Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Werbellinsee XV

13.12.2015, Werbellinsee (Brandenburg)

Sonntag, 06:00 Uhr, der Wecker klingelt. Es gibt Momente, da stelle ich mein Hobby in Frage. Zu mindestens um diese Uhrzeit. Aber auch nur ganz kurz. Wie oft wurde mein frühes Aufstehen und Eintauchen belohnt. So wird’s auch sicher dieses Mal sein. Also raus aus den Federn.

Um 08:00 sind wir am Wasser verabredet. Ich erreiche mein Ziel, den herrlichen Werbellinsee. Die Sonne schläft noch. Ich genieße den Anblick. Das frühe Aufstehen ist bereits vergessen. Herr Biber war emsig die ganze Nacht. 5-6 Buchen bekamen seinen Hunger und seine scharfen Zähne zu spüren. Ein Baum ist bereits ins Wasser gefallen. Den Jungfischen und Lauerjägern wird’s gefallen. Meine Tauchbuddies erscheinen.

Fraßspuren des einheimischen Bibers

Ein kurzes Hallo, Briefung und schon steigen wir in den Werbellinsee. Andere Taucher werden sicher nicht lange auf sich warten lassen. Auf geht’s zum Waller. Wird er sein Winterquartier bereits bezogen haben? Wir erreichen den Bug des Kaffenkahns auf 26 m. Viele Fluss- und Kaulbarsche weilen hier und warten auf den Frühling. Wir arbeiten uns vor zur Kajüte am Heck auf einer Tiefe von 36 m. Licht aus! Wir wollen den Herren des Hauses nicht verschrecken. Waller sehen schlecht, hören und riechen aber verdammt gut. Wir sind also lange schon bemerkt. Angekommen quillt bereits eine Staubwolke aus der Kajüte. Mit 2-3 Schwanzschlägen gibt er uns deutlich zu verstehen, dass wir nicht erwünscht sind. Er ist also da. Wir ziehen weiter.

Kaffenkahnwrack am Dornbusch

Nach wenigen Minuten erreichen wir eine Plattform auf 40 m. Hier wachen „die Schöne und das Biest“. Die Sicht ist sehr gut. Das Gold der hübschen Dame glänzt im Lampenschein. Unsere Nullzeit ist längst abgelaufen und die Dekouhr tickert. Nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben, tauchen wir noch einmal zum Wrack. Jetzt haben wir etwas mehr Glück. Kurzzeitig zeigt sich uns der mächtige Wels. Seine Geduld ist jedoch nur von kurzer Dauer, kürzer als die Auslösezeit meiner Kamera. Irgendwann bekomme ich ein schönes Bild von dem Kerl.

Wächter der Plattform am Dornbusch

Wir signalisieren den Aufstieg und tauchen wie abgesprochen zur Mergelwand. Hier auf 20 m haben sich Quappen in den Verstecken zurückgezogen. Schwebgarnelen wuseln in den kleinen Löchern. Ich war schon oft hier und finde es immer noch wunderschön.

30 min verbringen wir auf den unterschiedlichen Dekostopps. Dabei treffen wir auf viele Spuren unseres einheimischen Bibers. Kot führt uns zu einer kleinen Höhle, die vollgestopft mit frischen Ästen ist. Der Eingang zur Biberburg? Die Kälte ist nicht zu unterschätzen. Freue mich schon auf den Einsatz meiner neuen Heizweste. Wir tauchen auf. Der Parkplatz hat sich mittlerweile gut gefüllt, wie erwartet. Der frühe Vogel …

Ein heißer Tee bringt uns schnell wieder auf Betriebstemperatur. Schön war’s im Tauchrevier Deutschland.

Tauchen im Werbellinsee, Brandenburg

Schon mal hier gewesen?

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2015 Flakensee

11.10.2015, Flakensee (Brandenburg)

Mit über 3000 Seen ist Brandenburg das gewässerreichste Bundesland. Die Eiszeit meinte es wirklich gut mit uns Brandenburgern. Ein Paradies für Taucher. Obwohl der Flakensee nur 10 min von mir entfernt, hatte ich ihn bisher noch nicht betaucht. Irgendwie stand er auch gar nicht auf meiner To-Dive-List. Vielleicht lag’s an dem hohen Bootsverkehr.

Der Flakensee liegt östlich von Berlin und bildet mit den angrenzenden Seen Dämeritzsee, Kalksee und Stienitzsee die Bundeswasserstraße „Rüdersdorfer Gewässer“. Wassersportler und Badegäste schätzen den See ebenso wie die Angler. Wenn die Hobbykapitäne ihre Yachten und Boote in das Trockendock slippen oder kranen, ist die beste Zeit für Tauchgänge. Verlassene Badestellen bieten dann ideale Einstiegsmöglichkeiten.

Tauchen im Flakensee

Ein guter Tauchfreund ist vor wenigen Tagen hier erstmalig getaucht und war begeistert von der Unterwasser-Flora. Er machte mich neugierig. Wir verabredeten uns am Sonntag für einen gemeinsamen Tauchgang in der Südbucht des Flakensees. Der Badestrand am Campingplatz ist unser Basislager. Parkplätze sind vorhanden.

Das Wetter ist ideal. Klarer Himmel. Strahlende Sonne und angenehme Trocki-Temperaturen. Erstmalig reise ich im Unterzieher an, wie komfortabel. Nur wenige Jogger und Gassigeher verirren sich um diese Zeit ans Wasser. Es ist still. Allein Kraniche singen auf ihrem Weg nach Süden. Wir schwatzen nur ganz kurz und freuen uns auf einen schönen Tauchgang.

Der Flakensee ist mit maximal 8m nicht sehr tief. Das Leben spielt sich in unseren Naturseen ohnehin nur im Flachwasser ab. Jeder wird den See für sich erkunden. Es dauert nicht lange und ich tauche ein in ein mir mittlerweile sehr vertrautes Medium. Es geht mir gut im Reich Poseidons.

Das Wasser ist klar. Sonne und Wellen zaubern ein Lichterspiel. Herbstliche Wasserpflanzen in rot, braun, grünen Farbtönen prägen das Bild. Ähriges und Quirliges Tausendblatt dominieren, unterbrochen von Rauem Hornblatt, Krebsscheren und Brunnenmoos. Ideale Versteckmöglichkeiten für die jungen Rotaugen und Flussbarsche. Die auffälligen Winterknospen (Turionen) als Unterscheidungsmerkmal zum Ährigen Tausendblatt verraten die Quirligen. Teichrosen und Laichkraut finden sich. Ein kleiner Unterwasserwald. Auffällig viele Süßwasserschwämme in Braun- und Grüntönen siedeln an den Stengeln der Makrophyten. Es macht Spaß bei diesen Sichtverhältnissen durch die Wildnis zu schweben.

Herbstimpressionen im Flakensee


Alte, umgestürzte Bäume
säumen das Ufer. Mich zieht es nach einigen Kreisen in der Bucht zum Ufer. Der See ist flach. Ich erreiche maximal 3-4m. Biberkot, das Ufer mit seinen Bäumen kann jetzt nicht mehr weit sein. Es wird noch flacher. Dann sehe ich die ersten knorrigen Äste. Was für ein wundervolles Bild. Sie sind reich behangen mit ausladenden Geweihsüßwasserschwämmen. Im Schutz der Bäume und der Wasserpflanzen nehmen Schwärme von Flussbarschen, Plötzen und Ukeleien ein letztes Sonnenbad. Frische Fraßspuren vom Biber. Die einfallende Sonne sorgt für eine perfekte Ausleuchtung der Kulisse. Ich kann mich kaum satt sehen.

Nach einer guten Stunde drehe ich um. Ich treffe Fred. Wir beenden den Tauchgang. Eine Weile verbringen wir in der wärmenden Sonne am Strand und quatschen über Dies und Das. Ein wunderschöner, anderer Tauchgang im Tauchrevier Deutschland. Tauchen in Brandenburg. Tauchen im Flakensee.

Unterwasserimpressionen – Tauchen im Flakensee

Schon mal getaucht im Flakensee?

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2013 Schermützelsee

14.12.2013, Schermützelsee (Brandenburg).

Das Gute liegt so nah. Heute waren wir als Gasttaucher zu Besuch beim Tauchclub Buckow am südlichen Zipfel des Schermützelsees, dem größten See der Märkischen Schweiz. Nicht zu verwechseln mit dem Scharmützelsee bei Bad Saarow.

Am Einstieg war ganz klar zu erkennen, wer hier Chef im Revier ist. Eine alte Erle bekam die mächtigen Zähne des Bibers zu spüren. Kann sein, dass die Erle diese Nacht nicht überdauert.

Tauchen im Schermützelsee

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sollte man seine Regler erst im (unter) Wasser nutzen. Beim unbedachten Füllen meines Wingjackets vor dem Einstieg kam es doch glatt zu einem Vereiser. Man hört und liest, muss es allerdings wohl erst erleben, damit man es verinnerlicht.

Wir tauchten den rechten Uferbereich ab. Das Wasser hatte eine Temperatur von 3-5 Grad und die Sichtweiten schätze ich auf 2-3m. Verschiedene Wasserpflanzen bilden bis etwa 3m einen dichten Gürtel. Danach fällt der sandige Boden sanft ab. Er ist übersät mit verschiedenen Schnecken und Muscheln.

Der Schermützelsee hat eine Maximaltiefe von 38m. Fische bekamen wir nicht zu sehen, vereinzelt Krebse. Biberlosungen liessen uns wissen, dass wir ganz in der Nähe der Biberburg unterwegs gewesen sein müssen.

Trotz trüben, winterlichen Wetters ein schöner Tauchtag im Tauchrevier Deutschland. Tauchen im Schermützelsee. Dank dem ältesten Tauchclub Brandenburgs (1963) für die Nutzung des Vereinsgeländes.

Unterwasserimpressionen – Tauchen im Schermützelsee

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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