Monthly Archives: July 2016
2016 Tauchen im Dranser See
13.07.2016, Dranser See (Brandenburg)
Brandenburg ist einfach wunderschön, mit gut 3000 Seen das seenreichste Bundesland. Man weiß einfach nicht, wo man zuerst den Kopf unter Wasser stecken soll. Mich zieht es heute in die Prignitz, in den nordwestlichen Teil Brandenburgs.
Die Hansestadt Kyritz ist von Wasser gesäumt. Östlich der kleinen Brandenburger Stadt erstreckt sich in nord-südlicher Ausrichtung die Kyritzer Seenkette, eine eiszeitliche Schmelzwasserrinne. Was sonst? Der Bantikower See und der Klempowsee wurden in der Vergangenheit für einen Mühlenbau zum heutigen Untersee angestaut. Borker See, Salzsee und Stolper See bilden heute den zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen angestauten Dossespeicher Kyritz, kurz Obersee genannt. Ausreichend Wasser um einfach mal vorbei zuschauen.
Dossespeicher Kyritz
Da stehe ich nun am Ufer des Obersees und blicke auf die Staumauer und das mit waldgesäumte Ufer. Es ist ruhig, beinah idyllisch. Naturschutzzonen bieten vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Allein das Wasser lädt nicht zum Tauchen ein. Es schimmert grün-trüb. Die Sichtweiten am Ufer schon gegen Null. Warum ist das so? Düngen die bewässerten Felder den See? Hier habe ich einfach keine Lust zum Tauchen und das will was heißen. Ein Plan B muss her.
Vom Dranser See, gut 45 Autominuten entfernt, habe ich bereits gehört. Google Maps gibt mir eine erste Orientierung. Der Norden des Sees zeigt gute Anfahr- und Einsteigemöglichkeiten. Ich setze mich ins Auto und mache mich auf den Weg. Eine Umleitung jagt die andere, es wird viel gebaut in der Region. Noch 11 km. 8.7 km laut Navi bis zum nächsten Abzweig. Die Straße ist in 8 km wegen einer Baustelle komplett gesperrt. Und nun? Ich fahre. Der Abzweig wird hoffentlich vor der Sperrung sein. Natürlich nicht. Baustelle. Eine Umfahrung wirft mich Lichtjahre zurück. Ich steige aus. Eine Durchfahrt wäre mit meinem Auto theoretisch möglich. Grünes Licht von den Bauarbeitern und mit Schwung durch die Brandenburger Sandbüchse. Geschafft. Über den Rückweg denke ich nach, wenn’s soweit ist.
Tauchen im Dranser See
Ich erreiche Dranse, fahre in die Seestraße und komme meinem Ziel näher. Ich bin immer wieder überrascht, wie es die kleinen Dörfer schaffen, ihre Seen und Badestellen mit so viel Liebe, Engagement und Aufwand zu pflegen. Die Wiesen sind gemäht, die Wege instand, Bänke aufgestellt und Papierkörbe ausreichend vorhanden. Da kann sich die eine oder andere Stadt wirklich ‚ne Scheibe abschneiden.
Er sieht wunderbar aus, der Dransesee. Ein ausgedehnter Schilfgürtel und Wald prägen das Uferbild. Im Flachwasser erkenne ich bereits kleine Grashechte. Jungfische huschen aufgeregt hin und her. Wie immer bin ich schnell in meinen Anzug gesprungen und stehe hüfttief im Wasser. Die Ventile sind offen, beide Regler spenden Luft und die Kamera ist einsatzbereit. Gluck, gluck.
Flussbarsche im Dranser See
Das Wasser ist leicht grün. Die Sicht schätze ich auf gut 2-3 m. Der gut bewachsende Seeboden fällt flach ab. Verschiedene Leuchteralgen, Raues Hornblatt, Laichkraut und Kleines Nixkraut bilden einen dichten Grünteppich. Mich zieht es zur Seemitte. Ab einer Tiefe von 4 m gibt der Pflanzenteppich den Blick auf den Boden frei. Teichmuscheln besiedeln das Gebiet und filtern das Wasser unentwegt. Vereinzelt wachsen Triebe des Tausendblatt der Sonne entgegen. Ich halte inne und genieße die Stille. Zeigte sich bisher kein Fisch, bin ich jetzt Bestandteil eines großen Flussbarschschwarmes geworden.
Wie aus dem Nichts erschienen sie, waren einfach da. Sie sind keineswegs aufgeregt, sind mir zugewandt und neugierig. Sie suchen regelrecht meine Nähe. Der Größte von ihnen lässt mich nicht aus den Augen und bietet mir somit ausreichend Gelegenheit, ihn auf meinen Chip zu bannen. Die Zeit vergeht zu schnell. Gut 30 min bin ich jetzt mit den Flussbarschen unterwegs und irgendwo im See gelandet. Die größeren Barsche jagen die kleineren Cousins und Cousinen. Die ganz Kleinen picken das Zooplankton von den Pflanzen. Ich schaue auf den Kompass und setze meine Reise fort. Eine Zeitlang werde ich noch begleitet.
Auge in Auge mit einem Flussbarsch
Kleine aufgewirbelte Staubwolken am Grund verraten meine nächsten Fotoobjekte. Steinbeißer. Der Blick schärft sich und so kann ich sie zahlreich entdecken. Halme und Sprosse des Grüns bieten ihnen Schutz vor meiner Kamera. Ich freue mich immer über diese kleinen Kerle. Sehe mich herausgefordert. Wie nah komme ich diesmal an die Schmerlen?
Steinbeisser, Dorngrundel
Eine gute Stunde bin ich jetzt im Dranser See unterwegs und trete den Rückweg an. Mich zieht es in den mit 2-3 m flacheren Uferbereich. Die Armleuchteralgen blühen. Die Geschlechtsorgane der Feinen und Hornblättrigen Armleuchterlagen leuchten von Orange bis Rot. Unzählige Jungschnecken bevölkern die Triebe der Makrophyten und weiden diese. Juvenile Schleie wachsen im Schutz der Wasserpflanzen. Eine schnelle Bewegung und sie schießen in das Dickicht. Nur die Aufmerksamen wachsen zu imposanten, goldglänzenden Schleien heran. Kleines Nixkraut mit lila Brutknospen unterstreicht die Vielfalt der Unterwasser-Flora. Wassermilben tanzen. Überall ist Leben.
Kurz vor dem Ausstieg treffe ich noch auf einen jungen Hecht, der den vorbei huschenden Plötzen und Rotfedern auflauert. Hab‘ ihm wohl seine einmalige Gelegenheit versaut. Nach knapp 2 Stunden tauche ich auf. Dunkle Gewitterwolken beherrschen bereits den Himmel. Biltze zucken am Horizont. In Rekordgeschwindigkeit bin ich aus meinen Tauchklamotten und sitze im trockenen Auto bevor es sich sintflutartig ergießt.
Die Baustelle ist menschenleer und so komme ich auf den kürzesten Weg wieder heim. Ein schöner Tag im Tauchrevier Deutschland. Tauchen im Dranser See.
Tauchen im Dranser See
Kennt Ihr den Dranser See?
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Moostierchen (Ectoprocta)
Moostierchen (Ectoprocta)
Sie sehen nicht aus wie Tiere, diese gallertartigen „Klumpen“. Doch es sind Tiere, Vielzeller.
Zu Tausenden bilden einzelne Moostiere große Kolonien, sogenannte Zoarien, bevölkern jeden festen Untergrund wie alte Bäume, Pflanzen und menschliche Unterwasserbautenbauten (z.B. Steganlagen) und überziehen diese großflächig und moosartig. Teilweise gespenstisch hängen lange Kolonieketten von Ästen herab und erinnern an alte Spinnennetze aus dem letzten Gruselfilm. Ihr habt sie sicher bereits bei Euren Tauchgängen vor Eurer Maske gehabt.
Detailaufnahmen Moostierchen
Moostiere (Zooiden) bestehen aus einem polypenartigen Weichkörper, der in einer schützenden Schale aus Chitin oder Kalk steckt. Mit ihren zarten fächerförmigen Tentakeln filtrieren sie das Wasser nach Freßbarem und führen es dem Mund zu. Man muss schon sehr genau hinschauen, um das zu erkennen.
Moostierchen (Ectoprocta)
Neben einer geschlechtlichen Vermehrung besitzen die Mosstierchen die Fähigkeit, sich durch Knospung ungeschlechtlich fortzupflanzen. Brutknospen werden im Herbst/Winter gebildet und daher auch Winterknospen genannt. In diesem Stadium (Statoblast) überdauern die Moostierchen den Winter, um dann im Frühling als Klone der alten Kolonien heranzuwachsen.
Als ich mit dem Tauchen begann, hatte ich keine Ahnung, was es so Wundervolles in unserem Tauchrevier Deutschland zu beobachten gibt. Ich staune jedesmal auf’s Neue und bin begeistert. Es gibt in unseren Gewässern nichts zu sehen? Augen auf!
Quelle: Wikipedia, Spektrum.de
Moostierchen (Ectoprocta)-Beobachtungen
Kleine Dinge ganz gross. Schon mal gesehen?
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Schlei (Tinca tinca)
Der Schlei, die Schleie (Tinca tinca)
Für mich zählt die Schleie zu den schönsten Fischen unserer heimischen Gewässer. Die olivgrün-goldene Färbung des Schuppenkleides spielt mit der Sonne im Kontrast zu den großen dunklen Flossen. Die Schleie kann gut und gerne 60-70 cm Körpergröße erreichen und gehört vom Stammbaum zu den Karpfenartigen, gut erkennbar an den typischen kleinen Barteln. Mit ihrem Maul und den leuchtend gelb-orangen Lippen durchwühlt die Schleie den Grund nach freßbaren Kleingetier wie Schnecken. In der Hoffnung auf einen leckeren Happen wird sie dabei häufig von kleinen Flußbarschen begleitet.
Schlei (Tinca tinca)
Die Schlei ist ein recht scheuer und vorsichtiger Fisch. Daher ist sie bei Anglern nicht nur wegen des guten Geschmackes eine gern angenommene Herausforderung. Hat die Schleie sich an Taucher gewöhnt, von denen keine Gefahr ausgeht, kann man sie gut bei ihren Streifzügen beobachten (siehe Video).
Auch bei den Schleien beginnt im Frühjahr (April-Juni) die Paarungszeit und Eiablage. Die klebrigen Eier werden zu Tausenden an Wasserpflanzen abgelegt aus denen dann die Jungfische schlüpfen. Die schönen Fische können ihren Stoffwechsel sowohl bei Kälte als auch Hitze (Starre) herunterfahren, was ihnen ein Überleben in sauerstoffärmeren Gewässern eine zeitlang ermöglicht.
Schlei-Beobachtungen, Tauchen in Deutschland
Schon mal eine Schleie unter Wasser beobachten können?
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2016 Tauchen im Tollensesee
03.07.2016, Tollensesee (Mecklenburg-Vorpommern)
Vor gut zwei Jahren tauchte ich im Tollensesee, einem Gletscherzungensee der Mecklenburger Seenplatte im südlichen Mecklenburg-Vorpommern. Damals allerdings stand der letzte Ausbildungstag meines GUE Fundamental Kurses im Fokus. Heute schenken wir die volle Aufmerksamkeit dem wunderschönen See im Tauchrevier Deutschland.
Der Tollensesee ist mit einer Ausdehung von 10 x 2,4 km kein kleiner See, mit einer Maximaltiefe von 34 m gar ein mächtiger Wasserkörper. Sein Wasserspiegel liegt oberhalb des Meeresspiegel, was die Wissenschaft Kryptodepression nennt. Im Norden entwässert sich der Tollensesee über den Oberbach und die Tollense, im Süden befinden sich mehrere kleine Zuläufe.
Tauchen im Tollensesee
Den Slawen verdankt der See seinen Namen. „Dolenzia“ steht für Talniederung. Im Süden des Sees vermutet man das Zentralheiligtum der Slawen, die Rethra, ein slawische Tempelburg. Sein eigentlicher Bekanntheitsgrad jedoch ist auf die Torpedo-Versuchsanstalt zurückzuführen, die die Nazis 1942 errichteten, um die Trefferquote der Torpedos zu erhöhen. Später wurde die Anlage gesprengt. Zurückblieben ein Trümmerfeld der Abschussrampen, zwei Beobachtungsplattformen und etliche Torpedos, die bis heute viele Taucher anlocken, so auch uns.
Die interessanten Tauchplätze erreicht man am besten mit dem Boot oder mit viel Gas, Ausdauer und einem Scooter. Aus diesem Grunde haben wir uns bei den Tauchern vom Tauchclub Tollensee Neubrandenburg an der Nordspitze des Sees angemeldet, die Ausfahrten für Gäste anbieten. Treffpunkt 09:00 Uhr am Vereinshaus. Wir sind pünktlich, werden erwartet und freundlich begrüßt. Der Verein hat sich auf dem Gelände des Sportclubs Neubrandenburg (SCN) eingemietet und unterhält eine tadellose Infrastruktur. Werkstatt, Kompressor, Klubraum, Bootshaus, Dachterrasse und Grillplatz sprechen für ein intaktes Vereinsleben. Zwei hervorragende Boote nennt der Verein ihr Eigen und bringt Mitglieder und Gäste sicher an ihre Tauchziele. Besonders freute mich, dass auf den Vereinstauchkisten Aufkleber von „Tauchrevier Deutschland“ leuchten. So muss es sein.
Tauchclub Tollensesee Neubrandenburg
Unseren ersten Tauchgang wollen wir an der Plattform 2 auf 25 m durchführen. Mehrere Torpedos und die alte Beobachtungsplattform gilt es zu erkunden. Nach einem kurzen Briefing vom Bootsführer Lars beluden wir die Boote und warfen unsere Anzüge über. Gemeinsam mit einigen Vereinsmitgliedern fuhren wir mit zwei Booten über den Oberbach, durch das „Blaue Wunder“ auf den Tollensesee zu unserem Ankerplatz im nördlichen Teil des Sees. Leichter Wind kräuselt das Wasser und spiegelt den wolkenbespikten, blauen Himmel. Nach wenigen Minuten signalisiert das GPS unseren Zielpunkt. Der Anker ist geworfen und das zweite Boot festgemacht. Die Geräte werden geschultert und einer nach dem anderen platscht rücklings in den See.
Tauchgang im Tollensesee Plattform II
Check. In zwei Gruppen wird am Ankerseil hinab getaucht. Das Wasser ist grün und bis 20 m die Sicht ganz OK. Doch das soll sich mit einem weiteren Meter schlagartig ändern. Braune Brühe. Nichts ist mehr zu erkennen. Gerade mal der Schein der Lampen, wenn sie dich anleuchten. Unsere Vierergruppe trennt sich in zwei Buddyteams. Unmöglich eine Gruppe bei dieser Unsicht zusammenzuhalten. Das braun geschwängerte Wasser geht fließend in den modrigen Grund über. Zeitweise habe ich das Gefühl, dass ich bereits im Schlick tauche. Schön, dass ich meine große Kamera mit mir führe. Wir steigen ein wenig auf und dann wieder ab. Es wird nicht besser. Nach 20 min brechen wir ab und entscheiden uns für einen Freiwasseraufstieg. Wie sich an der Wasseroberfläche zeigen soll, erging es den anderen Tauchern nicht besser, saßen sie sogar bereits im Boot. Von den alten Hasen aus dem Norden, die den Tollensesee wie ihre Westentasche kennen, lasse ich mir bestätigen, dass die Sichtweiten nicht vorhanden waren. Auch wenn wir die TVA nicht erkunden konnten, so sind derartige Tauchgänge für mich persönlich immer wieder wichtige Erfahrungen in meiner Taucherlaufbahn. Nachdem alle an Bord sind, geht’s zurück zum Vereinshafen.
Unterwegs in der Torpedo-Versuchsanlage
Wir waren uns einig, dass die Bedingungen an der zweiten Plattform auf ähnlicher Tiefe nicht besser sein können. Lars und Hartmut vom Verein empfehlen uns die Tauchplätze 9/10/11. Hier sind auf einer Gesamtlänge von 300 m drei Wracks und ein aufrecht stehender Torpedo anzutreffen. Alle Objekte sind verleint, so dass wir also unabhängig von den Sichtweiten auf jeden Fall unsere Ziele treffen. Nach einer angemessenen Oberflächenpause sitzen wir wieder im Boot und fahren hinaus auf den wundervollen See. Die Sonne lacht. Das Wetter ist herrlich. Was sich allerdings wohl auch sehr schnell ändern kann.
Quappe, Aalrutte, Trüsche
Check. Wir lassen uns ins Wasser fallen und sinken entlang der Bojenleine auf 20 m Tiefe und treffen auf das erste Objekt, ein Arbeitswrack des THW. Wir schauen uns ein wenig um, finden die Leine und lassen uns von ihr zum zweiten kleinen Bootswrack führen. Die Wracks sind von Muscheln bewachsen und bieten Unterstand für kleine Schwebgarnelen. Nach einer längeren Strecke entlang der von Polypen bevölkerten Leine treffen wir auf eine Bordwand mit dem Schriftzug „Rosetta“, ein etwas größeres Kajütwrack vor dem Torpedo. Quappen sollen es für sich erobert haben. Mein Buddy wird dann auch schnell fündig. Für mich sind das mit ihrer marmorisierten Haut wunderhübsche Tiere.
Wracks und Torpedo im Tollensesee
Das letzte Wegstück führt uns auf eine Tiefe von 11 m und zu dem einzig senkrecht stehenden Torpedo. Der feste Muschelboden lässt das zigarrenförmige Geschoß mit dem Leitwerk nur wenig eindringen. So kann man diesen Zeitzeugen in seiner ganzen Prächtigkeit bestaunen. Gut 5 m lang, mit Muscheln und Schwämmen bewachsen, steht der Torpedo vor uns. Wir scannen das Teil von allen Seiten und beschließen, noch einmal zurück zur Rosetta zu tauchen. Nach einer guten Stunde beginnen wir den Aufstieg und erreichen bei bestem Sonnenschein die Wasseroberfläche.
Wir werden von den Bootsführern bereits erwartet, blicken allerdings nicht in sonnige Gesichter. Pudelnass berichten sie von einer schwarzen Wolke, die sich erbarmungslos über den See und alle darauf befindlichen Boote ergoss. Dem zodiacähnlichen Schlauboot fehlt ein Dach. Klare Sache. Schnellstens ging es ins Trockene als wir uns wieder alle an Bord befanden.
Mit einem Dekobier ließen wir den schönen Tauchausflug ausklingen. Ein großes Dankeschön an Lars, Hartmut und die anderen Mitglieder vom Tauchclub Tollensesee. Wir fühlten uns bestens umsorgt und kommen ganz sicher wieder. Dank auch an meine Buddies Heiko und Helmut.
Kennt Ihr die TVA?
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Tauchen im Lausitzer Seenland
Lausitzer Seenland – 20 neue Tauchreviere
Dort, wo Brandenburg und Sachsen liebevoll aufeinander treffen, befindet sich die Lausitz. Kein anderer Landstrich ist derartig geprägt durch den Abbau und die Verstromung von Braunkohle. Gefräßige Baggerriesen fressen sich durch die Landschaft und verdauen ganze Ortschaften. Viele traurige Einzelschicksale. Die Region ist jedoch in einem gewaltigen Umbruch. Mit der Rekultivierung und Flutung der alten Tagebaue entsteht eine einmalige Wasserlandschaft, das Lausitzer Seenland. Über 20 Seen sind am Entstehen. Ein ausgeklügeltes System von Wasserstraßen, Schleusen und Kanälen macht die Gewässer schiffbar und sichert ein zielgerichtetes Fluten.
Tauchen im Lausitzer Seenland
Neue Tauchreviere? Das wollten wir uns anschauen, denn Wasser heißt Tauchen. Fahrräder und Tauchzeug sind schnell ins Auto gepackt. Als Basis wählten wir uns ein verrücktes Hotelprojekt am Geierswalder See, einen Leuchtturm. Wir wurden von einer so wundervollen Landschaft bei allerbestem Sommerwetter willkommen geheißen. Die Region lädt geradezu ein, mit dem Rad entdeckt zu werden. Beste Asphaltwege schlängeln sich um jeden See. Ein Paradies für Biker und Inliner. Die meisten Seen sind für den Tourismus jedoch noch nicht freigegeben. Die Flutung wird weitestgehend in 2016 abgeschlossen sein. Anders der Senftenberger See, Gräbendorfer See und Geierswalder See, diese Seen sind randvoll und der hat sich bereits hervorragend entwickelt.
Hotel am Geierswalder See
Der Senftenberger See, genauer gesagt der Südteil des Sees, ist das Zuhause zweier Tauchvereine, dem Tauchverein DINO e.V. und dem Tauchsportverein Senftenberg e.V. Im Norden des Sees grenzt die namensgebende Stadt Senftenberg mit dem neu errichteten Stadthafen. Der Süden, liebevoll Südsee genannt, ist weitestgehend unbebaut und wunderschön. Der Blick von dort auf die Stadt ist durch eine langgestreckte Insel versperrt.
Die Insel ist Naturschutzgebiet (NSG) und darf nicht betreten werden. Der Verein DINO war uns ein freundlicher Gastgeber. Das Vereinshaus und das angrenzende Gelände sind eine wahre Oase. Der Verein feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen. Wer hätte das gedacht? Der Ursprung des Gewässers ist der Grund für einen hohen Eisenoxidgehalt. Fische sind hier kaum anzutreffen und auch die Pflanzenwelt ist spärlich. Im Flachbereich sonnen sich Algen und durchziehen wasserfallartig die Steine der Uferbefestigung. Auffällig hier die Dominanz eines Schwimmkäfers. Er ist beinah überall anzutreffen. Entlang der ersten Bruchkante auf 7-8m trifft man auf allerlei künstliche Highlights. Zwei kleine Wracks runden den Tauchgang linkseitig ab.
Tauchen im Senftenberger See
Der Gräbendorfer See, ebenso ein rekultivierter Braunkohletagebausee, beherbergt das Tauch- und Freizeitcenter Lassow, wohl einzigartig und markant die schwimmende Tauchschule. Bei bestem Sonnenwetter sind wir hinabgestiegen zu den Unterwasser-Skulpturen und ausgetaucht entlang der Uferkante. Es war viel Jungfisch im Schutze des Schilfrohrs unterwegs. Hecht und Barsch freut‘s. Freßmulden und abgekaute Pflanzentriebe verrieten die hiesigen Karpfen, die wie Schatten in sicherer Entfernung vorbeihuschten. Waldi’s Beachbar, ein schöner Platz zum After-Dive-Chillen.
Tauchen im Gräbendorfer See
Es bleibt der Region und den Menschen dort weiterhin ein glückliches Händchen zu wünschen. Das Lausitzer Seenland – ein Tauchrevier Deutschlands von heute und morgen. Wir kommen wieder.
Kennt Ihr das Lausitzer Seenland?
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