe Spuren. Ein großer Schwarm halbstarker Flussbarsche sammelt sich zum Rückzug in das Winterquartier.

Schwarm halbstarker Flussbarsche

Ein sehr schöner Tauchgang geht nach 100 minzu Ende. Der Straussee zeigte sich von einer vollkommen anderen, schönen Seite. Ich komme wieder. Tauchen im Tauchrevier Deutschland.

Unterwasserimpressionen – Tauchen im Straussee

Kennt Ihr das Westufer des Straussees?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: _Brandenburg, UnterWasser

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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