Kategorie: _Brandenburg
2014 Werbellinsee XVI
18.12.2014 Werbellinsee (Brandenburg)
Der Werbellinsee ist einer der beliebtesten Tauchseen in Brandenburg. Das meist klare Wasser, die intakte Flora und Fauna und natürlich die Vielzahl der bekannten Kaffenkahnwracks locken jedes Jahr viele Taucher an den See.
Es gibt viele Einstiegsmöglichkeiten und damit wird’s nie langweilig. Heute haben wir uns die „Puddingberge“ mit dem „Puddingwrack“ zum Ziel gesetzt. „Ohne Scooter geht da gar nichts“, klingt mir noch im Ohr. Scooter hatten wir nicht dabei. Wir wollten es mal mit Tauchen probieren. 😉 Einstieg Märchenwiese und los geht’s. 15 min tauchten wir nicht tiefer als 2-3m über schöne Krebsscherenfelder, Hahnenfußwiesen und Hornblattäcker Die Vegetation ist noch gut anzuschauen. Danach ging’s noch einmal 10 min über Dreikantmuschelkolonnien und Sandboden mit zunehmender Tiefe.
- Kaffenkahnwrack am „Puddingberg“
- Flußbarsch in Mergelwand
- Ohrschlammschnecke
- Quappe im Versteck
Gut 25 min unterwegs und auf etwa 18m angekommen, kein Wrack, keine Puddingberge. Aufgeben? Nee, gibt’s nicht. Nur wenige Flossenschläge weiter wurden wir vom „Wächter im Turm“ empfangen. Eine Quappe hatte es sich in einem senkrecht in den Boden gerammten Rohr gemütlich gemacht. Und dann … ein großer Schatten, das Kaffenkahnwrack am „Puddingberg“. Wunderschön!
Das Wrack liegt vor einer kleinen Steilkante, die hinab zu den „Puddingbergen“ führt. Wer schon einmal das „Bergmassiv“ mit dem Finger berührt hat, wundert sich nicht mehr über den Namen. Puddinggleich wackelt der mit Wasser vollgesogene Mergel. Auch hier wird jede Unterschlupfmöglichkeit zum Rasten und Verstecken genutzt. 20 min widmeten wir dem Wrack und der Umgebung. Wrackfotos ohne Licht und Weitwinkel sind ganz klar keine Stärke meiner kleinen Sealife 😉
Eine halbe Stunde Rückweg haben wir uns von Krebsen, Schnecken und Süßwassergarnelen unterhalten lassen. Zwischenzeitlich zog auch die Kälte in die Knochen. Heizweste? Aber es war wie immer ein toller Ausflug im #Tauchrevier Deutschland. Und wir haben das Wrack auf Anhieb gefunden.
Kennt ihr das Wrack am Puddingberg?
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2014 Helenesee VIII
14.12.2014, Helenesee (Brandenburg)
Der 3. Advent gehörte der guten, alten Dame „Helene“. Sie erwartete uns mit einer friedlichen Stimmung im Morgengrauen. Das Wetter mit 5 Grad, leicht bedeckt und absolut windstill wunderbar für einen vorweihnachtlichen Tauchgang.
Über Müllrose reisten wir an das Südufer. Ziel unseres Tauchganges waren die zerklüfteten Braunkohlekanten Richtung Seemitte. Bis auf 40m Tiefe ging es in Richtung Norden. Der Abstieg erfolgt stufenweise, Steilkante, Terrassee, Steilkante, … bis zu unserem Ziel. Folgt man diesem Weg weiter, dann kommt man direkt zum tiefsten Punkt der Helene – 55m. Dies war aber nicht das Ziel und auch hatten wir hierfür nicht das nötige Gas dabei.
Tauchen im Helenesee Südufer
Diese von Menschenhand geschaffene UW-Welt hat ihren besonderen Reiz. Die zerklüfteten Abbaukanten, Steilhänge und kleine Schluchten, Canyons lassen einen regelrecht fliegen, machen aber die Orientierung nicht ganz einfach. Vertraue deinen Instrumenten :-). Die Sichtverhältnisse waren hervorragend.
Kleine Flußbarsche und Kaulbarsche halten in den dunklen Tiefen ihren Winterschlaf.
Leider findet man auf dem Weg zu diesem schönen Tauchplatz jede Menge menschlicher Hinterlassenschaften. Viele Flaschen scheinen mir als Wegmarkierung in den Boden gedrückt. „Totempfähle“ aus allerlei Bade- und Taucherunrat und selbst ein großer Plüschelefant „zieren“ den Grund. Wofür bitte schön? Müll gehört nicht in unserer Tauchreviere.
Unterwasserimpressionen
Die Helene immer eine Reise wert.
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2014 Kalksee V
09.12.2014, Kalksee (Brandenburg)
Der Kalksee in Rüdersdorf/Woltersdorf liegt direkt vor meiner Haustür in unmittelbarer Nachbarschaft zum größten Kalksteintagebau Mitteleuropas, dem Negativabdruck Berlins. Unter dem Gletscher der letzten Eiszeit abfliessendes Schmelzwasser bildete eine Rinne, die den Kalksee, den Straussee, den Stienitzsee und den Flakensee beherbergt. Der langgestreckte 10m tiefe Kalksee erhält über den Stienitzsee/Mühlenfliess salzhaltige Grubenwässer und entwässert sich über den Flakensee. Intensive Fischmast und naheliegende Rieselfelder machten dem See in der Vergangenheit stark zu schaffen. Überdüngungen führten zum Wegbrechen der lebensraumtypischen Unterwasservegetation. Er hat sich aber wieder gut erholt. Ein schön entwickelter Pflanzengürtel und angemessene Sichtweiten laden zum Tauchen ein.
- Flohkrebs
- Teichmuschel mit ausgefahrenem Fuß
- Krebshöhle im Sand
- Gemmulae – Brutknospen
- toter Blei
An der Woltersdorfer Badestelle betreibt Hagen eine Tauchbasis „Tauch-Rausch“. Meine Einstiegsstelle für den heutigen Tauchgang. Die Sichtweiten und die einladende Sonne lassen -2 Grad schnell vergessen. Das mächtige Brunnenmoos verfällt allmählich in den Winterschlaf. Es wird ruhiger in unseren Gewässern bei 5 Grad Wassertemperatur. Vom Fisch keine Spur, wenn ich mal von dem toten Blei am Grund absehe. Allein Flußkrebse, Süßwassergarnelen und Flohkrebse patrolieren durch’s Revier und wuseln emisg umher. Soviele Flohkrebse wie im Kalksee habe ich noch nirgends beobachten können. Ein großer Dreikantmuschelgürtel schliesst sich an das Brunnenmoos an und geht dann langsam bei etwa 4-5m in sandigen Boden über. Viele, große Teichmuscheln sind hier anzutreffen. Die Spuren im Sand verraten ihre Lust am Wandern. Krebse bauen ihre kleine höhlenartigen Verstecke. Der Sand macht ganze Straßen der dort lebenden Bewohner sichtbar. Ein schöner Tauchgang im #Tauchrevier Deutschland.
Ein paar Eindrücke vom Tauchgang im Kalksee
Kennt ihr den Kalksee? Wo seid ihr getaucht?
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2014 Grubensee
03.12.2014, Grubensee (Brandenburg)
Unser heutiges Ziel für einen winterlichen Tauchgang bei -3Grad, der Grubensee im Naturpark Dahme-Heideseen südöstlich von Storkow umgeben vom „Schwenower Forst“. Der Grubensee bildet mit weiteren Waldseen die Glubigseenkette, die sich in den Scharmützelsee entwässert. Mehrere Faktoren wie die Grundwasserspeisung, keine oberirdischen Zuflüsse, beinah völlige Bewaldung und mit 23m eine ordentliche Tiefe machen den Grubensee zu einem nährstoffarmen Klarwassersee. Aber auch dieser See in unserem Tauchrevier Deutschland hat mit den Folgen früherer Überdüngen zu kämpfen. Ab einer Tiefe von 15m konnten wir in weißgelbliche Wolken mit Nullsicht abtauchen. Schwefelwasserstoffwolken aus anaeroben Verhältnissen? Wir sind wieder etwas aufgesteigen und folgten bei etwa 10m einer wunderschönen, ich vermute mal, Mergelwand in Puddingkonsistenz. Viele kleine Höhlen bieten Platz für Fisch, Krebs und allerlei Kleingetier. Und in der Tat, bei unserem entspannten TG im 6Grad warmen Wasser sind wir vielen Flußkrebsen begegnet. Die kastanienbraunen Abdomen deuten ganz klar auf den amerikanischen Kamberkrebs. Während einige von ihnen emsig beim Fressen waren, haben sich die anderen im weichen Grund zur Ruhe gelegt.
- Ohrschlammschnecke mit Spinne/Milbe?
- Ein Schwanenei am Grund des Sees
- Süßwasserpolypen besiedeln ein Tausendblatt
- Kleine Höhlen in der Mergelwand
- Amerikanischer Flußkrebs im Schlamm
Bei unserem kleinen UW-Streifzug konnten wir einen interessanten Fund machen, ein Ei am Grunde des Sees. Der Größe, Form und Farbe nach wahrscheinlich ein Schwanenei. Das wird wohl nichts mehr. Bei den Temperaturen dann wohl eher ein kleiner Pinguin. Die Uferzone ist gut bewachsen. Während sich ein Großteil der Pflanzen zurückgebildet haben, stehen Hornblatt, Ähriges und Quirliges Tausenblatt und eine Art „Gras“ noch ganz gut im Grün. Sie bieten gute Winterschlafplätze für kleine Fische. Ein schöner TG im #Tauchrevier Deutschland bei guten Sichtweiten von mindestens 5m. Eingestiegen sind wir in der Nähe des Campingplatzes.
Ein paar Eindrücke vom Tauchgang im Grubensee
Seid ihr schon einmal im Grubensee getaucht?
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2014 Werbellinsee XV
13.11.2014 Werbellinsee (Brandenburg)
Ein Besuch in der Mergelwand am Dornbusch des Werbellinsees. Eigentlich wollten wir ein wenig auf Erkundung am Dornbusch gehen – Kaffenkahn Wrack 1+2, Nautilus. Am Wrack 1 angekommen erwartete uns der See jedoch in derselben trüben, herbstlichen Stimmung wie an Land. „Nebel“ bescherten Sichtweiten von einem Meter. Möchte euch auch daher nicht mit weiteren Bildern vom Wrack langweilen. Obwohl ich ja sagen muss, dass es immer wieder spannend ist, das lange Wrack mit seiner Ladung zu durchtauchen. Feldsteine und behauene Granitpflaster, bestimmt für den Aufbau der Hauptstadt, liegen da, als wären sie gestern verladen worden. Die Kajüte des Kapitän, zwar eingefallen, gibt aber dennoch einen guten Eindruck über die eher kargen Arbeitsbedingungen des Schiffers. Und die metallenen Beschläge an der Ruderpinne glaubt man noch gestern in den kräftigen Händen des Schiffsführers ankämpfend gegen Wind und Welle. Also ich kann davon nicht genug bekommen.
Wir änderten als unseren Plan unter Wasser und besuchten die Mergelwand auf etwa 24m. Die Sicht hier war gut. Und es hat sich gelohnt. Die Aalrutten (Quappen) posierten in ihren Mergelhöhlen wie die Damen in der Herbertstraße. Die doch sonst eher dösenden Kaulbarsche am Grund fanden sich zu großen aufgeregten Schwärmen zusammen. Was haben sie vor? Ein schöner TG im #Tauchrevier Deutschland.
2014 Werbellinsee XIV
08.11.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
Ein traumhafter Tauchausflug geht zu Ende. Mit der „Argo“ zu Gast bei den Tauchern vom Kaffenkahn e.V. gings auf den Werbellinsee hinaus zur Landzunge „Kap Horn“. Ziel sind verschiedene Wracks der für den Werbellinsee typischen Kaffenkähne. Die alte Dame „Argo“ hat nur auf uns gewartet, um bei diesem genialen Herbstwetter ausgeführt zu werden. Kapitän Maik navigierte uns sicher zu den Tauchspots Wracks 3,4,5. In einem kurzen Briefing gab’s dann auch die Koordinaten. Einer Baummarkierung am Ufer folgend auf 15m abgetaucht, dann das erste Wrack. Von diesem geht es auf 10Grad weiter zu den beiden weiteren Kähnen. „Ist einfach zu finden.“ Das wiederholte Maik auch gleich und schon spürte ich den Erfolgsdruck im Nacken. Also rein in die Klamotten und abgetaucht.
- Werbellinsee (Brandenburg)
Jawoll, auf 15m das erste Wrack. Schön bewachsen mit Muscheln und Süßwasserschwämmen. Dann vom Maststuhl Richtung 10Grad auf etwa 22m Tiefe. Nach 4min TZ muss es schon zu sehen sein. OK. 4min, nix, 6min, nix, 25m, wir sind zu tief. Also zickzack zurück. Nach 40min TZ erreichten wir wieder das erste Wrack. Aufsteigen? Auf keinen Fall. Zweiter Versuch. 10 Grad und wieder vorbei. Ab jetzt glaube ich fest daran, dass es in unseren Seen sogenannte „Wrackverrücker-Trolle“ gibt. Oder durch die Fliehkraft der Erdrotation die Kähne permanent ihre Position verändern. Ach ja, und ab 15m Tiefe wurde die Sicht schlecht ;-). Beim zweiten TG ging’s zu einem weiteren Kahn in der kleinen Bucht. Bug und Mittelschiff sind gut erhalten, das Heck dagegen zerlegt. Der Zahn der Zeit zeigt Spuren. Auch wenn wir nicht alle Wracks gefunden haben, so war es ein gelungener Tauchtag im #Tauchrevier Deutschland, für den ich mich bei Maik und Andre vom Verein bedanken möchte. Der Verein bietet auch für Gruppen Ausfahrten an. Das muss man einfach machen. Auf dem Heimweg erlebten wir ein grandiosen Sonnenuntergang, der das Herbstlaub am Ufer entflammte.
2014 Helenesee VII
06.11.2014 Helensee (Brandenburg)
Die Bahn fährt nicht, also Tauchen.
Da uns ein kalter Winter bevorstehen soll, ging’s in die Kohle. Vom Südufer der Helene kann man sehr schön die alte Braunkohleabbaukante betauchen. Die Braunkohle strahlt einen ihrem Namen gerecht werdend an, als warte sie nur darauf abgebaut zu werden und wird derzeit bewohnt von Wurm, Assel, Hydra und Floh. Es wuselt regelrecht in den Spalten und Ritzen. Wunderschöne Formationen, in denen sich das Rot des Eisenoxids und das Gelb austretenden Schwefels ein Stelldichein geben. Ebenso der Grund der Sohle ist vielfältig und in keinster Weise langweilig. Ausgetaucht in einem kleinen von Muscheln bewachsenem Wäldchen erlebten wir bei guter Sicht wieder einen schönen Tauchgang im #Tauchrevier Deutschland.
2014 Kalksee IV
28.10.2014, Kalksee (Brandenburg)
Im Reich der Hydra
Derzeit müssen optimale Bedingungen für die Süßwasserpolypen im Kalksee vorherrschen. Alles was auch nur annährend einen Platz gewährt, wird besiedelt, Spitzen des Gemeinen Brunnenmoos, Knospen des Ährenblatts, Blätter der Teichrose, aber auch Krebse und Teichmuscheln sind vor ihnen nicht sicher. Festsitzend und sich von den Wogen des Wassers treiben lassend, durchkämmen sie mit ihren langen Tentakeln das Wasser nach Freßbarem wie Wasserflöhe und Wassermilben. Nesselkapseln entlassen ihr Gift blitzschnell durch einen das Opfer penetrierenden Schlauch. Der Kalksee hat derzeit ein überaus gute Sicht. Bei dem heutigen Sonnentag ein tolles Taucherlebnis im #Tauchrevier Deutschland.
Kennt ihr den Kalksee? Wo seid ihr getaucht?
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