Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Elbsee

06.06.2015, Elbsee (Nordrhein-Westfalen)

Mein Blog „Tauchrevier Deutschland“ verbindet. Aus Klicks und Likes werden reale Begegnungen. Im letzten Jahr besuchte ich einige Tauchreviere in Bayern. Diesmal folge ich einer Einladung aus Nordrhein-Westfalen. Mit einem donnernden „Herzlich Willkommen“ lud mich Detlev zu Tauchgängen in seinem Haussee, dem Elbsee in Düsseldorf, ein. Kurzerhand landeten Wegbeschreibungen, Unterkunftsempfehlungen und weitere wichtige Hinweise in meinem Email-Postfach. Was für ein toller Service. Heute war es nun soweit, ich freue mich.

Der Elbsee ist eine Hinterlassenschaft des Kiesabbaus bis 2006 und somit ein klassischer Baggersee im Südosten Düsseldorf, dem Stadtteil Unterbach. Mit einer maximalen Tiefe von 22m und einer Wasserfläche von ca. 90ha trennt ihn nur die Autobahn A46 vom Unterbacher See, in dem nicht getaucht werden darf.

Der Elbsee liegt in einem Landschaftsschutzgebiet und ist nur an wenigen Stellen zugänglich, was durchaus der Flora und Fauna des Gewässers zugutekommt. Der südliche Zipfel des Sees ist das Revier des Düsseldorfer Tauchsportverbandes (DTV), einem Dachverband von 12 lokalen Tauchvereinen. Tauchen ist hier nur den Mitgliedern und einer begrenzten Anzahl Gästen gestattet. Einer dieser Gäste bin dann ich. Zum Schutze der Natur ist das Ein- und Aussteigen auch nur an zwei ausgewiesenen Stellen erlaubt.

Düsseldorfer Tauchsportverband am Elbsee

10:00 Uhr am See war ausgemacht. Ich wurde schon erwartet und freundlich empfangen. Parkplätze mit komfortablen Rödeltischen sind auf dem Gelände vorhanden. Einem kurzen Hallo folgte eine kleine Führung gespickt mi t vielen Informationen. Toiletten, beheizte Umkleiden, Duschen, Ausbildungsräume und einen Grillplatz bietet die kleine Anlage des DTV. Einen Kompressor sucht man jedoch vergeblich. Die Gasversorgung regelt jeder Mitgliedsverein individuell.

Nun ging’s ins Wasser. Eingetaucht mit Conny und Detlev. Das Wasser ist mit Sichtweiten von 6-8m relativ klar. Schon bereits der erste Blick durch die Maske verrät, dieser See gehört wohl zu den gesunderen Gewässern in unserem Tauchrevier. Wundervolle Unterwasserpflanzen bedecken den Boden und recken sich zum Licht. Wasserpest, Armleuchteralgen, Ähriges Tausenblatt, großes Laichkraut und vereinzelt der Spreizenden Hahnenfuß sind zu finden. Wunderschön. Auffällig sofort das Wuseln und Huschen agiler Kaulquappen, ein Close-Up unmöglich. Inmitten des Unterwassergrüns unzählige Spitzschlammschnecken – auf Wanderschaft, dem Akt der Reproduktion oder einfach nur beim Weiden des Grüns.

Auch Wasserasseln und Wassermilben sind emsig im Auftrag des Fortbestandes der Art unterwegs. Die Blätter des Laichkrauts sind ideale Plätze zur Eiablage. Ein Kaulquappenkadaver wird sofort verwertet. Es kommt nichts um. Große Schwärme einer neuen Fischgeneration tanzen mit den Sonnenstrahlen, zukünftiger Beutefisch für den jungen Hecht und einer Horder halbstarker Barsche, die uns begegnen.

Der Elbsee, ein lebendiger See. Damit das so bleibt, haben sich Düsseldorfer Taucher in der Gemeinschaft „submers“ zum Schutz des Elbsees zusammen gefunden.

Ein wundervoller Tag im Tauchrevier Deutschland. Und ein ebenso donnerndes „Dankeschön Detlev“.

Tauchen im Elbsee, Düsseldorf

Wer kennt den Elbsee in Düsseldorf?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

0

Posted:

Categories: _Nordrhein-Westfalen, UnterWasser

Schlammschnecke

Schlammschnecke

Es müssen nicht immer die schillernd bunten Nacktschnecken aus dem Makro-Eldorado Bali sein. Unsere einheimischen UW-Schnecken brauchen sich nicht nicht zu verstecken mit ihrer eigenen, teilweise unauffälligen Schönheit. Häufige Vertreter einheimischer Schnecken sind die Schlammschnecken, zu denen auch die weitverbeitete Ohrschlamm- und Spitzschlammschnecke gehören.

Recht markant und damit gut bestimmbar sind die flachen, dreieckigen Fühler dieser Schneckenart. Habt ihr bestimmt auch schon auf euren UW-Streifzügen beobachten können, oder?

Schlammschnecken sind Zwitter

Wie die meisten Schnecken (nicht jedoch die ebenso häufig bei uns vorkommende Sumpfdeckelschnecke), sind die Schlammschnecken Zwitter. Im Frühjahr konntet ihr bei euren aufmerksamen Streifzügen durch das Tauchrevier Deutschland sicherlich die gallertartigen Eigelege an Pflanzen oder Steinen entdecken.

Interessant finde ich, dass diese Schneckenart, obwohl unter Wasser lebend, Lungenatmer sind. Sie steigen an die Wasseroberfläche auf und pumpen die Luft ein, wovon sie dann gut unterwegs sein können. Die Natur ist immer für eine Überraschung gut.

Schlammschnecken sind Lungenatmer

Während die Spitzschlammschnecke namensgebend mit einem spitz-kegligen Haus unterwegs ist, trägt die Ohrschlammschnecke ein die letzte Windung aufgeblähtes Gehäuse. Auffällig bei ihr auch die teilweise starke Transparenz des Gehäuses, was tief ins Innere blicken lässt.

Grünalgen, verwesende Pflanzenteile, Kieselalgen, Einzeller und Bakterien bilden die Nahrungsgrundlage dieser Schneckenart in unseren einheimischen Tauchrevieren.

Beobachtungen in unserem Tauchrevier

0

Posted:

Categories: FloraFauna

2014 Straussee XV

11.10.2014, Straussee (Brandenburg)

Luftnachschub musste organisiert werden. Also ab zur Basis an den Straussee von guten Freunden. Warten kann man auch unter Wasser.

Ich drehte eine 2h-Runde durch den bis 8-9m gut aufgeklarten See der Stadt Strausberg. Die Unterwasser-Station auf 12-14m jedoch liegt fest eingepackt in undurchsichtigem, roten Nebel.

Auffällig viele Kamberkrebse waren auf Nahrungssuche unterwegs. Mich mit erhobenen, drohenden Scheren auf Distanz haltend, duldeten sie meine Neugier. Aus den Verstecken des reichlich vorhandenen Zivilisationsmülls beäugen einen Kaulbarsch, Quappe und Aal. Süßwassergarnelen nutzen die Gelegenheit und tanzten in großen Wolken. Sumpfdeckel- und Spitzhornschnecken jagen in ihrer typischen Eile durch den See.

Der Hechtbaum machte seinem Namen alle Ehre. Auf dem Heimweg ereilte mich die Nachricht einer Welssichtung.

Wieder ein schöner Tauchtag in unserem Tauchrevier Deutschland, Tauchen im Straussee (Brandenburg)

Unterwasserimpressionen – Tauchen im Straussee

Kennt Ihr denn Straussee auch?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

0

Posted:

Categories: _Brandenburg, UnterWasser

2014 Kiessee Hartmannsdorf

26.04.2014, Kiessee Hartmannsdorf (Brandenburg)

Heute einen schönen Kiessee im Landkreis Dahme-Spree betaucht. Einiges deutet daraufhin, dass es sich hierbei eher um Betriebsgelände denn freigegebenem Tauchrevier handelt. Dabei belassen wir es dann auch.

Der See fällt an unserer Einstiegsstelle flach ab. Nach ca. 10 min erreichten wir eine Tiefe von etwa 10m. Die Sicht hier ist sehr trübe. Mit geschätzten 3m Sicht am besten auf etwa 4-5m Tiefe. Der Boden ist sandig, gar etwas schlickig. Die Dreiecksmuscheln besiedeln daher jeden Ast, Stein oder auch andere Muscheln und Schnecken, der ihnen Halt geben.

Dort wo die Sonne hinreicht, wachsen zart die ersten Armleuchteralgen. Im Uferbereich kommen Grünalgen und Laichkraut hinzu. Eindeutige Spuren im durchwühlten Schlamm und eine riesige Schuppen – hier müssen Karpfen sein. Und richtig. Zwei große Exemplare fühlten sich durch unser Geblubber gestört. Kleine Schwärme von Weissfischen (ich schätze mal Ukelei) leben gefährlich. Hungrige Hechte lauern gut getarnt. Schöne Exemplare von Spitzschlammschnecken als geduldige Fotomotive.

Was für ein schöner Tauchgang im Kiessee Hartmannsdorf. Wunderschönes Tauchen in Deutschland.

Unterwasserimpressionen – Kiessee Hartmannsdorf

0

Posted:

Categories: _Brandenburg, UnterWasser

2013 Schermützelsee

14.12.2013, Schermützelsee (Brandenburg).

Das Gute liegt so nah. Heute waren wir als Gasttaucher zu Besuch beim Tauchclub Buckow am südlichen Zipfel des Schermützelsees, dem größten See der Märkischen Schweiz. Nicht zu verwechseln mit dem Scharmützelsee bei Bad Saarow.

Am Einstieg war ganz klar zu erkennen, wer hier Chef im Revier ist. Eine alte Erle bekam die mächtigen Zähne des Bibers zu spüren. Kann sein, dass die Erle diese Nacht nicht überdauert.

Tauchen im Schermützelsee

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sollte man seine Regler erst im (unter) Wasser nutzen. Beim unbedachten Füllen meines Wingjackets vor dem Einstieg kam es doch glatt zu einem Vereiser. Man hört und liest, muss es allerdings wohl erst erleben, damit man es verinnerlicht.

Wir tauchten den rechten Uferbereich ab. Das Wasser hatte eine Temperatur von 3-5 Grad und die Sichtweiten schätze ich auf 2-3m. Verschiedene Wasserpflanzen bilden bis etwa 3m einen dichten Gürtel. Danach fällt der sandige Boden sanft ab. Er ist übersät mit verschiedenen Schnecken und Muscheln.

Der Schermützelsee hat eine Maximaltiefe von 38m. Fische bekamen wir nicht zu sehen, vereinzelt Krebse. Biberlosungen liessen uns wissen, dass wir ganz in der Nähe der Biberburg unterwegs gewesen sein müssen.

Trotz trüben, winterlichen Wetters ein schöner Tauchtag im Tauchrevier Deutschland. Tauchen im Schermützelsee. Dank dem ältesten Tauchclub Brandenburgs (1963) für die Nutzung des Vereinsgeländes.

Unterwasserimpressionen – Tauchen im Schermützelsee

0

Posted:

Categories: _Brandenburg, UnterWasser

Lastensegler des Werbellinsees

„Es ist ein Märchenplatz an dem wir sitzen, denn w

3. November 2023 read more

Bergwerktauchen in Deutschland

Das Höhlentauchen wird immer populärer und erfreut

2. November 2023 read more

Archiv

Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

buddy [at] tauchrevierdeutschland.de