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Libellen (Odonata)
Libellen (Odonata)
Sie sind blau, rot, grün, braun, groß, klein, flink, wendig, wahre Meister der Lüfte und tragen so klangvolle Namen wie Schlanklibellen, Federlibellen, Teichjungfern, Prachtlibellen, Edellibellen, Herbstjungfern, Flussjungfern und Feuerlibellen, unsere einheimischen Libellen (Odonata).
Libellen zählen zu den Fluginsekten und werden in Groß- und Kleinlibellen unterschieden. Großlibellen sind nicht imstande, ihre Flügelpaare zusammen zu legen, ein gutes Unterscheidungsmerkmal.
Etwa 80 Libellenarten werden in Europa gezählt. Da das Wasser für ihren Lebenszyklus eine wesentliche Rolle spielt, sind die akrobatischen Kunstflieger sehr häufig an unseren Tauchrevieren anzutreffen. Die einzigartige Fähigkeit, beide Flügelpaare unabhängig steuern zu können, erlaubt diesen Tieren wendige und enge Flugmanöver, was sie zu außerordentlich erfolgreichen Jägern der Lüfte werden lässt.
Kleinlibellen
Wusstet Ihr, dass der Ursprung des Namens Libelle im lateinischen Wort Libella für Hammerhai zu suchen ist? Die an den Hammerhai erinnernde Form der Libelle inspirierte den schwedischen Naturforscher Carl von Linné zu dieser wundervollen Namensgebung. Mir war’s bis dato nicht bekannt.
Paarungszeit ist bei den Libellen je nach Art im Frühling, Sommer oder Herbst. Männchen patrouillieren an den Ufern unserer Gewässer und halten Ausschau nach paarungsbereiten Weibchen. In einem sogenannten Paarungsrad erfolgt die Vereinigung. Das Männchen greift das Weibchen in perfekter Art und Weise (Schloss- und Schlüsselprinzip) am Kopf (Kleinlibellen am Oberkörper), während das Weibchen ihre Geschlechtsöffnung an den Samenbehälter des Männchens führt.
Paarungsrad – „Coeur d’Amour“
Gemeinsam oder im Schutz des Männchens heftet später das Weibchen mit seinem langen Schwanz die Eier an Wasserpflanzen unterhalb der Wasseroberfläche oder lässt die Eier einfach ins Nass fallen. Es entwickeln sich Larven, die als gefürchtete Räuber für einen längeren Zeitraum im Wasser leben. Als Taucher habt ihr bestimmt schon Libellenlarven beobachten können.
Die Entwicklungsphase der Larve dauert bei den verschiedenen Arten unterschiedlich lang. Zum Ende des Larvendaseins klettern diese an die Oberfläche (meist an Pflanzenstengeln) und es beginnt der Schlupf der flugfähigen Libelle. Ein Wunder der Natur. Flüssigkeit wird in die Flügel gepumpt und der Lebensabschnitt als Fluginsekt beginnt.
Libellen (Odonata)
Libellen tragen an ihrem extrem beweglichen Kopf zwei Facettenaugen als Seeorgane. Als Fotograf mache ich die Erfahrung, dass sie damit verdammt gut sehen können. Sowohl im Flug als auch als Lauerjäger von einem exponierten Standort halten sie mit diesen großen Augen Ausschau nach Beute, steigen auf, schlagen zu und verspeisen den Fang. Mit bis zu 50 km/h sollen die agilen Jäger unterwegs sein.
Auf meinen Erkundungen im Tauchrevier konnte ich schon viele dieser wundervollen Tiere beobachten. Ihr perfekter Körperbau und die Farbvielfalt faszinieren mich. In diesem Jahr habe ich feuerrote Exemplare der Großlibellen am Wasser entdeckt, Einwanderer aus dem südlichen Raum. Jedes Körperteil dieser Feuerlibelle ist wahrlich feuerrot. Wunderschön.
Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)
Der Hunger dieser Fluginsekten dezimiert Fliegen und Mücken. Sie spielen somit eine wichtige Rolle in der Nahrungskette und sind unverzichtbare Schönheiten in unserem Tauchrevier. Unvorsichtige Exemplare der Libellen lauern allerdings im Magen weitere Bewohner in und an einheimischen Gewässern. Lurch und Vogel freuen sich.
Libellenbeobachtungen im Tauchrevier
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