Yearly Archives: 2020
2020 / 2017 Tauchen in der Spree
15.06.2017 / 29.07.2020, Die Spree (Brandenburg)
Die Spree, Nebenfluss der Havel . Drei Quellen im Lausitzer Bergland bilden den Ursprung des Flusses im schönen Sachsen. Mit einer Gesamtlänge von 400 Kilometern schlängelt sie sich durch die Bundesländer Sachsen, Berlin und Brandenburg.
Gestern erhielt ich von Micco und Werner, guten Tauchfreunden des TC Strausberg und TSC Marzahn, eine Anfrage für einen gemeinsamen Tauchgang der besonderen Art, Tauchen in der Spree. Geplant war eigentlich ein schöner Trimix-Tauchgang im Steinbruch Wildschütz vom Volker Buder. Eine Autopanne meines Buddies machte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung und so zögerte ich keine Sekunde, dem Abenteuer Flusstauchen zuzusagen.
Tauchen in der Spree
Im Müggelspree-Löcknitzer Wald- und Seengebiet mäandert die Spree oberhalb des Oder-Havel-Kanals in einer atemberaubenden, naturbelassenen Landschaft bevor sie in den Dämeritzsee mündet. Das Reich von Biber, Eisvogel, Ringelnatter, Rohrsänger und vielen anderen. Die Sonne malt eine unglaublich schöne Kulisse. Wir sind Gäste.
Meine beiden, erfahrenen Buddies wählen für unseren Tauchgang einen Flussabschnitt von ca. einem Kilometer in der Gemeinde Grünheide (Brandenburg). Bevor man sich freudig in die Fluten stürzt, sollte man für sich ein paar Fragen beantworten. Wo steigen wir ein und vor allem wo wieder aus? Wie erkenne ich den Ausstieg? Wo parken die Autos und wie komme ich zum Ein- bzw. Ausstieg? Wir entscheiden uns für ein Basislager am Ausstieg, einem Wanderrastplatz kurz hinter einer kleinen Brücke, einem markanten Merkmal.
Abenteuer Flusstauchen
Noch einmal begutachten wir den Flusslauf und unseren Ausstiegspunkt. Das Wasser funkelt einladend unter dem strahlend blauen Himmel. Stattliche Döbel lauern in der Strömung auf eine Mahlzeit, Schwärme von Plötzen und Ukeleien ziehen unentwegt ihre Kreise und Steinbeißer baden im Sand am flachen Ufer des Flusses Spree. Wir freuen uns auf das Abenteuer „Flusstauchen“.
Abgetaucht Sommer 2020
Komplett angerödelt fahren wir vom Basislager zum oberhalb gelegenen Einstieg. Der Pegelstand mit 1,20 Meter nicht der Höchste. Während des Tauchganges werden wir eine maximale Tiefe von 3,5 Meter erreichen. Die Strömung variiert entsprechend Flusslauf und Tiefe. Wir gehen von einer 45-minütigen Drift aus. Unter den Augen von neugierigen Radwanderern steigen wir in den Fluss und tauchen ab.
Unterwasserwelt Spree
In Richtung Flussmitte nehmen wir Fahrt auf. Die Sicht schätze ich auf 2 Meter. Von gigantischen Wallern in der Spree ist die Rede. Da wir diese in den Überhängen der Uferbereiche vermuten, steuern wir immer wieder in diese Bereiche. Es macht Spaß und ist mit Kamera und Lampe in der Hand schon ein wenig herausfordernd. Besonders, wenn man glaubt, etwas entdeckt zu haben und auf der Stelle weilen möchte.
Buchten im Uferbereich beruhigen das Wasser, ja es steht beinah. Hier trifft man auf viel Weißfisch wie Plötze und Ukelei zwischen Teichrose, Igelkolben und Laichkraut. Auch der Flussbarsch ist häufig in der Spree anzutreffen. Allein der Europäische Wels zeigt sich nicht. In jede dunkle Bucht halte ich meine Lampe in der Hoffnung auf weiße, verräterische Barteln und festige mich, ob eines riesigen Mauls nicht zu erschrecken. Ein junger Hecht steht im Kraut und hält gegen die leichte Strömung an. Unterwasserfotografie im strömenden Wasser.
Begegnungen in der Spree
Von Beginn an bin ich überrascht über das Vorhandensein von Süßwasserschwämmen am Grund des Flusses. Festsitzend auf dem Kiesbett besiedeln sie große Flächen korallengleich und trotzen dem Strom. Wie schaffen sie es nur, ihr Kieselsäureskelett unter diesen Bedingungen zu bauen. Selbst kleine Finger bilden sie aus und zeigen in Fließrichtung. Ich bin wirklich beeindruckt und vergesse die Waller.
Bereits 60 Minuten treiben wir in der Spree. Den Schatten einer Brücke konnte ich bisher noch nicht ausmachen. Sind wir schon hindurch? Bin ich am Ausstieg vorbei? Die Drift und die Sicht haben uns auseinandergetrieben. So war aber auch der Plan, bei zwei Kameraleuten unausweichlich. Ich stecke den Kopf aus dem Wasser. Keine Brücke. Der Fluss wird gesäumt von wilden, naturbelassenen Ufern. Keine Chance für einen Ausstieg. Vielleicht hinter der nächsten Biegung. Ich tauche wieder ab.
Flora und Fauna in der Spree
Die Wasserpflanzen im Flussbett nehmen zu. Die langen Stiele und Blätter wiegen beinah horizontal in der Strömung der Spree. Ich lasse mich treiben und genieße. Es treibt mich ans Ufer. Der Fluss ändert seine Richtung. Und wieder. Zahllose Süßwasserschwämme von weißgelb bis algengrün. Im Uferbereich schichten sich Äste. Von Menschenhand? Oder ist es das Bauwerk des Flusses? Am Ende des Tages werde ich erfahren, dass es das Bauwerk eines Bibers ist. An jedem Ast heften Schwämme. Mit abnehmender Fließgeschwindigkeit bilden sie sich zu prächtigen Geweih-Süßwasserschwämmen aus. Wunderschön.
Geweih-Süßwasserschwämme in der Spree
Weitere 10 Minuten sind vergangen. Und keine Brücke. Erste Zweifel. Ich steige noch einmal auf. Weit vorn am Ufer Leute. Ich rufe. Sind es meine Buddies? Badegäste, aber sie deuten mir, die Brücke liegt noch vor mir, ca. 500 Meter. Ich mag’s kaum glauben. Nach über 90 Minuten haben wir letztendlich unseren Ausstieg dann doch gemeinsam erreicht.
„Solange haben wir noch nie gebraucht.“, erfahre ich von meinen Buddies. Zwischenzeitlich zweifelten auch sie und mussten sich unterwegs vergewissern, noch auf dem richtigen Weg zu sein. Den Herrscher der Unterwasserwelt, den Europäischen Wels, bekamen auch sie nicht vor die Maske. Wir steigen aus dem Wasser.
Tauchrevier Deutschland. Die Spree
Die Autos vom Einstieg werden zum Basislager zurück geführt und der tolle Tauchgang bei Bier und Bulette, Kaffee und Kuchen ausgiebig besprochen. Was für ein herrlicher Tag im Tauchrevier Deutschland. Vielen Dank Micco und Werner für das tolle Erlebnis, Tauchen in der Spree.
Flusstauchen. Schon mal gemacht?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.
Tauchen im Bergwerk Felicitas
15. September 2019, Schieferbergwerk Felicitas
Tauchen im Bergwerk Felicitas. Das Tauchen in den alten Bergwerken Deutschlands fasziniert auf eine ganz besondere Weise. Schwebend und beinah lautlos durch die von Kumpels Hand gehauenen Stollen und Hallen in einer vergangenen Zeit zu wandeln, ist einzigartig und unbeschreiblich schön.
Bin ich in den letzten Jahren in den Bergwerken Rabenstein, Kleinenbremen, Miltitz und Nuttlar „eingefahren“, führte mich mein heutiger Weg in das jüngste Schieferbergwerk „Felicitas“ bei Bad Fredeburg im Hochsauerlandkreis. Im letzten Jahr öffnete Wolfgang Röhr dort ein weiteres Unterwasserparadies für „Grottenmolche“ und Liebhaber der Unterwelt. Bis 1990 wurde Schiefer als Werkstein für Dach und Fassade abgebaut. Zwei Stollen in etwa 30 und 50 Metern Tiefe sind über einen gut 100 Meter langen Bremsberg (Schrägschacht) zu erreichen.
Über die Website „Bergwerktauchen Felicitas“ erfolgt eine problemlose Anmeldung. Brevet, Versicherung und Tauchtauglichkeit werden elektronisch per Email abgerufen. Die Entrichtung des Entgeltes besiegelt den erlaubten Zugang zur Unterwelt.
Bergwerk Felicitas
Da gute fünf Stunden Autofahrt zwischen dem schönen Brandenburg und dem Sauerland liegen, planen wir, Buddy Jens und ich, ein verlängertes Wochenende mit Abstecher zum „See im Berg“ in Messinghausen. Am Sonntag machen wir uns von unserer Gastherberge in Brilon auf zur Grube Felicitas. Eine große Industriehalle geschmückt mit Tauchbannern verrät uns unser heutiges Ziel. Auf dem vorgelagerten Parkplatz wenige Autos. Angekommen treffe ich gleich auf bekannte Gesichter. Die Tauchgemeinschaft ist ein Dorf.
Bremsberg und Maschinenraum
Teilnehmer des Cavebase Camps 2019 am Vortag verabschieden sich zufrieden und noch recht schlaftrunken in den Sonntag. Ralf empfängt uns und gibt uns eine Einführung in die räumlichen Gegebenheiten und Abläufe. Die riesige Eingangshalle ermöglicht das Parken und Rödeln bei schlechtem Wetter in trockener Umgebung. Der Eingang zum Bremsberg ist in wenigen Schritten erreicht. Büro, Shop, Toiletten, Fülllogistik haben reichlich Platz in dem Industriebau. Gruben- und Leinenplan sind uns schon von der Website bekannt, Tauch- und Gasplan bereits festgelegt. Es kann losgehen.
Maschinenpark
Unsere Stages deponieren wir am Eingang des Bremsberges und beginnen mit dem Zusammenbau der Ausrüstung. Immer wieder treffen wir auf bekannte Taucher und kommen ins Klönen. Später erscheint auch Wolfgang. Doch dann endlich ist es geschafft, angerödelt und der erste Check. Heute werden drei Buddy-Teams in den Berg einfahren, von denen bereits zwei im Wasser sind. Auf 6 Metern lassen wir unser Sauerstoff-Dekogas „fallen“. Spätestens am ersten „T“ klart das recht trübe Wasser auf. Wir setzen unsere Cookies und tauchen links in den Maschinenraum.
Hat jedes Bergwerk seine Eigenheiten, so sind die zahlreichen und großen Maschinen wie Lifter, Kopflader und Sägen in der Grube „Felicitas“ wirklich einzigartig. Wie von den Kumpels der Vorschicht abgestellt, warten sie darauf, gestartet zu werden. Es gibt so viel zu sehen, zu bestaunen und zu entdecken. Und die Uhr tickt. Der Barbaratunnel führt uns weiter in den Berg. Sägeblätter, Armaturen, Leitungen, Rohre zeugen von der Betriebsamkeit. Wir fliegen im klaren Wasser, wo einst die Kumpel bei staubiger Luft den Schiefer dem Berg abtrotzten.
Der Barbaratunnel
Unser „TP“ ist erreicht und wir kehren um. Wieder an Tageslicht, können wir unsere Freude über einen wundervollen Tauchgang im Berg nicht verbergen. Bei Kaffee, Keks und Knacker sitzen wir in der Sonne mit Gleichgesinnten und tauschen Tauchergeschichten aus. Ein wunderbarer Tag im Tauchrevier Deutschland.
Schon da gewesen, im Bergwerk Felicitas?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.
Indoor Tauchen in Deutschland
Indoor Tauchangebote bieten einem die Möglichkeit, so man nicht über eine kältetaugliche Tauchausrüstung verfügt oder einfach nicht ins kalte Wasser mag, die Wintermonate bis zur nächsten Saison zu überbrücken. Aber auch zu Ausbildungszwecken oder dem Checken von neuen Ausrüstungsgegenständen wird das Indoor Tauchen in Deutschland gern angenommen. Hier findet ihr neben den vielen Schwimmhallenangeboten eine Aufstellung von Indoor Tauchtürmen und -becken in Deutschland.
Monte-Mare in Rheinbach bei Köln/Bonn
Indoor-Tauchen, Schwimmbad, Wellness und Sauna bei Köln/Bonn (Nordrhein-Westfalen)
200 qm Wasserfläche, 10m tief, 2 Mio Liter Wasser,
Wassertemperatur 28 Grad,
Höhlen- und Grottenlabyrinth, Bootswrack,
Ausbildung nach SSI, Tauchshop,
TauchRevier Gasometer Duisburg
Ehemaliger Gasometer als Indoor-Tauchparadies in Duisburg (Nordrhein-Westfalen)
45m Durchmesser, 13m tief, 21 Mio. Liter Wasser,
Temperatur abhängig von Aussentemperatur (7-26 Grad),
Ausbildung SSI, Tauchshop
beheizte Umkleideräume
Dive4Life Siegburg
Neu erbautes Indoor-Tauchcenter in Siegburg bei Köln (Nordrhein-Westfalen)
18/10m Durchmesser, 20m tief, 3 Mio. Liter Wasser,
Wassertemperatur 26 Grad,
versunkene Stadt, künstliche Ruinen,
Ausbildung SSI, Tauchshop
TSC Tauchturm Esslingen
Tauchturm des Tauchsportclubs TSC Esslingen (Baden-Württemberg)
6m tief, Grundfläche 5x5m,
115.ooo Liter Wasser,
Wassertemperatur 25 Grad
Divers Indoor
Ehemalige Sauerkrautfabrik mit 7 Tauchbecken in Aufkirchen (Bayern)
7 Becken mit ca. 5m Tiefe,
2 Mio. Liter Wasser,
Wassertemperatur 24 Grad,
Erlebnisbecken, Gastronomie
Ausbildung SSI
AquaCity, Tauchturm Vogtland
Das AquaCity, Tauchturm in Plauen (Vogtland, Sachsen)
8m Durchmesser, 50qm Wasserfläche, 10m tief,
530.000 Liter Wasser,
Wassertemperatur 30 Grad,
Ausbildung SSI/PADI
Atlantis Berlin – Big Blue
Drei verbundene Tauchtürme im Atlantis-Shop (Berlin)
100.000 Liter Wasser,
3,5m Tiefe; 12m Länge; 3,5m Breite und fast 20m Schwimmstrecke
DLRG Turm Berlin
Tieftauchsimulation durch veränderte Wassersäule und veränderten Betriebsdruck (Berlin)
50m Tauchtiefen Simulation,
Übernachtungen
Tauchcenter Nullzeit Duisburg
Piratenschiff, versunkene Stadt, Kirche, Silbermine und und und. 8 Themengänge im ehemaligen Trinkwasserspeicher in Duisburg (Nordrhein-Westfalen)
8 Themengänge,
16 Mio. Liter Wasser,
Ausbildung CMAS
Tauchturm Wittenberge
Rifflandschaften, Wechsellichtanlage, Röhrensystem und Trainingsebene, Indoor-Tauchen in der alten Ölmühle Wittenberge (Brandenburg)
100qm Wasserfläche, 10m tief,
Wassertemperatur 24 Grad,
Ausbildung SSI
Tauchturm Laupheim-Obersulmetingen
Hauseigener Tauchturm von Astrid Schiemann Tauchsport
keine Angabe zur Tiefe und Temperatur,
Ausbildung SSI,
freie Nutzung für Klubmitglieder
Tauchturm Laupheim-Obersulmetingen
Tauchzentrale Berlin
Hauseigenes Schwimmbad Tauchzentrale Berlin
keine Angabe zur Tiefe und Temperatur,
Ausbildung PADI,
Nutzung via activeCard-Programm
Schwimmbad Tauchzentrale Berlin
Kennt ihr weitere Indoor Tauchmöglichkeiten in Deutschland? Dann laßt es mich wissen. Berichtet von euren Erfahrungen des Indoor Tauchen in Deutschland.