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2018 Tauchen im Stienitzsee
Tauchen im Stienitzsee (Brandenburg), Herbst 2018
Brandenburg ist mit 3.000 Gewässern seenreichstes Bundesland. In meinem nahen Umfeld befindet sich der Stienitzsee, der mit dem Straussee, Kalksee und Flakensee eine Rinnenseekette eiszeitlichen Ursprungs in NO-SW-Ausrichtung bildet.
Der See ist gut drei Kilometer lang und einen Kilometer breit. Seine maximale Tiefe wird mit 14 Metern angegeben. Während sich am Ostufer der Ort Hennickendorf anschmiegt, ist das Westufer von Wald gesäumt. Ortseitig ist das Ufer dicht bebaut. Ein freier Zugang mit dem Auto nebst Tauchgerödel ist kaum möglich. Im letzten Jahr ermöglichte mir Fischer Peter Klose einen Einstieg über sein Fischereigelände. Was ich dort vorfand, lest ihr hier.
Einstieg Westufer Stienitzsee
In diesem Jahr wollte ich den Stienitzsee unbedingt vom Westufer, der Waldseite betauchen. Zu Fuß unternahm ich einige Erkundungstouren. Zwei Angelvereine und ein Motorsportverein haben hier ihr eingefasstes Domizil. Die Uferzone ist dicht bewaldet und mit Dickicht bewachsen. Ein, zwei Stellen wären zum Tauchen durchaus zugänglich.
Mit dieser Ortskenntnis im Kopf machte ich mich völlig naiv auf, eine Waldbefahrung zu beantragen. Doch wo anfangen? Wer sind die Eigentümer? Nach mehreren Tagen Telefonaten und aufgeschlossenen Revierförstern erhielt ich tatsächlich eine begrenzte Waldbefahrung. Nun stand einer Unterwassererkundung nichts mehr im Wege.
Unterwasserwelt Flora und Fauna
Das richtige Wetter abgepasst, packte ich im September das Auto und fuhr an den Stienitzsee. Es ist windstill und das Wasser liegt klar und glatt vor mir. Vorfreude. Hüfttief stehe ich nun im Stienitzsee, die letzten Checks und abgetaucht. Ich tauche in Richtung Seemitte. Das Ufer fällt absolut flach ab. Flaches Quellmoos, durchbrochen von Tausendblatt und Hornblatt inmitten großer Muschelfelder dominieren die Unterwasserlandschaft. Vereinzelt Wasserpest, Nixenkraut, Teichrose und Leuchteralgen bringen Vielfalt in die Makrophytenwelt. Die Sicht ist mit zwei bis drei Metern gut. Sonnenstrahlen tanzen am Grund.
Große Teichmuscheln stecken im Sand und filtern mit ihren Siphons das Seewasser. Hier und da ein kleiner Flussbarsch. Vor mir tut sich im Grün ein Schatten auf. Was ist das? Noch wenige Flossenschläge und ich erkenne einen Süßwasserschwamm. Doch dieser Schwamm ist riesig, korallengleich verästelt und leuchtend grün. Was für eine Pracht. Um ihn herum huschen zahllose Flussbarsche. Jetzt erkenne ich das gesamte Gebilde. Ich kann mich einfach nicht satt sehen.
Prächtiger Süßwasserschwamm
Der Schwamm siedelt auf kleinen, zusammengebundenen Bäumen. Gewichte zeugen von Menschenhand. Ich erinnere mich an Erzählungen vom Fischer im letzten Jahr. Er hatte mehrere Holzgebinde dieser Art als Zandernester im See ausgebracht. Dies muss eines davon sein. Von den Ästen ist kaum noch etwas zu sehen. Einem Korallenriff gleich reckt sich diese Schönheit zur Sonne. So einen gewaltigen Schwamm habe ich noch nirgends sehen dürfen. Die strukturliebenden Flussbarsche lieben ihn augenscheinlich ebenso. Sie huschen hindurch, verstecken sich und weiden das Zooplankton von den Verästelungen.
Wenngleich nichts auf Zandernester hindeutet, ist dem Fischer mit dieser Tat wahrlich Meisterliches gelungen. Es fällt mir schwer, mich von dieser Pracht loszusagen. Ich hoffe sehr, dass Anker, Blinker und Flosse diesem Schwamm nie zusetzen werden.
Flusssbarsche und Süßwasserschwamm (Spongillidae)
Mehr als sieben Meter Tiefe erreiche ich heute nicht. Längst hat schlammiger Boden den Pflanzensaum abgelöst. Spuren verraten die Existenz von Flusskrebsen. Die ersten Begegnungen lassen auch nicht lange auf sich warten. Kamberkrebse nennen den Stienitzsee ihr Zuhause. Ich drehe um und finde auch hier die ein oder andere menschliche Hinterlassenschaft. Sackkarre, Stühle, Flaschen; längst besiedelt von Dreikantmuscheln und Süßwasserschwämmen.
Nach 120 Minuten erreiche ich das flache Ufer und entsteige zufrieden dem Brandenburger See. Zwei Wochen später bin ich erneut auf Erkundungen hier unterwegs. Den gigantischen Schwamm finde ich wieder. Herbst lässt ihn langsam verblassen und welken. Die Fische haben sich zurückgezogen. Es wird still in unseren heimischen Seen.
Kennt ihr den Stienitzsee?
Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.
Tauchen im Bisophärenreservat
08.10.2017, Tauchen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
Brandenburg ist wunderschön, zu jeder Jahreszeit. Das muss ich immer wieder feststellen. Brandenburg ist reich an Seen. Wir Taucher sollten der Eiszeit ein Denkmal setzen. Wirklich zahllose kleine und große Seen reihen sich in Rinnen, liegen in enger Nachbarschaft und entfalten ihre Schönheit inmitten stattlicher Wälder.
Und dies trübt auch ein wenig das Taucherherz. Ist das Brandenburger Wassergesetz in Bezug auf das Tauchen mit Gerät durchaus liberal, so kennt das Brandenburger Waldgesetz keine Gnade. Zufahrten, um das schwere Tauchgerödel an den See zu bringen sind eher Fehlanzeige. Ausgewiesene Landschaftsschutzgebiete wie das „Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“ und Naturschutzgebiete wie das Weltkulturerbe „Grumsiner Forst“ verschärfen die Situation. Man muss sich gut informieren.
Seen im Biosphärenreservat
Die Seenlandschaft ist riesig, hier seien stellvertretend der Grimmnitzsee, Dovinsee, Grumsinsee, Gladbecker See, Wolletzsee, Peetzigsee und der Redernswalder See genannt. Erkundungen vor Ort in einmaliger Landschaft liefern wertvolle Informationen für einen möglichen Tauchgang. Erzählungen heimischer Uckermärker und Barnimer runden das Bild ab. Da ist von Schätzen die Rede, altem Kriegsgerät und Tiefenangaben von über 70 Metern. Abenteuerlich.
So manche Schönheit entpuppt sich allerdings als wirkliche Enttäuschung. Pflanzenlos, fischleer, ja beinah leblos zeigt sich eine enttäuschende Unterwasserwelt. Die Ursachen sind sicher vielfältig und die Einflüsse vielschichtig. Doch es gibt sie noch, lebendige und gesunde Seen, wahre Perlen. So zeigte sich auch unser heutiges Tauchrevier, dessen Namen ich bewusst nicht nennen möchte.
Schöne Unterwasserwelt
Nach dem Unwetter „Xavier“, der dem alten Buchenbestand ziemlich zusetzte, und dem anhaltenden Regen scheint die Sonne wie lange nicht. Die Herbstfärbung des Laubes der säumenden Bäume leuchtet in ihrem Schein. Es ist wundervoll, hier am Ufer des Sees zu stehen. Und noch mehr freuen wir uns den Kopf unter die Wasseroberfläche zu stecken.
Unter leuchtenden, neugierigen Blicken vielleicht zukünftiger Taucher stapfen wir in den See und machen die letzten Handgriffe. Check und Gluckgluck. Das Wasser ist grün geschwängert und hat Sichtweiten von 3-4 Meter. Sofort tauchen wir in eine artenreiche Pflanzenwelt ein. Schön und prächtig, doch bereits herbstlich geprägt. Wasserschlauch, Laichkraut, Raues Hornblatt, Hahnenfuß und Tausendblatt gehen mit zunehmender Tiefe in Wasserpest und Grünalgen über. Abgestorbene Biomasse vergangener Jahre wabern am Grund und geben keinen Halt für Muscheln. Zahllose Spuren des wandernden Flusskrebses sind schnell ausgemacht. Ist hier vielleicht noch ein Edelkrebs Zuhause?
Flora und Fauna im Herbst
Nach einigem Suchen entdecke ich den ersten Krebs, die kastanienbraunen Abdomen verraten den invasiven Kamberkrebs. Also auch hier. Mit nur wenigen Bewegungen ist er ganz im Schlamm versunken. Vereinzelt huschen kleine Flussbarsche im Schein der Lampe. Wir drehen eine ausgiebige Runde im See, um dann an das Ufer für den Rückweg zurückzukehren.
Kamberkrebs, Teichmuschel und Hecht
Felder von Hornblättrigen Armleuchteralgen zeigen das nahende Ufer an. Immer wieder bin ich von einer derartigen Pracht begeistert. Die kleinen Lauerjäger finden ideale Bedingungen, um den kleinen Plötzen und Barschen nachzustellen. Wundervoll. Ebenso imposant sind die zum Licht ragenden Triebe des Gewöhnlichen Wasserschlauchs, einem Fleischfresser (Karnivore). Unzählige Fangblasen sammeln das Zooplankton und decken zusätzlich den Nährstoffbedarf.
Gewöhnlicher Wasserschlauch (Utricularia vulgaris)
Eine wirklich beeindruckende Unterwasserlandschaft. Abgerundet wird das prächtige Erscheinungsbild durch Wiesen von Nixenkraut. Süßwasserschwämme klammern sich an den Halmen des Röhrichts. Es gibt endlos zu entdecken. Und so wundert es nicht, dass die Uhr schon eine Tauchzeit von gut 100 Minuten anzeigt. So langsam dringen 14 Grad Wassertemperatur durch und wir entsteigen mit einem Lächeln dem wunderschönen See.
Unterwasserimpressionen eines heimischen Sees
Die Sachen sind schnell verstaut und wir verabschieden uns zu neuen Tauchabenteuern im Tauchrevier Deutschland.
2016 Tauchen im Sorpesee
30.07.2016, Sorpesee (Nordrhein-Westfalen)
Von unseren Tauchgängen in Messinghausen geht es auf unserer Sauerland-Tour weiter Richtung Sorpesee, Tauchen im Sorpesee. Bevor wir morgen ins Schieferbergwerk Nuttlar einfahren, möchten wir uns den angestauten Sorpesee in Sundern (Langscheid) anschauen.
Als Basislager haben wir die Pension Meisterjahn in Langscheid ausgewählt. Besorgt erhielt ich bereits mehrere Anrufe von der Wirtin Frau Meisterjahn, wann wir denn nun kämen. Hatte sie uns wohl bereits gestern schon erwartet. Vor einer knappen Stunde noch am „See im Berg“ stehen wir jetzt vor unserer nächsten Herberge. Auf das Herzlichste werden wir von der Chefin willkommen geheißen. Neben unseren Zimmern bekamen wir sofort Möglichkeiten zum Verstauen unserer nassen Tauchklamotten angeboten. Tauchgäste mit ihren besonderen Anforderungen und Wünschen ist man hier gewohnt.
Nachdem alle Sachen verstaut waren, machte sich der kleine Hunger breit. Frau Meisterjahn empfiehlt uns die Gastronomie an der neuen Promenade entlang des Sorpeseeufers. Eine gute Gelegenheit einen Blick auf das morgige Tauchrevier zu werfen. Nach nur wenigen Schritten erreichen wir den Sorpesee. Wir stehen nördlich an der Staumauer neben dem Pumpspeicherkraftwerk und blicken auf einen in der Abendsonne dämmernden Stausee.
Tauchen im Sorpesee
Die Fertigstellung des tiefsten Staudamms in NRW erfolgte 1935. Das Bauwerk dient der Wasserregulierung. Heute erfreuen sich Badegäste, Wassersportler, Angler und Erholungsliebende an den Stauseen des Ruhrverbandes, wie dem Biggesee, Möhnesee, Hennesee und eben dem Sorpesee. Der Sorpesee erstreckt sich in Nord-Süd-Ausrichtung über eine Länge von gut 6 km. Wechselweise darf an zwei ausgewiesenen Plätzen getaucht werden, dem Sommer- und dem Wintertauchplatz. Hausrecht über das Tauchgewässer übt die Tauchschule Sorpesee unter Leitung des Basischefs Matthias Richter aus. Bevor wir uns dem Tauchen hingeben, lassen wir uns eine Riesenpizza an der Promenade im Kreise unzähliger Biker schmecken und genießen schlafend die Stille der Nacht im Sauerland.
Nach einem leckeren Frühstück und heißem Kaffee stehen wir 09:00 Uhr auf dem Parkplatz des Sommertauchplatzes Sorpesee, der nur Tauchern vorbehalten ist. Zwei weitere Autos werden von Tauchern entladen. Ein kleines Häuschen auf der gegenüberliegenden Straßenseite am See beherbergt die Anmeldung der Tauschschule Sorpesee. Ein junger Mann Steve, der Juniorchef wie ich später erfahre, empfängt uns und übernimmt das kurze Check-In. Brevet und aktuelle Tauchärztliche Untersuchung werden verlangt. Mit dem Entrichten der Tagesgebühr von 5 EUR haben wir das Tauchrecht für den heutigen Tag erworben.
Sommertauchplatz Sorpesee
Bevor wir uns in die Anzüge werfen, möchten wir uns das Nass schon einmal anschauen. Ein Weg von der Anmeldung führt in ein Wäldchen. Wir folgen ihm. Und folgen ihm. Und folgen ihm. Dann endlich, nach 150 m erreichen wir die Einstiegsstelle mit Leiter an einer kleinen Bucht. Wir schauen uns an, denken an unsere D12 und wünschen uns die Jeeps von Messinghausen her. Das Wasser schaut erfrischend klar. Man kann gut den beginnenden Pflanzenwuchs erkennen. Gelbe Tonnen markieren den Tauchbereich. Wir stapfen zurück. Der Parkplatz füllt sich. Lust auf den ersten Tauchgang lässt uns bei sonnigem Wetter in die Tauchklamotten steigen. Und endlich, das Wasser trägt die Last.
Für den ersten Tauchgang entschließen wir uns, den Stausee Richtung Osten hinab zu steigen, später gen Süden abzudrehen, um dann westwärts wieder an das Ufer zu gelangen. Check, wir tauchen ab, nehmen Kurs und genießen. Dem aufgeschütteten Uferschotter folgt schnell ein breiter Pflanzengürtel. Die Wasserpest dominiert ganz klar die Makrophytenwelt. Vereinzelt ragen Tausendblatt und Hornblatt zum Licht. Gute Versteckmöglichkeiten für kleinen Fisch und hungrige Lauerjäger. Kleine Grashechte setzen alles daran, um schnell an Größe zu gewinnen und die besten Reviere zu besetzen.
Tauchen im Sauerland
Bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ab etwa 8 m Tiefe endet die Pflanzenwelt und gibt brauen Seegrund frei. Vereinzelte Dreikantmuschelkolonien besiedeln jeden festen Untergrund wie Stöcke, Steine oder Schrott. Kleine Löcher lassen Krebse vermuten, die wir allerdings nicht zu Gesicht bekommen. Verschiedene leuchtend rote Markierungsbojen ruhen am Grund und sind ein Blickfang für Taucher. Weiß-rotes Markierungsband, Leinen und allerlei Zeug sind auf einer Tiefe von 20+ m zu finden. Die Sicht ist hier unten gut. Mit unseren Trockenanzügen sind wir bestens unterwegs. Gelbliche Ausblühungen erinnern an Schwefelauswaschungen wie ich sie von Braunkohletagebauen kenne. Rosa Süßwasserschwämme wachsen aus dem Boden und sind leicht sedimentiert. Sie sind schön anuschauen und müssen unterhalb des Schlammes irgendeinen festen Untergrund gefunden haben. Es sind die vielen kleinen Dinge, die es zu entdecken gibt.
Entdeckungen auf dem Seegrund Sorpesee
Die Uhr tickt. Wir steigen allmählich auf und erreichen die Pflanzenzone wieder. Ein stattlicher Hecht ruht im Schutz der Pflanzen am Boden. Allein die große Schwanzflosse hatte ihn verraten. Wir treffen Taucher, der Einstieg kann nicht mehr weit sein. Kurz vor dem Auftauchen huschen ein Duzend junge Schleie an uns vorbei. Wir steigen auf und beenden unseren ersten, interessanten Tauchgang im Sorpesee. Oje, da war ja noch was.
Der Parkplatz ist zwischenzeitlich gut voll. Wir treffen Taucher und kommen ins Gespräch. Ich erfahre vom Möhnesee und der Henne, die ich unbedingt besuchen müsse. Der Wintertauchplatz weiter nördlich soll wegen seiner Steilwand weitaus spannender sein. Ein heißer Kaffee wärmt. Tauschschüler trotten zum Einstieg. Den zweiten Tauchgang plane ich mit Helmut. Unser Buddy Heiko holt seinen Bauer Junior II aus der Nachbarschaft und macht sich unabhängig von allen Preßluftquellen dieser Welt. Gute Aussichten.
Tauchen im Sorpesee
Empfand ich die Sicht heute Morgen noch als gut, so hat sich das grundlegend geändert. In der Bucht am Einstieg tauchen wir durch sedimentgeschwängertes, dickes Wasser. Die einst stolz aufgerichtete Wasserpest liegt flach am Boden. Die Konzentration der Taucher inklusive Ausbildung auf diese alleinige Einstiegsstelle hinterlässt unweigerlich Spuren. Ich kenne nicht die Hintergründe, wieso man an einem derartig großen See das Tauchen auf so kleiner Fläche konzentriert. Naturschutz?
Wir tauchen durch die Bucht und halten nördlichen Kurs. Zwei, drei Kreuze lassen uns innehalten. Ein Sarg wirft Fragen auf. Später erfahren wir, dass wir im Halloween-Erlebnispark unterwegs waren. Wir begegnen etlichen Hechten, Plötzen und natürlich Flussbarschen. Schlammschnecken ziehen ihre Spuren. Tauchen ist die wohl schönste Sache. Naja, fast.
Begegnungen im Sauerland
Nach einer guten Stunde kehren wir um und beenden unser Tauchabenteuer Sorpesee. Das Wasser ist durchaus vielversprechend. Ich kann mir viele, sehr interessante Tauchgänge in den Tiefen der Talsperre vorstellen. Die Klamotten sind schnell verstaut. Wir verabschieden uns von Steve und den Anwesenden und fahren zurück zur Pension. Heiko ist noch unterwegs. Nach einer kräftigen Stärkung treffen wir uns mit ihm am See. Gemeinsam flanieren wir an der Promenade entlang und steigen zum Dorf Langscheid auf. Die Rasen sind gemäht, die Rabatten gejätet, doch das Dorf ist menschenleer. Keine Dorfkneipe. Nix. Das Leben scheint sich mit dem Bau der Promenade an den Sorpesee verlagert zu haben. Dekobier bekommen wir dann doch noch. Noch einmal nächtigen wir in der Pension Meisterjahn, um am nächsten Morgen nach Nuttlar zum Schieferbergwerk aufzubrechen. Tauchrevier Deutschland unterwegs im Sauerland.
Unterwasserimpressionen Sorpesee
Bereits im Sorpesee getaucht?
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2015 Werbellinsee XVI
29.12.2015, Werbellinsee (Brandenburg)
Ein sonniger Wintertag kurz vor dem Jahresende lockt’s mich noch einmal an den herrlichen Werbellinsee nördlich von Berlin. Es waren aber auch die freudigen Erzählungen von Waller-, Quappen- und Garnelensichtungen guter Tauchfreunde, die mich motivierten, das Auto heute zu beladen. Mit Silvana und Andre verbinden mich die Leidenschaft am Tauchen in unseren einheimischen Seen, sowie die Freude am Entdecken großer und kleiner Dinge der bezaubernden Unterwasserwelt.
Werbellinsee – Einstieg „Altes Hotel“
Mein Blog „Tauchrevier Deutschland“ ermöglicht mir Begegnungen mit tollen Menschen. Das freut mich. Und so verwundert es nicht, dass ich mich heute mit Fred am Ufer des Werbellinsees treffe. Für unseren Tauchgang wählten wir den Einstieg „Altes Hotel“ am Nordostufer. Zu unserem kurzen Taucherklön vor dem Tauchgang gesellten sich Heiko und Helmut, die heute die Puddingberge weiter südlich erkunden wollen.
Auch wenn wir uns gemeinsam am See verabredeten, beschließen wir, dass jeder für sich den See erkundet. Bevor wir eintauchen, lasse ich Fred wissen, was ihn hier unter Wasser alles erwartet. Linker Hand befinden sich auf einer Tiefenlinie von 6m und 12m die Wracks kleiner Motorboote, die gern als Unterstand von Flussbarschen und anderer Bewohner angenommen werden. Der Uferbereich ist eingefasst von artenreichen Unterwasserpflanzen, Lebensraum vieler Schnecken und Zooplankton.
Kajütboot Wracks
Wir sind angerödelt und steigen ein. Das klare Wasser am Ufer macht Lust auf mehr. Wie immer ein Check und dann geht es hinab in Neptuns Welt, eine wundervolle Unterwasserwelt. Das Wasser ist herrlich. Die Sichtweiten unendlich.
Ich tauche über einen breiten Gürtel von Armleuchteralgen, die von endlosen Ohrschlammschnecken beweidet werden. Es folgen Wiesen von Wasserpest, Tausendblatt, Hahnenfuß und vielen anderen Makrophyten. Der Werbellinsee ist ein lebendiger See. Auf der Tiefenlinie von 6m folge ich dem Uferverlauf und stoße nach wenigen Minuten auf das erste Wrack. Bei diesen Sichtweiten ist es schon von weitem gut zu erkennen, ein kleines Kajütboot. Das Boot liegt leicht auf der Steuerbordseite und schafft somit einen Spalt zwischen Kiel und Grund auf der Backbordseite. Dieser schmale Unterschlupf dient Flussbarschen als Winterruheplatz. Weit im hinteren sehe den Kopf eines Aales. Rosa Schwebgarnelen tanzen in jeder kleinen Ritze. Sie tanzen und wuseln unentwegt und erinnern mich sofort an den „Hummelflug“. Der Raum im Heck des Bootes gehört allein ihnen, wenn man von dem Geocache Depot absieht. Flusskrebse patrouillieren wie Wächter um das Boot. Ich nehme mir die Zeit für Beobachtungen. Entdecke im Inneren den Kopf einer kleinen Quappe. Kein Spalt, keine Ritze und kein Raum bleiben ungenutzt.
Schwebgarnele im Werbellinsee
„Garnelenflug“ im Werbellinsee
Nach gut 45 min mache ich mich auf dem Weg Richtung Osten zum zweiten Wrack. Auch dieses gibt der See dank der guten Sichtweiten frühzeitig frei. Die Kajüte ist belegt und gehört eindeutig den Flussbarschen. Es ist still, es ist friedlich. Nach ein paar Runden kehre ich um und besuche noch einmal das erste Wrack. Hier treffe ich auf Fred.
Heizweste und P-Valve machen das winterliche Tauchen beinah grenzenlos. Nach 90 min entscheide ich mich dennoch für den Rückweg. Ohrschlammschnecken und Teichpflaumen (Cyanobakterien) inmitten des Ufergrüns lassen mich noch einmal kurz innehalten.
Tauchen im Werbellinsee, Tauchen in Deutschland ist einfach wundervoll.
Unterwasserimpressionen – Werbellinsee
Schon mal am „Alten Hotel“ gewesen?
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2015 Straussee VII
08.09.2015, Straussee (Brandenburg)
Die Tage werden kürzer. Morgentau kündigt den Herbst an. Die Hitze ist vorbei. Die Sichtweiten in unseren heimischen Gewässern sind gut. Alles spricht für einen ausgiebigen Tauchgang.
Drei, vier Handgriffe und die Tauchutensilien sind im Auto verstaut. Auf geht’s zum nahegelegenen Straussee, einem eiszeitlichen Rinnensee, der für seinen Fischreichtum über die Grenzen Brandenburgs bekannt ist. Als Basis nutze ich das 1A-Tauchcenter von guten Freunden.
Mal sehen, was mir vor die Maske schwimmt. Ich möchte mir sehr viel Zeit nehmen. Kurzer Check und abgetaucht. Ich bewege mich zunächst zum Steinbeißerrevier, einer kleinen Sandfläche auf ca. 5m Tiefe. Kleine Muschelkolonien und Inseln vom Tausendblatt lockern den Sandboden auf. Ich erkenne eindeutige Spuren der kleinen Schmerlenart. Doch einen Fisch kann ich nicht ausmachen. Ich verweile ein wenig, um das Auge an die Umgebung zu gewöhnen, doch ich bekomme keinen Steinbeißer zu sehen. So ist das manchmal.
Schöne Unterwasser-Fauna
Ich tauche weiter bis auf 8m Tiefe und folge dann dieser Tiefenlinie in Richtung Süden. Das Raue Hornblatt durchbricht vereinzelt den modrigen Boden. Erstaunlich der Willen zum Leben in dieser doch eher düsteren Unterwasserwelt. Ein großer Weihnachtsbaum vom letzten Weihnachtstauchen bietet kleinen Barschen Schutz. Am Boden entdecke ich die nachtaktiven Kaulbarsche. Ich mag diese schön gezeichneten Fische. Und so gebe ich mir die Zeit für ausgiebige Beobachtungen.
Auf meinem weiteren Weg treffe ich etliche Flusskrebse. Emsig sind sie mit Fressen beschäftigt und stellen drohend ihre Scheren auf, sobald ich ihnen zu nahe komme. An alten Töpfen und Eimern kann ich wenige Süßwasserpolypen entdecken. Ihre Tentakel durchkämmen das Wasser nach Fressbarem.
Ich erreiche die 7m Plattform und beobachte zwei mittlere Hechte. Die Rohrenden der Plattform werden gern als Ruhestätte von Aal und Quappe angenommen. Und tatsächlich, ein kleiner Spitzkopfaal schaut mich an und fühlt sich von meiner Lampe ein wenig genervt. Seine Neugier lässt ihn jedoch immer wieder Ausschau halten. Komme ich zu nah, wird mir mit einem offenstehenden Maul gedroht. Ich mache ein Foto und ziehe weiter. Wie die Zeit vergeht. Bereits 80min genieße ich den Unterwasser-Spaziergang.
Mauerreste und Bauschutt bieten vielen Fischen und Krebsen gute Versteckmöglichkeiten. Kaulbarsch und Aal liegen in kleinen Ritzen und Höhlen und warten auf die Nacht. Diesmal kann ich keine Quappe entdecken. Vielleicht haben sie sich ins Tiefere zurück gezogen.
Für den Rückweg wähle ich den Uferbereich. An einer mit Tausendblatt und Laichkraut gut bewachsenen Stelle mache ich Halt und scanne das Grün. Entdeckt. Ein kleiner Grashecht, eins mit der Unterwasserwelt, liegt auf der Lauer und beobachtet aufmerksam die kleinen Plötzen. Geduld, Ausdauer und Schnelligkeit machen ihn erfolgreich. Während ich den kleinen Kerl beobachte, merke ich zunächst seine drei großen Brüder in unmittelbarer Nachbarschaft nicht. Meister der Tarnung. In keinem anderen See konnte ich bisher derart viele Hechte auf einer Stelle beobachten. Und es kommt noch besser.
Prädatoren im Straussee
Mein Weg führt mich unweigerlich am Klassiker des Straussees vorbei, dem Hechtbaum. Ich kann gar nicht glauben, was mich hier erwartet, zahllose Hechte und Flussbarsche in friedlicher Eintracht zwischen den Ästen des alten Baumes. Ruhig lege ich mich auf Augenhöhe und betrachte die schönen Tiere, die sich nicht im Geringsten vom mir gestört fühlen.
Ist das herrlich. Zufrieden tauche ich nach 125min aus einem wundervollen See unseres Tauchrevieres Deutschland auf.
Unterwasserimpressionen – Tauchen im Straussee
Wo beobachtet Ihr Hechte?
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2015 Werbellinsee X
30.06.2015, Werbellinsee (Brandenburg)
Es sind noch 90bar in der Flasche. Und ich verspüre einen inneren Drang, meinen Kopf unter Wasser zu stecken, Lust dem bunten Treiben in unserem einheimischen Gewässer zuzuschauen. War eine Weile schon nicht im Werbellinsee, für diesen spontanen Tauchgang mein Ziel.
Ich bin so unendlich froh, hier zwischen all diesen wunderschönen Seen wohnen zu dürfen. Der Werbellinsee, die Helene, der Straussee – alles schnell zu erreichen. Man merkt, es ist Urlaubszeit. Auch an den entlegenen Stellen erfreuen sich Besucher und Gäste dem kühlen Naß. Bei diesem Kaiserwetter aber auch wirklich kein Wunder.
Die knallige Sonne motiviert mich, diesmal besonders schnell in den Tauchanzug zu springen, das Gerödel anzulegen und abzutauchen. Was für ein tolles Gefühl, wenn das Wasser die Last trägt und Abkühlung spendet. Kurzer Check und dann ist der Kopf unter Wasser.
Wow, was für tolle Aussichten. Das Wasser klar. Plötzen, Barsche nehmen einen in Empfang. Frei von jeder Scheu zeigen sie sich vor meiner Maske und suchen am sandigen Grund nach einem guten Bissen. Ich verweile und beobachte eine ganze Zeit, bis ich mit wenigen Flossenschlägen entlang der Uferkante weiterziehe. Auch diese Stelle des Sees ist reich und vielfältig bewachsen. Lebensraum für unendliche kleine und große Lebewesen.
Gesunder Lebensraum
Wunderschöne Characeen, hochwachsendes Laichkraut, Hahnenfußwiesen und Wasserpest erfreuen das Taucherherz. Die vielfältig vorhandenen Armleuchteralgen zeugen von guter Wasserqualität und sind ein Indiz für nährstoffarme Gewässer, da sie sehr empfindlich auf Nährstoffe reagieren. Auffällig hier die Hornblättrige Armleuchteralge mit ihrem gerieften Stengeln und orange-roten Geschlechtsorganen. Solltet ihr unter Wasser hingegen viel auf das nähstoffliebende Hornblatt und Tausendblatt stoßen, dann werdet ihr in der Regel kaum oder gar keine Armleuchteralgen finden. Achtet mal drauf.
„Wo Armleuchteralgen vorkommen, ist die Welt noch in Ordnung“, sagt Chara-Expertin Irmgard Blindow, Leiterin der Biologischen Station Hiddensee.
Ich bin jetzt bereits 45min im Wasser und habe vielleicht 10 Flossenschläge gemacht. Ein rotbauchiges Stichlingsmännchen macht mich neugierig. Es huscht zwischen Wasserpest hin und her und auch davon. Will es mich ablenken? Ich suche den Boden nach einer kleinen geordneten Struktur mit einer winzigen Öffnung ab. Und siehe da – ein Stichlingsnest. Ich warte geduldig. Der Wächter der Brut wird zurückkommen, muss er doch nach dem Rechten sehen und regelmäßig frisches Wasser fächeln. Er kommt. Hält mich auf Distanz und richtet das Nest. Kleine Flußbarsche nähern sich. Ohje, jetzt ist’s um den Stichlingmann geschehen, schießt mir durch den Kopf. Von wegen, wie ein ganzer Kerl stellt er sich mit aufgerichteten Stacheln den Eindringlingen entgegen und verjagt sie. Mein voller Respekt. Ich ziehe weiter.
Ein Stichlingsnest im Tauchrevier Deutschland
Sandiger Boden und auffällige längliche Spuren lassen mich innehalten. Sind hier vielleicht Steinbeißer zu Hause? Ich stoppe und suche den Boden ab. Und tatsächlich, die dem Untergrund gut angepassten Dorngrundeln mit ihren sechs Barteln liegen auf und teilweise im Sand. Langsam nähere ich mich in der Hoffnung auf ein gelungenes Foto. Die Burschen sind jedoch so achtsam und schnell. Ein kurzes Zucken, eine Staubwolke und weg sind sie. Verhält mich sich ruhig, erscheinen sie wieder auf der Bildfläche. Die Uhr zeigt bereits eine Tauchzeit von 90min an, dabei bin ich gerade mal um die Ecke getaucht. Die Zeit fliegt.
Ich kehre um und steige zufrieden aus dem Wasser. Was für ein spannender Tauchgang im Tauchrevier Deutschland.
Unterwasserwelt Werbellinsee
Schon mal ein Stichlingsnest gefunden?
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2015 Elbsee
06.06.2015, Elbsee (Nordrhein-Westfalen)
Mein Blog „Tauchrevier Deutschland“ verbindet. Aus Klicks und Likes werden reale Begegnungen. Im letzten Jahr besuchte ich einige Tauchreviere in Bayern. Diesmal folge ich einer Einladung aus Nordrhein-Westfalen. Mit einem donnernden „Herzlich Willkommen“ lud mich Detlev zu Tauchgängen in seinem Haussee, dem Elbsee in Düsseldorf, ein. Kurzerhand landeten Wegbeschreibungen, Unterkunftsempfehlungen und weitere wichtige Hinweise in meinem Email-Postfach. Was für ein toller Service. Heute war es nun soweit, ich freue mich.
Der Elbsee ist eine Hinterlassenschaft des Kiesabbaus bis 2006 und somit ein klassischer Baggersee im Südosten Düsseldorf, dem Stadtteil Unterbach. Mit einer maximalen Tiefe von 22m und einer Wasserfläche von ca. 90ha trennt ihn nur die Autobahn A46 vom Unterbacher See, in dem nicht getaucht werden darf.
Der Elbsee liegt in einem Landschaftsschutzgebiet und ist nur an wenigen Stellen zugänglich, was durchaus der Flora und Fauna des Gewässers zugutekommt. Der südliche Zipfel des Sees ist das Revier des Düsseldorfer Tauchsportverbandes (DTV), einem Dachverband von 12 lokalen Tauchvereinen. Tauchen ist hier nur den Mitgliedern und einer begrenzten Anzahl Gästen gestattet. Einer dieser Gäste bin dann ich. Zum Schutze der Natur ist das Ein- und Aussteigen auch nur an zwei ausgewiesenen Stellen erlaubt.
Düsseldorfer Tauchsportverband am Elbsee
10:00 Uhr am See war ausgemacht. Ich wurde schon erwartet und freundlich empfangen. Parkplätze mit komfortablen Rödeltischen sind auf dem Gelände vorhanden. Einem kurzen Hallo folgte eine kleine Führung gespickt mi t vielen Informationen. Toiletten, beheizte Umkleiden, Duschen, Ausbildungsräume und einen Grillplatz bietet die kleine Anlage des DTV. Einen Kompressor sucht man jedoch vergeblich. Die Gasversorgung regelt jeder Mitgliedsverein individuell.
Nun ging’s ins Wasser. Eingetaucht mit Conny und Detlev. Das Wasser ist mit Sichtweiten von 6-8m relativ klar. Schon bereits der erste Blick durch die Maske verrät, dieser See gehört wohl zu den gesunderen Gewässern in unserem Tauchrevier. Wundervolle Unterwasserpflanzen bedecken den Boden und recken sich zum Licht. Wasserpest, Armleuchteralgen, Ähriges Tausenblatt, großes Laichkraut und vereinzelt der Spreizenden Hahnenfuß sind zu finden. Wunderschön. Auffällig sofort das Wuseln und Huschen agiler Kaulquappen, ein Close-Up unmöglich. Inmitten des Unterwassergrüns unzählige Spitzschlammschnecken – auf Wanderschaft, dem Akt der Reproduktion oder einfach nur beim Weiden des Grüns.
Auch Wasserasseln und Wassermilben sind emsig im Auftrag des Fortbestandes der Art unterwegs. Die Blätter des Laichkrauts sind ideale Plätze zur Eiablage. Ein Kaulquappenkadaver wird sofort verwertet. Es kommt nichts um. Große Schwärme einer neuen Fischgeneration tanzen mit den Sonnenstrahlen, zukünftiger Beutefisch für den jungen Hecht und einer Horder halbstarker Barsche, die uns begegnen.
Der Elbsee, ein lebendiger See. Damit das so bleibt, haben sich Düsseldorfer Taucher in der Gemeinschaft „submers“ zum Schutz des Elbsees zusammen gefunden.
Ein wundervoller Tag im Tauchrevier Deutschland. Und ein ebenso donnerndes „Dankeschön Detlev“.
Tauchen im Elbsee, Düsseldorf
Wer kennt den Elbsee in Düsseldorf?
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2015 Peetzsee
24.04.2015, Peetzsee (Brandenburg)
Also wenn ich ehrlich bin, dann war der Peetzsee heute zweite Wahl. Der ursprüngliche Plan war eine Erkundung im Kiessee Hartmannsdorf. Die Gewässer gehören noch zu einem aktiven Kieswerk. Schranken, Zaun, Schilder machten deutlich – Tauchen nicht erwünscht. Wasser gibt’s hier aber genug.
Gelandet bin ich dann am Peetzsee bei Grünheide. Zwischen Werlsee und Möllensee gelegen, bilden die Seen die Grünheider Seenkette, eine Binnenwasserstraße. Es gibt in den Ausläufern und Buchten aber durchaus ruhige Ecken. Im Westen finde ich einen guten PKW-Stellplatz und Einstieg. Der See spiegelt den wolkenlosen Himmel. Kormorane trockenen ihr Gefieder in der Sonne. Das Wasser sieht glasklar aus. Alles spricht für einen Erkundungstauchgang im Peetzsee.
Angerödelt und abgetaucht. Ein Rechteckkurs geht immer. Also zunächst ab in Seemitte Richtung Süden. Der Seegrund ist sandig. Anfänglich finden sich auch einige Wasserpflanzen wie Brunnenmoos, Tausendblatt und Wasserpest zwischen den Dreikantmuschelinseln. Ab einer Tiefe von 4m herrscht ausschließlich sandiger Boden vor, nicht glatt, voller Mulden. Auch die Dreikantmuscheln sind hier nicht mehr zu finden. Ich tauche 15min weiter bis auf einer Tiefe von 6m und drehe dann Richtung Westen ab. Die Sichtweiten hier gut 3m, im flacheren Bereich durchaus 5m. Ein Schatten! Ein „Wrack“. Im Sande gestrandet und komplett mit Muscheln bewachsen. Ein Holzkahn von etwa 6m Länge. Ein Fischerboot? Auf jeden Fall Abwechslung. Auch für die Unterwasserfauna.
Fischerkahn Wrack
Nach gut 30min dann zurück nach Norden und Osten. Ein toter Wasservogel, möglicherweise ein Bleßhuhn liegt am Boden. Von Fischen keine Spur. Da müssen sie sein, schon wegen der Kormorane. Ein einzelner Krebs streift durchs Brunnenmoos. Auffällig viele Köcherfliegenlarven in ihren individuellen Architektenhäusern sind unterwegs.
Trichoptera – Köcherfliegenlarve
Auch wenn ich diesmal nicht viel Aufregendes vor die Maske bekam, so war es doch ein schöner Tauchgang, Wracktauchgang, bei besten Bedingungen im Tauchrevier Deutschland.
Wo ist meine geliebte Sealife?
Ausziehen, Einladen und heimwärts. Halt! Wo ist meine geliebte Sealife? Meine Kamera? Sie hängt nicht am D-Ring, wo sie hingehört, ist in keiner Tasche. Schreck! Sie muss noch im See sein. Das kann nicht sein. Wo sonst? Noch einmal überall nachgeschaut. Sie kann nur im See sein. Anrödeln und auf zum „Suchen und Bergen“. Wo habe ich die letzten Aufnahmen gemacht? Ein schwerer Doppelender muss die Kamera am Boden halten. Das ist gut. Sonst wäre sie mit Wind, Welle auf und davon. Dank guter Sicht, konnte ich meine Sealife auch schnell ausfindig machen. Sie hing wie ein Heliumballon am Boltsnap und wollte gefunden werden. So ein Glück. Ende gut, alles gut.