Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

Dreistachliger Stichling

Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)

Kapitale Waller, imposante Spiegelkarpfen, elegante Schleie oder beeindruckende Hechte fallen uns bei unseren Tauchgängen in einheimischen Gewässern sofort ins Auge. Aber was ist mit den kleinen, beinah unscheinbaren Bewohnern dieses nassen Habitats?



In meinen Augen ist der Mikrokosmos unter Wasser mindestens ebenso interessant und spannend, und überlebenswichtig für die gesamte Flora und Fauna. Nur gelerntes Sehen lässt diese Schönheiten erkennen, ansonsten bleiben sie uns für immer verborgen.

Der kleine Barschartige

Der Dreistachlige Stichling ist ein Vertreter dieser kleinen Unterwasserwelt. Mit seiner durchschnittlichen Körpergröße von 5 cm ist er in der Tat schnell übersehen. Jungtiere und Weibchen sind ohnehin mit ihrer schwarzbraun, goldsilber marmorisierten Haut gut getarnt. Die Männchen hingegen erkannt man spätestens gut an ihrem orangeroten Paarungskleid und den türkisen Flanken und Augen. Stichlinge sind schuppenlos und artenspezifisch mit Knochenplatten „gepanzert“. Namensgebend und markant für den Dreistachligen Stichling sind seine drei vor der Rückenflosse aufstellbaren Stacheln.

Der kleine Räuber gehört zu den Barschartigen und ist in unseren einheimischen Gewässern (Salz und Süß) weit verbreitet. Kleingetier, Insekten, Larven und Würmer stehen auf seinem Speiseplan. Im Volksmund wird er auch mit Rotzbarsch oder Stachelbarsch bezeichnet. Zum Laichen ziehen jedoch alle Stichlingsarten in die Süßgewässer (anadrome Wanderfische).

Nestbau und Brutpflege



Der Stichling baut Nester zur Eiablage. Besser gesagt, das Männchen baut Nester am Boden. Dabei fächert es eine kleine Mulde aus und baut das Nest aus Pflanzenmaterial, welches es mit einem Nierensekret verklebt. Ist das Nest erst einmal fertig, lockt das Männchen das Weibchen mit einer Art Balztanz an. Wenn’s zwischen beiden funkt, schwimmt das Weibchen ins Nest und legt die Eier ab. Das Männchen besamt diese danach, verjagt die Braut und übernimmt die Brutpflege – Wache, Nestreparaturen, Zufächeln von frischem Wasser und Umsorgen der frisch geschlüpften Jungtiere.

Brutpflege bei Stichlingen

 

Für mich ist es immer wieder aufregend, diesen kleinen, tapferen Fischen bei ihrer aufopfernden Arbeit zuzuschauen, denn besonders die wandernden Exemplare sterben nach diesen Strapazen. Der Dreistachlige Stichling wird mit seinen 2-3 Jahren ohnehin nicht sehr alt. Das Wissen um die Dinge hilft zu verstehen und schützt unser Tauchrevier mit seiner bezaubernden Flora und Fauna.

Weiter Wissenswertes erfahrt ihr auch hier: FISCHATLAS – Online

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Categories: FloraFauna

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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