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2015 Werbellinsee IV
19.03.2015, Werbellinsee (Brandenburg)
Tauchen verbindet. Die Leidenschaft am Tauchen verbindet. Über meinen Blog lerne ich viele neue Taucher kennen. Und das Allerbeste – nicht nur Online. Gemeinsame Tauchgänge werden verabredet. Tauchgänge in unsererm schönen Tauchrevier Deutschland. Heute habe ich mich mit Heiko getroffen, einem ebenso passionierten Taucher und Lieberhaber unserer einheimischen Seen.
Für den Kennenlernen-Tauchgang wählten wir ein Gewässer, welches wir beide sehr gut kennen – den Werbellinsee. IANTD meets GUE.
Wir trafen uns bei feinstem Kaiserwetter am Nachmittag am Dornbusch und planten einen Besuch beim Waller. Der Blick vom Ufer in das glasklare, sonnenspiegelnde Wasser machte Lust. Die Sichtweiten waren gut, aber lange nicht wie vor ein paar Wochen. Die im Zenit stehende Sonne gab alles, um Licht ins Dunkel zu bringen. Wir tauchten ab zum Bug des Kaffenkahnwracks über die kleine Mergelwand und wurden begrüßt von unzähligen, ruhenden Fluß- und Kaulbarschen. Die kleinen Jäger machen keine Anstalten, den Frühling zu begrüßen. Eine große Hechtdame mit dickem Bauch fühlte sich gestört und entschwamm über die Backbordseite in das Dunkel des Sees.
Eine dicke Wolke aus der Kajüte des Wracks, einem angebrannten Braten gleich, machte uns unmissverständlich klar, dass der „Alte“ keinen Besuch erwünscht. Ein kurzer Blick sei dennoch erlaubt. Er ist schon ein stattliches Exemplar. Zwei, drei weitere Schwanzschläge des mürrischen Wallers machten ihn dann je unsichtbar.
Wir bleiben noch ein wenig und beobachteten die hübschen kleinen Räuber, die im, am und auf dem Wrack den Tag verdösen. Die „Zimmer“ in der Mergelwand standen alle leer. Keine Quappe weit und breit. Die Paarungszeit der Dorschartigen sollte vorbei sein. Beim Aufsteigen tummelten sich die üblichen, wenn ich auch nicht weniger interessanten Verdächtigen wie Flußkrebs, Schwebegarnele, Polypen und Muscheln vor unserer Maske.
Ein sehr schöner, entspannter Wochentauchgang. Wir waren uns einig, das wird wiederholt.
Seid ihr bereits aktiv unterwegs?
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2015 Werbellinsee III
08.02.2015 Werbellinsee (Brandenburg)
Sonntag. Das Wetter muss das wissen, es ist nach dem gestrigen graunassen Samstag heute ausgesprochen kaiserlich. Die Sonne reißt sich los vom östlichen Horizont und erklimmt das Firnament vollkommen ungetrübt. Keine einzige Wolke macht ihr diesen Auftritt streitig. Die Entscheidung für einen Abstecher in unsere heimischen Tauchreviere fällt sich somit von allein.
Die Sicht im Werbellinsee soll noch weiterhin fantastisch sein. Im Gegensatz zu den anderen flachen Brandenburger Rinnenseen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Eisdecke gering. Also zum Werbellinsee. Warum nicht? Es lohnt sich immer, auch wenn man schon mehrfach in die Tiefen des wunderbaren Sees hinabgestiegen ist. Dornbusch? Dornbusch. Am westlichen Ufer des Werbellinsees.
Kurz vor 9 angekommen, steigen die ersten Taucher bereits aus den Fluten. Bei diesem Wetter und den hervorragenden Tauchbedingungen wundert es nicht, dass man den See nicht allein für sich hat. So nach und nach lockt es weitere Taucher an den See. Auch polnische Tauchfreunde wissen die Vorteile des tiefen Tauchgewässers zu schätzen. Man trifft bekannte Gesichter und plaudert ein wenig über dies und das. So muss es sein, so macht es Spaß.
Der erste Blick durch die Maske unter Wasser zeigt Sichtweiten, die man nicht für möglich hält. Man sieht Dinge – unglaublich. Es war somit ein Leichtes das Bug des Kaffenkahnwracks ausfindig zu machen. Über die kleine Mergelkante folgten wir unserem Lichtschein bis zum Wrack. Licht aus! Unglaublich, das Wrack ist weiterhin in seiner Prächtigkeit zu sehen. Wundervoll.
Der Laderaum des Wracks ist okkupiert von Hunderten von Fluß- und Kaulbarschen, die sich hier zur Winterruhe zurückgezogen haben. Sie werden wohl die einzigen sein, die sich wieder auf den Montag freuen. Erstmals konnte ich auch ruhende Plötzen (Rotaugen) am Wrack entdecken. Dem Wels muss es wohl zu turbulent geworden sein. Er hat die Kajüte den kleinen Verwandten überlassen und ward nicht gesehen. Wir schauten uns ausgiebig um. Details sind zu erkennen, die im Sommer vom grünen Algenschleier verhängt sein werden.
Auf dem Rückweg tauchten wir noch einmal an der Mergelkante vorbei. Jede kleine Auswaschung und Höhle ist besetzt von Flußkrebsen, Süßwassergarnelen und Quappen. Manchmal lugt nur eine Schere oder die markante Kinnbartel hervor. Die letzte Dekostufe nutzten wir zum Beobachten des Treibens in einer Muschelkolonie. Auch hier sind Garnelen, Krebse und Schnecken anzutreffen.
Tauchen in Deutschland. Tauchen im Tauchrevier Deutschland. Die richtige Entscheidung.
Welche Sichtweiten sind in euren Tauchgewässern derzeit
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2014 Werbellinsee XVII
27.12.2014 Werbellinsee (Brandenburg)
Ich muss ehrlich zugeben, dass das Aufstehen heute nicht ganz einfach war. Draussen ist es noch dunkel und mit -6 Grad nicht unbedingt warm. Nach 8 Tagen ohne Wasser muss getaucht werden, unbedingt. Und da darf das Aufstehen auch schon mal wehtun. Meistens sind die Tauchgänge an solch einem Tag einfach zauberhaft. Und so war’s dann auch.
Die aufgehende Sonne ließ den Raureif an den laublosen Bäumen glühen. Die eisigen Kristalle funkeln im Licht und schnitzen einem ein Grinsen ins Gesicht. Das wird ein guter Tag. Der See atmete leicht und empfing uns mit einem herzlichen Willkommen. Unser Ziel, der Werbellinsee.
Man muss erfahrenen Tauchern einfach zuhören. Bei meinen TG’en am Werbellinsee habe ich den einen oder anderen „alten Hasen“ kennenlernen dürfen. Wenn man zuhören kann, dann erfährt man so einiges über die Schätze des Sees, die Wracks, deren Lage, Peilungen und anderes Hilfreiche. Es heißt, im Winter bezieht ein alter Waller in der Kajüte des Kaffenkahnwracks sein Winterquartier. Und letzte Woche gab es Meldungen über erste Sichtungen. Damit war das Ziel unseres kurzfristig angesetzten TG’s klar.
Im Wasser herrschen zum Tauchen ideale Bedingungen. Die Sichtweiten sind ausgezeichnet. Das Wrack ist schon von weitem zu sehen. Ganz langsam lassen wir uns vom Bug zum Heck auf der Steuerbordseite entlang gleiten. Diente der alte Lastenkahn früher zum Transport von Baumaterialen wie Feldsteine und Ziegel wird er heute von Flußbarsch, Kaulbarsch, Quappe und Süßwassergarnele als Rastplatz und Versteck genutzt. Leider kann meine kleine Sealife den weiten Blick über das Wrack nicht einfangen. Die Stille, das klare Wasser, der alte Zeitzeuge und die neuen Besitzer entschädigen das Aufstehen tausendfach.
Langsam nähern wir uns der eingefallenen Kajüte auf etwa 36m. Von der Backbordseite kann man die ehemalige Unterkunft des Bootsmannes gut einsehen. Und da ist er, der Herrscher des Werbellinsees, der alte Waller. Leider war die Freude nicht auf beiden Seiten. Vom Licht der Lampen genervt, reichten 2-3 Schwanzschläge des alten Haudegens, um die gesamte Kajüte in einen Nebel des Grauens zu verwandeln. Hier und da lugte mal eine Bartel oder Schwanzflosse hindurch. Wir haben verstanden. Heute war keine Besuchszeit.
Gute 20 min blieben wir am Wrack bevor wir zur Mergelwand auf 24m aufstiegen. Auf unsere alte Dame ist Verlass. Sie schien auf uns gewartet zu haben. Unser Erscheinen belohnte sie mit regelrechtem Posen, wofür sie sogar aus ihrer lehmartigen Behausung kam. Die Dorschartige (Quappe) ist ein schöner Fisch.
Wir wechselten auf unser Dekogas, stiegen schrittweise auf 4m auf und freuten uns über den gelungenen TG.
Tauchfreunde hatten bereits ein Feuer entfacht. Tee, Kaffee und „bunte Teller“ machten die Runde. Taucherklön über Fotografie und alte DDR-Kompressoren. So muss ein TG im #Tauchrevier Deutschland ausklingen. Wundervoll.
Erzählt von euren Welssichtungen?
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2014 Werbellinsee XIV
08.11.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
Ein traumhafter Tauchausflug geht zu Ende. Mit der „Argo“ zu Gast bei den Tauchern vom Kaffenkahn e.V. gings auf den Werbellinsee hinaus zur Landzunge „Kap Horn“. Ziel sind verschiedene Wracks der für den Werbellinsee typischen Kaffenkähne. Die alte Dame „Argo“ hat nur auf uns gewartet, um bei diesem genialen Herbstwetter ausgeführt zu werden. Kapitän Maik navigierte uns sicher zu den Tauchspots Wracks 3,4,5. In einem kurzen Briefing gab’s dann auch die Koordinaten. Einer Baummarkierung am Ufer folgend auf 15m abgetaucht, dann das erste Wrack. Von diesem geht es auf 10Grad weiter zu den beiden weiteren Kähnen. „Ist einfach zu finden.“ Das wiederholte Maik auch gleich und schon spürte ich den Erfolgsdruck im Nacken. Also rein in die Klamotten und abgetaucht.
Jawoll, auf 15m das erste Wrack. Schön bewachsen mit Muscheln und Süßwasserschwämmen. Dann vom Maststuhl Richtung 10Grad auf etwa 22m Tiefe. Nach 4min TZ muss es schon zu sehen sein. OK. 4min, nix, 6min, nix, 25m, wir sind zu tief. Also zickzack zurück. Nach 40min TZ erreichten wir wieder das erste Wrack. Aufsteigen? Auf keinen Fall. Zweiter Versuch. 10 Grad und wieder vorbei. Ab jetzt glaube ich fest daran, dass es in unseren Seen sogenannte „Wrackverrücker-Trolle“ gibt. Oder durch die Fliehkraft der Erdrotation die Kähne permanent ihre Position verändern. Ach ja, und ab 15m Tiefe wurde die Sicht schlecht ;-). Beim zweiten TG ging’s zu einem weiteren Kahn in der kleinen Bucht. Bug und Mittelschiff sind gut erhalten, das Heck dagegen zerlegt. Der Zahn der Zeit zeigt Spuren. Auch wenn wir nicht alle Wracks gefunden haben, so war es ein gelungener Tauchtag im #Tauchrevier Deutschland, für den ich mich bei Maik und Andre vom Verein bedanken möchte. Der Verein bietet auch für Gruppen Ausfahrten an. Das muss man einfach machen. Auf dem Heimweg erlebten wir ein grandiosen Sonnenuntergang, der das Herbstlaub am Ufer entflammte.
2014 Werbellinsee XII
23.10.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
Es heisst, im Winter ruht ein mächtiger Wels im Mastkasten des Wracks am Dornbusch. Ich kann euch sagen, es ist noch nicht Winter ;-). Ein schöner TG war es allemal im wunderschönen Werbellinsee. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. So ist mir bisher gar nicht aufgefallen, dass der Mast über die Backbordwand liegt. Kaulbarsche ruhen in den Verstecken, die das Wrack so bietet. In der Mergelwand begrüßte uns eine alte Bekannte und war gar zum Scherzen aufgelegt. Die Deko verbrachten wir mit dem Beobachten der emsigen Kamberkrebse. Wunderschöne Wiesen vom Spreizenden Hahnenfuß stehen noch im satten Grün. Auch die Armleuchteralgen trotzen dem Herbst und bieten Hydren, Schnecken und allerlei Kleinstgetier eine Herberge. Halbstarke Flussbarsche rotten sich zu großen Schwärmen zusammen und ziehen ihre Kreise. Was für ein schöner TG im #Tauchrevier Deutschland.
2014 Werbellinsee XI
27.09.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
Und wieder der Werbellinsee und kein Stück langweilig. Das Ziel des heutigen TG’s bei wunderbarem Herbstwetter war das Aufspüren von Quappen, unserem Süßwasserdorsch, an den Mergelkanten des Dornbusches. Und tatsächlich, auf 30m dann die erste Quappe in einer bequemen Mulde wartend auf die Nacht, bereit zur Jagd. Bin mir sicher, dass die Freude über die Begegnung nicht auf beiden Seiten lag. Unser Weg führte uns an dem alten Kaffenkahn vorbei, Herberge vieler dieser schönen Fische. Das Wrack bietet gute Verstecke, die sehr gern angenommen werden. Wieder ein schöner TG in unserem #Tauchrevier Deutschland.
2014 Werbellinsee X
27.09.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Einstieg „Dornbusch“ liegt die „Märchenwiese“. Nach kalt und dunkel folgt warm und sonnig. Woher dieser Einstieg seinen Namen hat, wird den Bilder durchaus ersichtlich.
Sobald man den Kopf unter Wasser steckt, taucht man ein in eine wunderschöne Unterwasserwelt. Ein Meer von Krebsscheren nehmen einen in Empfang, zwischen ihnen Armleuchteralgen, Wasserpest und Ährenblatt.
Armleuchteralgenwiesen schliessen sich an, meterdick. Das einfallende Sonnenlicht verwandelte diese vielfältige Unterwasser-Flora in eine wahre Märchenwiese. Zwischen ihnen huschen Jungfische von Barsch und Plötze. Im Schutz des Pflanzendickichts perfektionieren fingerlange Hechte ihre Jagd- und Tarnkünste.
Auch dies ein schöner schöner Tauchgang im Tauchrevier Deutschland, im Brandenburger Werbellinsee.
Unterwasserimpressionen – Tauchen im Werbellinsee
2014 Werbellinsee VIII
20.09.2014, Werbellinsee (Brandenburg)
Mission completed – Plattform gefunden.
Nachdem wir nun zweimal die besagte Plattform am Einstieg Dornbusch nicht gefunden hatten und fast verzweifelten, war der heutige TG erfolgreich. Da wir einen längeren Aufenthalt auf ca. 40m planten, führten wir EAN50 als Dekogas mit. Zunächst sind wir zur Orientierung zum Kaffenkahnwrack (85Grad), vom Bug bis zum Heck auf knapp 40m und anschliessend Kurs 80 Grad. Und siehe da, nach nur etwa 1-2min schimmerte das Metallgerüst im Schein unserer Lampen. Ganz klar sind wir bei unseren vorherigen TG’en immer rechts vorbei geschrammt. An der Plattform erwartete uns ein „Lonly Diver“ in voller Ausrüstung, eine goldene Gallionsfigur und ein deutliches Hinweisschild. Alles ganz nett anzuschauen, aber ist mit dem heutigen Besuch abgehakt. Erfreuen kann ich mich dort unten an den vielen Kaulbarschen. Manchmal liegen sie wie auf eine Perlenkette gereiht am Grund. Und mir scheint, der Kopf zeigt immer in Richtung Land. Eine gute natürliche Navigationshilfe ;-). Bojeschiessen und ein paar Skills ließen die Dekouhr schnell ablaufen. Schöner TG bei bestem Tauchwetter.