Tag Archives:Taucherglocke
2016 Tauchen im Straussee
23.04.2016, Straussee (Brandenburg)
Geplant war ein Tauchgang im „Gützer Berg“ bei Halle (Saale), dem Haussee des Tauchsportclubs „Delphin Halle“. Allerdings okkupierte die Hallenser Polizei das Gewässer zu Übungszwecken, so dass ich das Gewässer mied und meinem Buddy Fred absagen musste. Den alten Porphyr-Steinbruch kenne ich noch nicht, werde also ganz sicher dort vorbei schauen.
Kurzerhand entschied ich mich für einen „Kamera-Trainingstauchgang“ im Straussee bei den 1A-Tauchern. Das Wetter bewölkt mit Auflockerungen. Am Ende lugte gar die Sonne hervor, dennoch war es kühl. Wie sich jedoch zeigen sollte, sind die Sichtweiten des Sees derzeit nicht unbedingt ideal für UW-Fotografie, schätze sie auf einen guten Meter.
Angekommen wurde ich vom Basischef und Freund Jürgen freundlich begrüßt. Wir wechselten wenige Worte und ich begann meine Ausrüstung vorzubereiten. Mit einem weiteren Taucher teilte ich mir die reichlich vorhandenen Rödelbänke. Allerdings dauerte es nicht lange und zwei weitere gute Bekannte trafen ein. Jens und Tina verbringen die meiste Zeit unter Wasser und am liebsten im Tauchrevier Deutschland. Neuigkeiten und Blödeleien sind schnell ausgetauscht und ich schlüpfe in meine Tauchklamotten.
Kleine Flussbarsche und Laich
Endlich im Wasser. Ich kann davon nicht genug bekommen. Check und ich tauche ein in eine mir mittlerweile gut vertraute Unterwasserwelt. Die Sichtweiten sind wie bereits erwähnt nicht sehr berauschend. Ich entscheide mich für einen Besuch der Taucherglocke und der Segeljolle. Vielleicht ist die Sicht dort unten besser. Schwärme von Flussbarschen und Weißfischen schießen aufgeregt durch das grüne Wasser. Der Grund ist schnell ausgemacht. Ausgewachsene Flussbarsche versuchen ihre Mägen zu füllen.
Vorbei an Laichketten der Flussbarsche tauche ich hinab zur Taucherglocke. Zu meinem Bedauern verbessert sich die Sicht allerdings nicht. An der Taucherglocke übe ich mich ein wenig im Fotografieren mit den Blitzen. Die Steuerung überlasse ich der Intelligenz der Systeme (Through The Lense TTL). Die Stellung der Blitze hat einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg. Aber da erzähle ich sicher nichts Neues. Zum Glück ist die Taucherglocke geduldig und hält still. Mit dem einen und anderen Bild bin ich unter diesen Umständen recht zufrieden.
Taucherglocke und Segeljolle
An der Segeljolle „Knackfuß“ wartet bereits ein weiteres Fotomodell auf mich. Ein Kaulbarsch ruht auf dem Heck des Bootes. Die aufgestellte Rückenflosse heißt mich herzlich willkommen. Der kleine Kerl lässt geduldig meine Knipserei über sich ergehen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Angelockt vom Licht taucht mit einmal eine kleine Quappe auf. Sie lässt sich allerdings nur sehr kurz blicken und verschwindet sichtlich genervt unter dem Bodenbrett im Bootsinneren.
Kaulbarsch im Straussee
Ich kehre um und nehme direkten Kurs auf den Strahlenbaum. Kleine Krebse liegen im Schlamm. Als ich wieder in Ufernähe bin, treffe ich auf reichlich Kleinfisch, Futter für die Großen. Allerdings sehe ich die Jäger erst, als ich sie mit der Maske beinah an stupse. Etwas bessere Sicht wäre schon gut. Posieren für die Kamera lassen deren Hunger und der damit einhergehende Jagdtrieb gerade nicht zu. Wow, bin bereits 80 min im Wasser, die Zeit fliegt. Ich mache mich auf den Rückweg. Schön war’s alle mal auch ohne tolle Sicht.
An Land wird noch ein wenig geschnackt, Pläne geschmiedet und eingepackt. Die Flaschen sind gefüllt. Auf zu neuen Ufern. Tauchen im Tauchrevier Deutschland.
Tauchen im Straussee
Wer kennt den Straussee nicht
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.
Silvestertauchen 2015
31.12.2015, Straussee (Brandenburg)
Meinen letzten Tauchgang in diesem Jahr werde ich im Brandenburger Straussee haben. Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, wird wissen, dass der Straussee zu meinem Haussriff-Dreiklang Werbellinsee – Helenesee – Straussee gehört. Ich kann mich immer wieder bei der letzten Eiszeit bedanken für diese unzähligen schönen Gewässer.
Silvestertauchen 2015 im Straussee
Der Straussee, ein sogenannter Rinnensee, ist ein lebendiger See, Fischvielfalt sein Markenzeichen. Jenseits des Ortsufers von Strausberg überrascht der See mit Makrophytenreichtum. Ich weiß nicht genau, wie oft ich hier bereits getaucht bin, aber ich entdecke ihn immer wieder neu. Der See folgt einem natürlichen Rhythmus. Mittlerweile weiß ich genau, wann ich die Steinbeißer besuchen kann, wann sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Quappen in den zahlreichen Verstecken des menschlichen Mülls zeigen, wann Schlammschnecken mit der Eiablage beginnen und die Krebsdamen ihr Gelege im Schutz des starken Schwanzes umhertragen. Na und Hechte kann man das ganze Jahr beobachten.
Am letzten Tag des Jahres traf ich mich mit Tauchfreunden vom Tauchclub Strausberg und dem Tauchsportclub Marzahn zum Silvestertauchen am Vereinshaus. Der See empfängt uns bei idealem Winterwetter. Sonne satt und leicht unter Null. Das Wasser ist einladend klar.
Taucherglocke und Wrack „Knackfuß“
Die Tauchfreunde treffen ein. Nach einem kurzen Hallo und Willkommen machen sich die Taucher zum Abtauchen bereit. Für mich plane ich einen Abstecher zur Taucherglocke und dem kleinen Bootswrack. Bei den guten Sichtbedingungen erscheint auch bald die Taucherglocke auf 10-12m Tiefe im Schein der Lampe. Wow. In ihrer gesamten Größe ist sie sehr gut zu erkennen. Eine gute Gelegenheit, sich mit einigen Details zu beschäftigen. Es gibt Zeiten, da muss auf Nasenlänge heran tauchen, um sie zu erkennen. Die Taucherglocke steht in einer Grube. Aber warum eigentlich? Die Antwort ist recht einfach. Beim Versenken der Taucherglocke ist diese zu tief in das Sediment versunken. Da sich der Einstieg für die Taucher unterhalb der Glocke befindet, musste man diesen also im Nachhinein freispülen. So entstand die Grube.
Ich tauche weiter in Richtung Seemitte zum alten Bootswrack. Was für eine Sicht. Auch diesmal erkenne ich das Wrack schon von weitem. Mir war gar nicht bewusst, dass das Boot wirklich nur mit der „Schnauze“ im Schlick steckte. Keine Schwebeteile, alles ist gut zu erkennen. So entdecke ich diesmal auch das Eignerschild von Günter Knackfuß. Für mich ist es somit jetzt das „Knackfuß“-Wrack.
Weiter geht’s in Richtung Südosten zum Ufer, mein Ziel sind der Überhang und der Dom, Jagdgebiet unseres einheimischen Hechtes. Die Sonne kitzelt die Wasseroberfläche. Tausende Plötzen und Güstern huschen zwischen den einfallenden Sonnenstrahlen hin und her. Die Räuber schiessen wie Pfeile in den „Baitball“. Diesem Schauspiel könnte ich stundenlang zuschauen.
Lauerjäger Hecht
Das Wasser hat sich auf 6 Grad abgekühlt. Auch nach 90 min mit meiner Heizweste kein Problem. Dennoch entschließe ich mich zur Umkehr. Zufrieden entsteige ich dem Naß und genieße den heißen Glühwein unter Tauchfreunden. Ein herrlicher Jahresausklang im Tauchrevier Deutschland.
Meine Tauchbilanz in diesem Jahr, über 150 Tauchgänge in etwa 60 einheimischen Seen plus Karibik, Mittelmeer und Rotes Meer.
Unterwasserimpressionen – Tauchen im Straussee
Wo fand euer Silvestertauchen statt?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.